Du bist, was du reinziehst
Sein anspruchsvolles Studium hat Sven (Name geändert) nicht davon abgehalten, ins Internet einzutauchen. Freunde auf Facebook, Videos… Sven surft und ist weg. Den ganzen Abend, die halbe Nacht. Morgens bleibt er im Bett. Die Mutter klopft. Gegen zwölf steht er auf. Die Vorlesung hat er verschlafen. Die nächste Prüfung wird er kaum bestehen. Die Eltern schlagen Alarm. Sven akzeptiert einen Coach, der ihm Limiten abringt. Die Internetsucht hat er noch nicht überwunden.
Ab an die Spielkonsole
Teenager dröhnen sich die Ohren auf dem Heimweg von der Schule voll. «Zu Hause wirft Marc seinen Schulsack in die Ecke, grüsst kurz die Mutter und steuert in seinem Zimmer auf den nächsten Bildschirm zu… Während dreier Stunden läuft Marcs Spielkonsole auf Hochtouren, und aus dem Zimmer der beiden jüngeren Geschwister dröhnt ein Bass in voller Lautstärke...» Klar leiden darunter die Hausaufgaben.
Der Zürcher Sekundarlehrer und Bildungsrat Hanspeter Amstutz illustriert in der «NZZ am Sonntag» mit dem Beispiel die starken Veränderungen bei Jugendlichen. «Die Bilder- und Tonflut, der Jugendliche heute über Handy, Musik-Player, Fernseher und Computer ausgesetzt sind, verändert ihr Weltbild und ihre Aufnahmefähigkeit in hohem Mass.»
Gern abgelenkt
Wenn Eltern nicht einen Schutzschirm aufspannen, ziehen die Kids ungehemmt rein, was sich ihnen im (meist grosszügig finanzierten) virtuellen Schlaraffenland bietet. Amstutz zu den Folgen für die Schule: «Medienüberfütterte Kinder haben viel mehr Mühe, sich auf unaufgeregte Bildungsinhalte zu konzentrieren und länger bei einer Sache zu bleiben. Sie lassen sich durch die kleinste Störung ablenken.» Das gesammelte Arbeiten und das Zuhörenkönnen liegen kaum mehr drin. Die Folgen zeigen sich in der Oberstufe; viele haben Mühe, die Kurve zu einer guten Lehrstelle zu finden.
Mit Metal träumst du anders
Sport im Club und Teamwork in einem Projekt können ein Gegengewicht bilden. Alle Jugendverbände suchen Heranwachsende, die mit anderen etwas gestalten und Verantwortung übernehmen. Aber am Ende sind wir tatsächlich, was wir reinziehen. Wer sich mit Metal volldröhnt, träumt anders. Die wenigsten sind fit für einen jahrelangen Dauertanz auf dem Medienvulkan.
Was soll da die Bibel? Sie gilt als das «Buch der Bücher» – aber was wenn neue Medien jedes Buch in den Schatten stellen? Glücklicherweise gibt es zahlreiche neue Möglichkeiten (Apps usw.), die guten Worte Gottes in der Bibel reinzuziehen. Sie füllen den Tank, der sonst leer bleibt: den Sinntank.
Den Sinntank füllen
Die Ton- und Bilderflut kann nämlich die ganz grossen Fragen nicht wegbefördern: Woher komme ich? Was soll ich hier? Wo gehöre ich hin? Wo werde ich sein? Die Flut tost darüber hinweg, lenkt uns ab – aber die Fragen sind ungelöst, der Sinntank bleibt leer.
Den Tank auffüllen: darum geht es. Zum Beispiel mit Jesus auf dem Fest. Er sagt: «Hat hier jemand Durst? Der soll bei mir vorbeikommen und sich was zu trinken abholen! Jeder, der sein Vertrauen auf mich setzt, aus dem wird von innen heraus lebendiges frisches Wasser sprudeln.» Frische Energie von innen – Jesus weiss, wie’s geht.
Bücher zum Thema:
Zeitbombe Internet
Generation Online
Datum: 08.07.2012
Quelle: Livenet