Die Weltmission beginnt vor der Haustüre

Die Eröffnung des Jahresfests
Am facettenreichen Jahresfest setzte Livenet Impulse mit Ewigkeitswert. Der Überblick erstreckte sich von der «Hope»-Zusammenarbeit mit der SEA bis hin zur Weltmission. Sehr bewegend war die Verabschiedung des Livenet-Gründers.

«Vor 20 Jahren hatte ich selbst eine Begegnung mit Jesus, ich war gerade in einer Krisenzeit», erinnerte sich Livenet-CEO Florian Wüthrich in der Begrüssung zum Jahresfest. Damals fand er zum Glauben und erlebte in der Folge, wie sich auch seine Mutter und sein Vater für den Weg mit Jesus entschieden. Die Freikirche ETG Bern, Durchführungsort des zweiten Livenet-Jahresfests, wecke bei ihm Erinnerungen an diese Zeit der Wunder, die Gott damals in seiner Familie getan hat. «Heute ist mein Vater Teil der ETG Bern und trägt wie ich den Wunsch im Herz, Reich Gottes zu bauen.»

Wunder hat Gott auch mit Blick auf die 23-jährige Geschichte des Medien- und Missionswerks Livenet getan. Vor über 23 Jahren hatte Beat Baumann die Idee zur Gründung für Livenet, «als manche noch Angst vor dem Internet hatten», blickte Florian Wüthrich zurück. «Er erzählte allen davon und sagte, dass das Evangelium 'da rein' muss. Du bist ein 'Historymaker', Beat», würdigte Florian den nun scheidenden Livenet-Präsidenten.

Verabschiedung des Livenet-Gründers

Beat Baumann im Gespräch mit Annina Baer

«Vor einem Jahr am Jahresfest dachte ich, dass ich über die Pension hinaus bei Livenet tätig sein werde», hielt Beat Baumann fest. «Ein Jahr später bin ich es nicht mehr.» Vor den Livenet-Freunden in der ETG Bern sprach der Pionier des Werks sehr offen über den Prozess des Loslassens. Die Spannung, die durch die Doppelrolle als Präsident und die operative Tätigkeit fürs GO Movement entstand, habe er unterschätzt. Ein weiterer Grund für seine frühe Demission als Präsident sei, dass die präsidiale Aufgabe grundsätzlich nicht zu ihm als Visionär und Pionier passe. Ausserdem sei die Erkenntnis gewachsen, dass er die Weiterentwicklung behindern könnte, wenn er als Gründer als eine Art graue Eminenz drin bleiben würde. Das alles habe ihn dazu bewogen, bereits nach einem halben Jahr zurückzutreten, um sich voll auf das GO Movement und die GO Decade konzentrieren zu können.

Im Laufe der letzten Jahre geschah für ihn mehr und mehr Freisetzung für das GO Movement, durch welches er sich in die Weltmission investiert. Zunächst amtete Beat Baumann in den letzten fünf Monaten nach der operativen Stabsübergabe als Livenet-Präsident. Nun gab Beat Baumann diesen Stab gleich wieder weiter.

Marianne Streiff als Präsidentin gewählt

An der Generalversammlung des Livenet-Vereins, die direkt vor dem Jahresfest stattfand, wählten die Trägermitglieder Marianne Streiff-Feller einstimmig zur neuen Präsidentin von Livenet. Die ehemalige Präsidentin der EVP Schweiz, die zwölf Jahre im Nationalrat mitwirkte, sagte in einer Video-Ansprache, sie sei hochmotiviert, ihren Teil zur Weiterentwicklung von Livenet beizutragen: «Als ich mein Rücktrittschreiben aus dem Nationalrat verfasst habe, sagte ich zu Gott, für irgend etwas wirst du mich wohl schon noch gebrauchen können.» Die Anfrage von Livenet sei dann für sie eine Antwort gewesen.

Beat Baumann drückte seine Freude über die Entwicklung bei Livenet aus. «Flo hat mein Vertrauen. Ich sehe, dass er von Gott geführt ist. Zudem sind im Vorstand gesetzte strategische Führungspersonen, so dass ich Livenet in guten Händen weiss.» Ebenfalls aus dem Vorstand zurückgetreten ist Markus Schibler.

«Missionsland Schweiz»

Die Talk-Gäste (v.l.n.r.) Andi Bachmann-Roth, Beat Leuthold, Michael Girgis, Esther Kaspar-Rüegger und Moderator Florian Wüthrich

«Vor 30 Jahren sah man das wohl noch anders, da dachte man, dass man Missionare ins Ausland sendet, heute sieht das etwas anders aus», erläuterte Florian Wüthrich im Einstieg in einen live am Jahresfest aufgezeichneten Talk zum Thema Missionsland Schweiz.

«In eine Gemeinde zu gehen bedeutet, eine Schwelle zu überschreiten», so Esther Kaspar-Rüegger, Leiterin Gebetshaus Winterthur. «Mein Traum ist ein Ort ohne Wände und Schwelle. Es braucht einen Ort, wo die Menschen hinkommen können, um Jesus begegnen können. Daraus können Beziehungen entstehen und vielleicht der Schritt in eine Gemeinde.»

Es gehe darum, nicht immer zu denken, was die eigene Institution braucht, betonte AEM-Präsident Beat Leuthold. «Es geht darum, was der Leib Christi braucht und wie man die Leute erreichen kann.»

«Ich staune, was möglich wird in Sektionen, wenn Einheit gebaut wird», stellte SEA-Generalsekretär Andi Bachmann-Roth fest. Jesus Christus könne heute noch die Gesellschaft transformieren. «Es geht darum, gemeinsam auf den Heiligen Geist zu hören und sich als lernende Gemeinschaft aufzumachen.»

Ebenfalls Teil der Runde war IGW-Rektor Michael Girgis, der erklärte, wie er einst in jungen Jahren eine Gemeinde gründete und die Stadt und Region Bülach auf den Kopf stellen wollte. Später stellte sich ein Burn-out ein. Heute amtet er teilzeitlich als Pastor und rüstet durch IGW die Pastoren von morgen aus. Die Zusammenarbeit unter den verschiedenen Playern ist wichtig, um gemeinsam kraftvoll voranzugehen. Das gehaltvolle Gespräch wird in wenigen Tagen im gewohnten Livenet-Talk-Format publiziert.

Zu diesem Miteinander gehört unter anderem die Zusammenarbeit zwischen Livenet und der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA) in der Form der Zeitschrift «Hope», die per sofort gemeinsam herausgegeben wird.

«Jeder kann Teil der Weltmission werden»

In einem nächsten Programmpunkt gab Beat Baumann einen Einblick in das Wirken des GO Movement: «Das Ziel ist, dass Christen einen evangelistischen Lebensstil pflegen. Wir wollen, dass jeder Christ seinen Glauben bezeugt. Jeder kann glauben, dienen, bezeugen. Jeder kann jemanden erreichen, zusammen erreichen wir die Welt.»

Sieben verschiedene Organisationen hätten in den letzten Jahren die Vision erhalten, innerhalb von zehn Jahren, bis 2033, die ganze Welt zu erreichen.

Der ukrainische Violinist Yaroslav Revutskyi

«In diesem Jahr wird die Dekade in 140 Ländern gestartet», erläuterte Beat Baumann. Darunter auch in Indien. In 766 Distrikten sind nun nach zwei Besuchen im Dezember und März die Bestrebungen im Gang, die Menschen zu erreichen.

Jeder könne Teil der Bewegung werden, «indem wir Salz und Licht im Alltag sind und jemandem zum Beispiel ein Gebet anbieten. Und wenn wir jemandem aus dem Südsudan oder Pakistan von Jesus erzählen, werden wir Teil der Weltmission.»

Damit die rund 100 Gäste diese Unternehmungen guten Mutes in Angriff nehmen können, erfolgte sowohl kulturelle wie auch kulinarische Stärkung. Der ukrainische Ausnahme-Violinist Yaroslav Revutskyi erfreute mit zwei eindrücklichen Stücken und der unangefochtene Spitzenkoch Res Hubler sorgte mit einem Gourmet-Risotto für Lebensfreude zu vorgerückter Stunde.

Hier ein Zusammenschnitt des Jahresfest:
 

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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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