Fünf Gründe, den Zweifler Thomas zu lieben

Thomas war einer der Apostel von Jesus (Szene aus der Serie The Chosen)
Völlig zu Unrecht erhält der Apostel Thomas schlechte Presse: Im Laufe der Jahrhunderte wurde er stets als «Thomas, der Zweifler» etikettiert. Dabei war er es, der das Evangelium – nachdem er überzeugt war – bis nach Indien und Sri Lanka brachte.

Thomas war ein Mann der Tat. Fälschlich wurde er in den vergangenen Jahrhunderten als «Thomas, der Zweifler» dargestellt. Richtig ist das Gegenteil: Es gibt mehrere gute Gründe, Thomas in Verschiedenem als absolutes Vorbild zu nehmen.

Thomas war nicht ein Nörgler und Haderer. Im Gegenteil. Er war ein tüchtiger Mann der Tat. In beispielloser Art und Weise trug er das Evangelium vermutlich sogar bis ins heutige Afghanistan, den Iran sowie nach Indien und Sri Lanka. Mehr dazu später. Aus folgenden Gründen sollten wir Thomas, den Glaubenshelden, lieben:

1. Thomas ging voran

Nachdem Jesus (dokumentiert in der Bibel, in Johannes Kapitel 11) gehört hatte, dass sein Freund Lazarus gestorben war, sagte Jesus zu den Jüngern, dass die Gruppe nun nach Judäa gehen würden.

Einige der Jünger lehnten die Idee mit der Begründung ab, dass die Leute dort versucht hatten, ihn zu steinigen. Aber Jesus erklärt, dass er zu Lazarus gehen wird, um ihn vom Tod zu erwecken.

Es ist Thomas, der antwortet: «Ja, lasst uns mit Jesus nach Judäa gehen und dort mit ihm sterben.» Thomas zeigt Engagement und Loyalität – legt aber auch prophetisch dar, was die Risiken sein könnten.

2. Thomas scheut sich nicht vor Fragen

In Johannes Kapitel 14 tröstet Jesus seine Jünger und sagt ihnen: «Ich gehe hin, um dort alles für euch vorzubereiten. Und wenn alles bereit ist, werde ich zurückkommen, um euch zu mir zu holen. Dann werdet auch ihr dort sein, wo ich bin. Den Weg dorthin kennt ihr ja.» Es ist Thomas, der die Frage stellt, die andere vielleicht denken – er fragt: «Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst, wie können wir also den Weg kennen?»

Als direkte Antwort auf diese Frage macht Jesus eine der wichtigsten Aussagen in allen Evangelien. Er sagt: «Ich bin der Weg, ich bin die Wahrheit, und ich bin das Leben! Ohne mich kann niemand zum Vater kommen. Wenn ihr mich wirklich kennt, werdet ihr auch meinen Vater kennen. Ja, ihr kennt ihn schon jetzt und habt ihn bereits gesehen.»

3. Thomas widerstand dem Gruppenzwang

Als die anderen Jünger in Johannes Kapitel 20 zu ihm sagen: «Wir haben den Herrn gesehen», wäre es für Thomas ein Leichtes gewesen, sich einfach mit ihnen zu freuen.

In der heutigen Welt werden Christen oft aufgefordert, sich der Welt um sie herum anzupassen. Oder dem zu vertrauen, was andere sagen – auch christlichen Leitern. Thomas war bereit, sich gegen das «Gruppendenken» zu stellen und die Beweise für sich selbst zu suchen.

4. Thomas äusserte seine Zweifel

Thomas sprach seine Skepsis aus und suchte nach Beweisen. Er erklärte: «Wenn ich nicht die Nagelspuren in seinen Händen sehe und meinen Finger nicht dort hinlege, wo die Nägel waren, und meine Hand nicht in seine Seite lege, werde ich nicht glauben.»

Die Theologin Paula Gooder sagte einmal: «Ich denke, Menschen, die mit dem Glauben zu kämpfen haben, können sehen, dass sie nicht dafür getadelt werden, wenn sie zweifeln. Jesus versteht die Komplexität des Glaubens und zeigt uns die Dinge, wenn es nötig ist.»

5. Thomas sah und glaubte

Als Antwort sagt Thomas: «Mein Herr und mein Gott!» Es gibt eine implizierte Kritik von Jesus an Thomas: «Selig sind, die nicht gesehen haben und doch geglaubt haben.»

Diese Worte können auch an jene Generationen von Christen gerichtet sein, die in die Fussstapfen der ersten Jünger treten. Die Apostel assen und tranken mit Christus. Sie sind jahrelang mit ihm gereist und haben von ihm gelernt. Sie kannten den Klang seiner Stimme, die Wärme seines Lächelns und die Art und Weise, wie er jeden von ihnen ermutigte. Wir kennen Jesus vor allem durch die Heilige Schrift und das Zeugnis des Heiligen Geistes.

6. Thomas blieb auf Kurs

Thomas blieb auf Kurs. Er war mit den anderen Jüngern in Apostelgeschichte Kapitel 1, als sie sich nach Christi Himmelfahrt versammelten, um einen Nachfolger von Judas zu wählen. Und er war da, als der Heilige Geist in Kraft herabkam.

7. Thomas brachte Evangelium bis nach Indien

Als fleissiger Apostel brachte Thomas das Evangelium in den heutigen Irak, Iran und Afghanistan. Im Jahr 52 nach Christus erreichte er sogar Nordindien. In Indien werden heute rund sieben Millionen Christen als «Thomas-Christen» bezeichnet und auch in Sri Lanka gehen katholische Konfessionen auf den Apostel Thomas zurück. Ebenfalls interessant: Inzwischen bringen Missionare aus Indien die Gute Nachricht nach Europa.

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Autor: Peter Crumbler / Daniel Gerber
Quelle: Christian Today / Übersetzt und bearbeitet von Livenet

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