Christliche Organisationen im Einsatz vor Ort
«Unser International Disaster Relief-Team, Gemeinden vor Ort und lokale Partner haben sich am Montag zusammengetan, um den betroffenen Menschen zu helfen», schreibt die christliche Organisation Operation Mobilisation (OM) in einer Mitteilung. Zu Beginn werden die Partner unter Koordination des internationalen Katastrophenhilfeteams Hilfsgüter wie warme Winterbekleidung, Decken, Lebensmittel und Hygieneartikel verteilen. «Unsere Partner vor Ort wollen neben der praktischen Hilfe auch ein Segen für die Menschen sein», erklärt Steffen Zöge, stellvertretender Direktor von OM Deutschland. «Bitte unterstützen Sie diese wichtige Arbeit mit einer Spende und beten Sie, dass die Christen vor Ort ein Segen sein dürfen.»
Hilfe wird vor Ort organisiert
Auch das Internationale Hilfswerk «Samaritan's Purse», dessen Vorsitzender der bekannte Evangelist Franklin Graham ist, ist bereits in der südlichen Türkei nahe der Grenze zu Syrien aktiv. Sie arbeiten ebenfalls mit lokalen Partnern, um den Tausenden Betroffenen vor Ort beizustehen. Es wurden bereits Spezialististen für die Katastrophenhilfe mobilisiert und damit begonnen, Hilfsgüter für den schnellen Einsatz bereitzustellen. Aktuell bereitet sich die christliche Hilfsorganisation darauf vor, etwa 75 Katastrophenhelfer und ein Notfall-Feldkrankenhaus - ausgestattet mit 52 Patientenbetten, einer Apotheke und zwei Operationssälen - in die Türkei zu entsenden.
ADRA International, das Hilfswerk der Siebenten-Tags-Adventisten, ist ebenfalls bereits vor Ort. Zunächst werde festgestellt, was die grössten Bedürfnisse der Tausenden Betroffenen sind. «ADRA ist bereit, durch Hilfsgüter wie Bargeld-Unterstützung, lebensnotwendige Güter, Lebensmittel und Unterkündfte zu helfen.» Mittlerweile konnten die Mitarbeiter von ADRA Syrien zwei Notunterkünfte in örtlichen Schulen von Aleppo einrichten und Hunderte Betroffene mit Lebensmitteln, Trinkwasser und Hygieneartikeln versorgen.
Auch das Hilfswerk der Evangelisch-reformierten Kirche der Schweiz (HEKS) ist bereits seit Jahren in Nordsyrien tätig. Dort wurden bereits wenige Stunden nach dem Beben Nothilfemassnahmen eingeleitet. In Aleppo und Latakia sind bereits Notunterkünfte in Betrieb, in denen mehrere hundert
Menschen Schutz finden und versorgt werden. Andere Erdbebenopfer werden mit Bargeld unterstützt, besonders gefährdete Menschen erhalten kostenlose medizinische Versorgung.
Das Hilfswerk «World Vision» rief in der Zwischenzeit den höchsten Katastrophenfall aus und bittet ebenfalls um Spenden. Vor Ort bestehe dringender Bedarf beheizter Unterkünfte, Treibstoff, Decken und Nahrungsmeittel. Die Zahl der Toten und Verletzten steige weiter stündlich und es gebe weiterhin zahlreiche Verschüttete, heisst es in einer Mitteilung. Viele Mitarbeiter des Werks sind persönlich betroffen, eine freiwillige Mitarbeitern und ihre Familie verstarben durch das Beben.
Tausende Betroffene und Todesopfer
Das schwere Erdbeben der Stärke 7,8 überraschte am frühen Montagmorgen Tausende Menschen, die durch die mittlerweile über 120 Nachbeben weiterhin in der Eiseskälte auf der Strasse oder in ihren Autos verharren. Betroffen seien auch viele Flüchtlinge aus Syrien. Laut den Behörden wurden über 5'000 Gebäude zerstört, darunter auch Krankenhäuser. Medien sprechen mittlerweile von über 5'000 Todesopfern.
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