Verpasste Gelegenheit? Die nächste Chance kommt!
Karen Morris beobachtet manchmal bei den Menschen ein gewisses Mass an Beunruhigung oder Unruhe. Beides äussere sich sowohl darin, dass sie sich engagieren als auch darin, dass sie die ganze Gottesfrage von sich wegschieben. Morris ist in dieser Hinsicht sehr sensibel und kann daher gut auf andere eingehen.
Sie habe eine Leidenschaft, weil sie erkennt, dass Gott sie geistlich und körperlich gerettet hat. «Wenn er mich damals nicht gerettet hätte, hätte ich früher oder später Selbstmord begangen. Ich leide immer noch an Depressionen. Alleine, ohne Gott, würde ich nicht überleben.»
Chaos kommt in Ordnung
An ihrer Universität kannte sie noch niemanden. Aber das hielt sie nicht davon ab, allen die beste Nachricht zu erzählen, die sie je gehört hatte: «Jesus ist die Art und Weise, wie Gott das Chaos in Ordnung bringt.» In den drei Jahren ihres Studiums wurden neun ihrer Freunde Christen. «Ich dachte, das sei ganz normal, und ich konnte nicht verstehen, warum alle ein Problem mit der Evangelisation hatten.»
Auf ihrer Website bietet sie Videos, Gesprächsspiralen und Evangeliumsdiagramme an, mit denen jeder lernen kann, das Evangelium klar zu vermitteln und schwierige Fragen zu beantworten, die immer wieder auftauchen. «Unsere Aufgabe ist es, das Evangelium so klar wie möglich zu verkünden, wenn wir die Gelegenheit dazu haben. Gottes Aufgabe ist es, Menschen zu sich zu führen, das liegt weit über unserer Gehaltsklasse.»
Warum liebst du Jesus?
Karens Tipps für die Evangelisation:
- Finde heraus, warum du Jesus liebst und sprich darüber. Je mehr du es zum Ausdruck bringen kannst, desto mehr ergibt es Sinn für andere Personen.
- Schreibe die Antworten auf häufig gestellte Fragen auf. Es gab Stellen in Gesprächen, in denen ich nicht mehr weiterkam. Ich dachte mir die Antworten aus und schrieb sie für mich auf. Die gleichen Fragen tauchen immer und immer wieder auf.
- Es gibt in der Bibel 37 Worte, die beschreiben, was man nach der Hinwendung zu Jesus ist. Wir sind alle standardmässig gerettet. Die Bibel beschreibt aber beispielsweise, dass wir erlöst sind, gereinigt, zu einem Preis erkauft, zurückgeholt, heimgeholt und vieles mehr. Wir können unsere Sprache entwickeln und auswendig gelernte Worte vermeiden.
- Man kann lernen, das Evangelium in rund einer Minute kurz zu erklären. Es beginnt mit der Erklärung, dass Jesus eine perfekte Beziehung zu Gott, zu anderen, zu sich selbst und zur Welt hatte. Und wir haben eine nicht perfekte Beziehung zu Gott, anderen, uns selbst und der Welt, was bedeutet, dass wir von Gott getrennt sind und dass Jesus den Zugang zu Gott ermöglicht hat. Im Gespräch kann man danach in die Tiefe gehen.
Der Schlüssel ist, viele Fragen zu stellen, aber nicht nur oberflächliche, allgemeine Fragen, sondern spezifische Fragen über das Herz.
- Erstelle eine Evange-Liste. Mache eine Liste von Menschen, mit denen du Gespräche über das Evangelium führen möchtest und bete regelmässig und konsequent für diese Menschen. Und wenn Gott die Gelegenheit dazu gibt, nimm sie war. Beobachte sie nicht einfach im Vorbeigehen.
- Finde ein anderes Wort für Sünde. Der normale Nichtchrist versteht unter Sünde etwas ganz anderes als der normale Christ. Sprich lieber über die Trennung von Gott, die wir durch unsere gestörte Beziehung zu ihm haben.
- Bleibe warmherzig und verbindlich.
- Lerne aus Fehlern. Wenn du merkst, dass du eine Gelegenheit verpasst hast, sieh es als Situation, aus der du lernen kannst. Schreibe auf, was die Gelegenheit war und was du hättest sagen können. Der Vorteil des Aufschreibens ist, dass du beim nächsten Mal bereit bist. Und es gibt immer ein nächstes Mal. Möglich ist auch, später noch einmal Bezug zu nehmen, zum Beispiel mit Worten wie: «Weisst du, was du mir für eine Frage gestellt hast? Ich habe darüber nachgedacht, und ich hatte sie nicht so beantwortet, wie ich es eigentlich wollte. Hier sind meine Gedanken dazu, was ich seither überlegt habe.»
- Die Idee von hinten nach vorne gedacht. Ein Argument, das in Gesprächen mit Menschen über das Christentum häufig kommt, ist, dass alle Religionen auf denselben Gott verweisen und austauschbar sind. Eine gute Antwort darauf ist: Das Christentum bewegt sich von hinten nach vorne. Im Christentum wird einem zu Beginn das Heil geschenkt, man erhält das Leben in Christus. Alle anderen Religionen – der Islam, das Judentum, der Hinduismus, der Buddhismus – funktionieren so, dass man Gutes tun muss, um in den Himmel, ins Paradies, ins Nirwana oder was auch immer zu kommen. Im Christentum tut man Gutes aus Dankbarkeit, im Gegensatz dazu, dass man bei den anderen Religionen Gutes tut, um jemanden zu beeindrucken oder etwas zu erreichen.
Zur Webseite:
Graphic Faith
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