Christen in Sorge nach Aussagen der Premierministerin
«Wir, die Christen in Bangladesch, und ihre Führer – die Katholische Bischofskonferenz von Bangladesch (CBCB) und das Vereinigte Kirchenforum (UFCB) – sind überrascht und besorgt», heisst es in einer Erklärung von Erzbischof Bejoy N. D'Cruze von Dhaka, dem Präsidenten der CBCB und des UFCB.
Die Reaktion folgt auf eine Äusserung von Premierministerin Sheikh Hasina bei einem Treffen mit den Vorsitzenden der 14 Parteien der Regierungsallianz. Dort hatte sie behauptet, Christen und ausländische Kräfte würden sich verschwören, um einen christlichen Staat zwischen Bangladesch und Myanmar zu errichten.
Christen unterstützen Hasina Wajed
Scheich Hasina Wajed scheine vergessen zu haben, dass Christen 1971 für die Unabhängigkeit Bangladeschs gekämpft und seither ihre Initiativen für Freiheit und Entwicklung des Landes unterstützt hätten.
Gleichzeitig bekräftigen CBCB und UFCB ihre Unterstützung für Hasina Wajeds Bemühungen, die Souveränität Bangladeschs zu schützen, und beten für ihren Erfolg. «Wir, die Christen in Bangladesch, erkennen ihre Bemühungen dankbar an und unterstützen sie», steht weiter in der Mitteilung des Erzbischofs.
«Wir stehen hinter der Premierministerin»
Der Brief schliesst: «Wir stehen hinter der ehrenwerten Premierministerin Sheikh Hasina und unterstützen ihre Bemühungen, die Souveränität Bangladeschs zu bewahren. Wir beten auch für ihren anhaltenden Erfolg in dieser Sache.»
Die Äusserungen von Premierministerin Hasina Wajed haben die christliche Gemeinschaft in Bangladesch tief getroffen und verunsichert. Ihre Besorgnis spiegelt die jahrzehntelange Geschichte des Engagements und der Loyalität der Christen gegenüber ihrem Land wider.
Die christliche 0,3-Prozent-Minderheit in Bangladesch wird seit den Parlamentswahlen im Januar 2024 durch die Autorin Anima Mukti Gomes vertreten.
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