Mehr als 8'000 Christen in Nigeria getötet

Die Zahl der Angriffe auf Christen hat in Nigeria in den letzten Jahren zugenommen.
Berichten zufolge wurden im Jahr 2023 in Nigeria über 8'000 Christen wegen ihres Glaubens getötet. Die Zahl der Angriffe, Entführungen und Tötungen hat in den letzten Jahren zugenommen.

Die «International Society for Civil Liberties and Rule of Law» (Intersociety) berichtet, dass 2023 in ganz Nigeria mindestens 8'222 Christen getötet wurden. Die Organisation stützt sich auf statistische Daten, Medienberichte, Regierungsberichte sowie internationale Menschenrechtsgruppen und Augenzeugen.

«Intersociety» führt die Todesfälle auf verschiedene extremistische Gruppen zurück, darunter radikalisierte Fulani, Boko Haram und Tätergruppen. Bundesstaaten wie Benue, Plateau, Kaduna und Niger trugen die Hauptlast dieser Angriffe. Neben den Morden wurden Tausende von Christen entführt und Hunderte von Kirchen zerstört oder angegriffen.

Viele bleiben verschollen

Weiter berichtet «Intersociety», dass der Bundesstaat Benue mit 1'450 Todesopfern die meisten christlichen Todesfälle zu beklagen hatte, dicht gefolgt vom Bundesstaat Plateau (1'400) sowie Kaduna (822) und Niger (730).

Neben dem Verlust von Menschenleben hebt der Bericht die Entführung von über 8'400 Christen im ganzen Land hervor, von denen eine erschreckende Anzahl nie lebend zurückkehrte.

Weiter wurden 500 Kirchen attackiert, was insgesamt 18’500 Angriffe seit dem Jahr 2009 ergibt. Der Bericht erwähnt auch die Entführung von 70 christlichen Geistlichen innerhalb eines Jahres, wobei mindestens 25 getötet wurden. Der ganze Schrecken führt zu Millionen von Binnenvertriebenen, insbesondere in Bundesstaaten wie Benue.

Versagen der Regierung stärkt Militante

«Open Doors» stuft Nigeria als das sechstschlimmste Land betreffend Christenverfolgung ein. Was die Anzahl Morde anbelangt, handelt es sich um die weitaus schlimmste Nation überhaupt.

«Die Gewalt islamischer Extremistengruppen wie Fulani-Milizen, Boko Haram und ISWAP (Islamischer Staat in der westafrikanischen Provinz) hat während der Präsidentschaft von Muhammadu Buhari zugenommen und Nigeria zum Epizentrum gezielter Gewalt gegen die Kirche gemacht», dokumentiert «Open Doors». «Das Versagen der Regierung, Christen zu schützen und die Täter zu bestrafen, hat den Einfluss der Militanten nur gestärkt.»

Gezielte Angriffe

Vom 23. Dezember bis Weihnachten töteten Terroristen fast 200 Menschen und verletzten 300 bei einem koordinierten Angriff auf mehrere christliche Dörfer (Livenet berichtete).

«Intersociety» fordert im Bericht internationale Aufmerksamkeit und Massnahmen, darunter die Ernennung eines Sondergesandten des UN-Generalsekretärs für Nigeria und eine Resolution des UN-Sicherheitsrates, um eine umfassende Untersuchung der systematischen Angriffe auf Christen zu autorisieren.

Zum Thema:
Dossier: verfolgung.jetzt
Christen in Nigeria: Die Hoffnung auf ein besseres Nigeria nicht aufgeben
Groteske Verharmlosung: Nigerias Regierung leugnet Christenverfolgung
Gefährlichster Staat Nigerias: Kaduna: hoher Blutzoll für Christen

Autor: Anugrah Kumar / Daniel Gerber
Quelle: Christian Today / Übersetzt und bearbetet von Livenet

Werbung
Livenet Service
Werbung