Kirche ist ein Leuchtturm der Hoffnung im Sudan

Kirchentüren bleiben offen trotz der Gewalt
Trotz der Gewalt im Sudan sind die Kirchentüren offengeblieben. Inmitten der Kämpfe werden Seelsorge und Unterkunft angeboten. «Ich möchte bis zur letzten Minute bleiben», sagt ein Priester.

Seit Beginn des Konflikts am 15. April, als die Kämpfe zwischen den militärischen Einheiten von General Abdel Fattah al-Burhan und der paramilitärischen Rapid Support (RSF) unter der Führung von General Mohamed Hamdan Dagalo ausbrachen, wurden mindestens 600 Menschen getötet.

Nach Angaben der Vereinten Nationen hat sich die Zahl der Vertriebenen im Sudan in der vergangenen Woche mehr als verdoppelt und liegt nun bei mehr als 700'000.

Eine Kirche in Bahri, im Norden der Hauptstadt Khartum, wurde von einer Bombe getroffen. Aber den Menschen vor Ort gelang es, das Feuer zu löschen, nachdem es das Dach erfasst hatte. Bewaffnete Kämpfer drangen auch in die Kathedrale in Khartum ein, und eine Kapelle, die zu einer religiösen Gemeinde gehört, wurde bombardiert.

Beten für Ende des Konflikts

Ein Projektpartner erklärte gegenüber «Kirche in Not»: «Wird der Konflikt bald enden? Das ist unser Gebet. Aber keine Seite ist dazu bereit. Auf internationaler Ebene drängt man auf den Dialog, aber es wird immer noch geschossen.»

Nachdem der Sudan regelmässig auf der Liste der Länder stand, in denen Christen am schlimmsten verfolgt werden, wurde er im Dezember 2019 von der Liste der «Countries of Particular Concern» (CPC) des US-Aussenministeriums gestrichen. Auf der Liste werden Länder aufgeführt, die Verstösse gegen die Religionsfreiheit tolerieren oder begehen. Die Fortschritte bei der Religionsfreiheit hielten jedoch nur zwei Jahre lang an, bis im Oktober 2021 ein Militärputsch stattfand. Die Christen sind seither im Sudan wieder in Gefahr geraten.

Inmitten der eskalierenden Gewalt, die derzeit den Sudan heimsucht, haben die Priester in den Brennpunkten der Gewalt die Kirchentüren offen behalten. Sie bieten trotz der zunehmenden Gefahren weiterhin Seelsorge und Unterkunft an.

«Ich möchte bis zur letzten Minute bleiben, ich möchte die Menschen hier nicht allein lassen», sagte ein Missionspriester gegenüber «Kirche in Not». «Viele Gläubige sind in die Kirche gekommen. Sie wissen, dass hier ihre Hoffnung ist. Aber wir stehen vor den gleichen Problemen wie der Rest des Volkes.»

Auch die weltweite, evangelische Allianz (WEA) bittet um Gebet für den Sudan.

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Autor: International Chrisitan Concern / Daniel Gerber
Quelle: persecution.org / Übersetzung: Livenet

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