Eine grundlegende Entscheidung

Sterbehilfe aus biblischer Sicht

Nach der Schweiz diskutiert jetzt auch Deutschland über den Wunsch nach Einführung von Suizidhilfe für Schwerkranke. Aber für die meisten Menschen ist zuerst eine ganz andere Entscheidung wichtig.
Sterbehilfe

In einer Umfrage hat sich eine deutliche Mehrheit der Schweizer für die Beihilfe zum Suizid ausgesprochen, wenn unheilbar Kranke darum bitten. Sie haben auch nichts dagegen, dass diese von spezialisierten Organisationen ausgeführt wird. Auch in Deutschland unterstützen immer mehr Menschen, auch Meinungsführer, die Straffreiheit für Beihilfe zum Suizid, sind aber dagegen, dass diese von einer Organisation durchgeführt wird.

Bei der Diskussion geht meistens vergessen, dass Menschen, die die Beihilfe zum Suizid wünschen, sich oft einsam und verlassen fühlen. Sie haben kaum mehr einen Menschen, der ihnen beisteht und die vielleicht schwierige Zeit vom dem Tod mit ihnen durchsteht. Pflegende berichten oft, dass der Wunsch, sich das Leben zu nehmen, verschwindet, wenn die Betroffenen spüren, dass jemand für sie da ist. Was folgt daraus?

Die zentrale Aufgabe der Christen

«Einer trage des andern Last.» Mit dieser und vielen anderen Aufforderungen, füreinander dazu sein und Leidenden beizustehen, weist die Bibel auf eine zentrale Aufgabe der Glaubenden hin. Statt sich zuerst Gedanken darüber zu machen, ob ich selbst im Falle eines Falles Suizidhilfe in Anspruch nehmen möchte, müsste ich eigentlich anders fragen: Welcher Mensch braucht in einer kritischen Phase meinen Beistand, meine Gegenwart, meine Ermutigung? Für wen kann ich Ermutiger, Tröster und Beistand sein? Wer soll wissen, dass er sich auf mich verlassen kann, wenn es ihm schlecht geht?

Eine solche Haltung trägt den Stempel der glaubwürdigen Nachfolge. Und sie hat eine Verheissung: «...dann habt ihr es mir getan» (Die Bibel, Matthäusevangelium, Kapitel 25, Vers 40), sagt Jesus in seiner Endzeitrede. Wer andern beisteht, darf auch darauf hoffen, dass er in einer kritischen Situation auch nicht allein gelassen wird. Statt aus dem Giftbecher zu trinken, dürfen wir aus der Fülle Christi schöpfen und mit seiner Fürsorge rechnen. Er kann Engel in Bewegung setzen, wenn 'Gerechte' in Not sind.

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Datum: 10.08.2015
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet

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