Die Schöpfung als Orchesterstück erleben

Sarah Jo Wood
Unter anderem wartet ein «verspielter Walzer, der von Vögeln und Meerestieren getanzt wird», beschreibt Sarah Jo Wood. Sie verfasste ein Orchesterstück über die Schöpfung. Eine der sieben Kompositionen wird nun neu arrangiert.

Sarah Jo Wood, können Sie Ihr Werk «Creation» erklären – wie hat alles begonnen?
Sarah Jo Wood:
Ich liebe es, Musik zu komponieren, aber noch mehr liebe ich es, christliche Orchestermusik zu schreiben, die die vielen Gaben Gottes an uns feiert.  Nach der Fertigstellung von «Easter Triduum» habe ich überlegt, was als Nächstes kommen könnte. Ich verwende meine Musik gerne, um Geschichten und Bilder zu vermitteln, insbesondere christliche. Ich hatte das Buch 1. Mose gelesen, und die sieben Tage der Schöpfung riefen bei mir viele Bilder hervor. Ich dachte, es würde Spass machen, sieben Stücke über die Tage der Schöpfung zu schreiben – ähnlich wie Holst es mit «The Planets» getan hat. Als ich diese Idee hatte, verspürte ich die gleiche Dringlichkeit und Inspiration wie bei «Easter Tridium», um mit dem Schreiben zu beginnen. Die Ideen kamen nicht nacheinander, und so schrieb ich die Stücke nicht in der Reihenfolge, sondern liess die Ideen einfach entstehen, angefangen mit einer Melodie, die mich an grosse und kleine Tiere denken liess, und so war «Day Six – Animals» (dt. Tag Sechs – Tiere) geboren.

Können Sie kurz ein oder zwei Kompositionen vorstellen, die Ihnen besonders am Herzen liegen?
Alle sieben Stücke liegen mir als Ausdruck meines Glaubens sehr am Herzen. Ich hoffe einfach, dass die Zuhörer ein Gefühl für Gottes grossartige Schöpfung bekommen, wenn sie auf eine Reise durch die Orchestersätze, Klavierstücke, ein Cello-Solo und sogar einen verspielten Walzer, der von Vögeln und Meerestieren getanzt wird, mitgenommen werden.

Dennoch gibt es zwei, die mir sehr am Herzen liegen: Tag Sieben und Tag Zwei. Bei Tag «Day Seven – Rest» habe ich darüber nachgedacht, wie ich durch den Garten Eden gehe und die Welt in all ihrer Schönheit, voller Farben und Wunder sehe. Ich wollte etwas Beruhigendes und Erholsames schreiben. Für die Aufnahmen arbeitete ich mit einem wunderbaren christlichen Geiger, Evert, zusammen. Er schrieb und spielte eine Kadenz, die das Stück für mich wirklich vervollständigte.

«Day Two – Sky» hat einen besonderen Platz in meinem Herzen. Es ist absichtlich leicht strukturiert und spiegelt wider, dass es der zweite Schöpfungstag ist. Ich persönlich finde das Cello ein so schönes und gefühlsbetontes Instrument, dass es sich als eine passende Art und Weise anfühlt, Gottes Liebe zu symbolisieren, die durch den Himmel strömt.

Gibt es eine besondere Erfahrung, die jemand mit einer Ihrer Kompositionen von «Creation» gemacht hat?
Das Schreiben von «Creation» hat mir so viele erfüllende Erfahrungen beschert, und alle Stücke haben mein Schreiben erweitert. Sie haben mich auch gelehrt, dass Gott mich inspirieren wird, wenn er weiss, dass ich bereit bin – und nicht, wenn ich denke, dass ich bereit bin! Es hat mir auch die Möglichkeit gegeben, mit brillanten, talentierten Musikern aus der ganzen Welt über Zoom zusammenzuarbeiten, um die Aufnahmen zu machen, die man heute hören kann. Zufällig teilen viele der Musiker meinen christlichen Glauben und haben mich bei diesem Projekt sehr unterstützt. Ich erinnere mich, als ich jemanden zufällig kontaktierte und die Antwort lautete: «Wie haben Sie mich gefunden? Das ist genau die Art von Sache, bei der ich mitmachen möchte!» Mein besonderer Dank geht an Evert Van Niekerk (Violine), Betsie Schaap (Klavier), David Seekola (Produzent) und Oli Jozi, der bisher alle Grafiken für meine Musik erstellt hat.

Was ist Ihr Herzenswunsch bei Ihrer musikalischen Arbeit?
Ich würde gerne hören, wie meine Musik von einem ganzen Orchester gespielt wird – das wäre ein wahr gewordener Traum. Davon abgesehen bin ich wirklich dankbar für alles, was ich bisher erreicht habe, und möchte einfach mehr Musik schreiben, die von meinem Glauben inspiriert ist, in der Hoffnung, dass sie bei den Menschen Anklang findet.

Was ist in den letzten Monaten passiert?
Während der Aufnahmen zu «Creation» hatte ich das Vergnügen, mit der Pianistin Betsie Schaap zu arbeiten, die drei der Stücke in Südafrika aufgenommen hat. Sie war fantastisch, und ich war so inspiriert, dass ich vor etwa einem Jahr mit Klavierunterricht begann, um meine Kompositionstechnik weiterzuentwickeln und einige meiner eigenen Stücke zu spielen! Hier in Grossbritannien fand ich einen wunderbaren Lehrer, Fred Scott, der zu einer Art Mentor wurde und meine Gedanken und Ideen zum Schreiben erweiterte. Seitdem habe ich einige Nocturnes und Präludien fürs Klavier geschrieben, aber ich verspüre einen starken Wunsch, mehr Musik zu schreiben, die auf meinem Glauben basiert. Ich habe über ein kleines Ensemblestück über das letzte Abendmahl nachgedacht, das für mich sehr emotional sein wird. Ausserdem habe ich kürzlich das Stück «Day Two – Sky» für Cello, Violine und Klavier neu arrangiert und freue mich darauf, es im August bei einem Konzert in Grossbritannien aufzuführen!

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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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