Weiteres Chibok-Mädchen freigelassen

Die Eltern der vermissten Mädchen versammeln sich zum Gebet
Christen in Nigeria sind dankbar, dass ein weiteres Mädchen der vor zehn Jahren entführten Chibok-Mädchen freigelassen wurde. Doch 90 befinden sich nach wie vor in Gefangenschaft von Boko Haram – die Eltern erwarten von der Regierung Taten.

In diesem Monat ist es zehn Jahre her, dass über 270 Schulmädchen aus Chibok von der islamischen Terrorgruppe Boko Haram entführt wurden. Viele wurden freigelassen, einige sind gestorben, aber 90 werden nach wie vor vermisst. In diesen Tagen wurde aber ein weiteres Mädchen von der nigerianischen Armee befreit: Lydia Simon konnte mit ihren drei Kindern – alle sind während der Gefangenschaft geboren – befreit werden, sie ist im fünften Monat schwanger.

«Gebet ist unsere einzige Lösung»

Die entführten Mädchen

Laut Angaben der nigerianischen Armee macht das Militär entscheidende Vorstösse im Nordosten im Kampf gegen Terrorismus und Aufständische. In diesem Zusammenhang sei auch Lydia befreit worden. Die Eltern der Chibok-Mädchen – sowohl diejenigen, die ihre Töchter noch vermissen, als auch diejenigen, deren Töchter bereits befreit wurden – trafen sich zum traurigen Jubiläum, um gemeinsam für die Freilassung der restlichen Mädchen zu beten.

«Gebet ist unsere einzige Lösung», erklärt Hanata Dauda, deren Tochter Saratu zwar befreit wurde, die aber weiterhin in einem Rehabilitations-Lager der Regierung lebt. «Wenn wir nicht beten, wissen wir nicht, was wir sonst tun können… Und wir zeigen damit, dass wir vertrauen, dass Gott so, wie er einige Mädchen befreit hat, alle von ihnen befreien wird!»

Die Regierung soll helfen

Auch Lydia ist noch nicht mit ihrer Familie vereint worden, sondern befindet sich mit ihren Kindern in einem Rehabilitations-Lager, in dem auch ehemalige Boko-Haram-Kämpfer leben. Viele der Mädchen bleiben in solchen Lagern, wo sie teilweise erneut verheiratet werden. «Ich möchte, dass die Welt erfährt, dass die Regierung uns helfen sollte, die Mädchen zu finden, egal wo sie sich befinden», sagt Isia Malam, dessen Tochter Hauwa nach wie vor gefangen gehalten wird. «Ich bitte sie, dass sie Mitleid mit uns haben. So, wie andere befreit wurden, möchten wir, dass auch unsere Kinder befreit werden, damit ich wieder glücklich werde und die Sorgen vergessen kann.»

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Autor: Simon / Rebekka Schmidt
Quelle: Open Doors UK / übersetzt und bearbeitet von Livenet

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