David Gyasi – der Seriendarsteller und Jesus
«Ich mag alles, was das Herz höherschlagen lässt: Action, Fantasy und Science-Fiction», sagt David Gyasi (44) und ergänzt: «Ich mag Filme, die den Darsteller und das Publikum herausfordern – Unbehagen verursachen und sie zum Nachdenken darüber anregen, wie wir andere und uns selbst behandeln.» Dabei spricht der erfolgreiche britische Schauspieler weniger von dem, was er gern im Fernsehen sehen würde, als davon, was er selbst spielt. Gyasi wurde in London geboren, als Sohn eines Taxifahrers und einer Köchin, die aus Ghana stammten. Er studierte Darstellende Kunst, begann zu schauspielern und erhielt nach mehreren Nebenrollen eine grössere in der europäischen Produktion «Cloud Atlas». Inzwischen ist er vor allem als Seriendarsteller bekannt, unter anderem aus «Carnival Row», einem Fantasy-Krimi, in dem er einen Faun spielt, und dem aktuellen Netflix-Politthriller «Diplomatische Beziehungen».
Mehr als Rollen
In der britischen «Churchtimes» erklärte David Gyasi zu den Charakteren, die er spielt: «Ich mag Rollen, die nicht linear sind – Rollen, die Komplexität widerspiegeln. Was ist gut und was ist schlecht? Wir sind alle eine Mischung aus beidem. Ich möchte Charaktere spielen, die sich echt anfühlen. In der Bibel erfährt man nicht nur das Beste über die Menschen in den Geschichten. Nehmen Sie König David und Bathseba. Mandela wurde verunglimpft, jetzt wird er bewundert … Das ist Teil meiner Arbeit: die Hülle abzuschälen und das zu finden, was da ist.» Dazu gehört für ihn unabdingbar auch ein Glaube an Gott, der sich mit den teils grausamen Realitäten der Welt beschäftigt und ihnen etwas entgegensetzt: «Bei Gott geht es um Kreativität, Unterschiede und Einzigartigkeit.» Dies auf eine gute Art zur Sprache zu bringen, entdeckt der Schauspieler auch bei Jesus Christus: «Die Menschen wollen nicht bevormundet werden, deshalb hat Jesus in Gleichnissen gelehrt.»
Ein Glaube, der heilt
Der Glaube an Jesus ist für David Gyasi allerdings nichts, was nur den Hintergrund seiner Arbeit beschreibt. Er bildet das Fundament seines Lebens. Als er fünf Jahre alt war, gab es daheim bei ihm nur Streit. Seine Mutter wollte sich vom Vater scheiden lassen. Kurz vor der traditionellen Scheidungszeremonie, für die sie mit ihren Kindern nach Ghana geflogen war, erzählte ihr Zwillingsbruder ihr allerdings von Jesus. «Schau mal, wem ich begegnet bin», meinte er. «Ich weiss, es hört sich seltsam an, aber versuch’s doch mal.» Seine Mutter liess sich darauf ein und erlebte Jesus. Sie liess sich nicht scheiden und die Ehe heilte tatsächlich wieder. Gyasi erlebte damals Kirche als «Musik, Essen, Gemeinschaft und gemeinsames Leben. Wir waren eine Familie. Ich habe viel darüber gelernt, was wirklich wichtig ist.» Dass dieser Glaube ihn selbst durch Krisen trug und Gott da war, merkte er, als er 19 war und seine Freundin Emma schwanger wurde – das passte gar nicht in ihren Lebensentwurf. Während dieser schwierigen Phase hörte Gyasi Gottes Stimme, der meinte: «Wenn du mit mir auf die Reise gehen willst, dann werde ich mich um dich und dein Kind kümmern.» An diesem Punkt beschlossen Emma und er, ihr Vertrauen ganz auf Gott zu setzen und mit ihm zu leben.
Zweifel und Erfolg
Sowohl seinem Publikum als auch Kolleginnen und Kollegen am Set gegenüber macht Gyasi nie ein Geheimnis daraus, dass er Christ ist. Vielleicht liegt es auch an seiner offenen Art, damit umzugehen, dass er kaum deswegen aneckt. Einmal bekam er allerdings ein Rollenangebot, bei dem er zweifelte. Passte das zu ihm und seinem Glauben? Er sollte eine Art Dorian-Gray-Charakter spielen, der seine Sexualität sehr locker lebte. Beim Joggen fragte er Gott: «Was soll ich tun? Ich brauche eine Antwort von dir.» Gott zeigte ihm, dass alles, was er tat, durch Liebe motiviert sein sollte. Das Angebot wurde aus irgendwelchen Gründen zurückgezogen und Gyasi brauchte die Rolle nicht zu übernehmen.
Parallel erlebt der Schauspieler, dass Gott ihn bis in seine Karriere hinein segnet. Dem Lifestyle-Magazin «Squaremile» gegenüber erklärt er dies mit einem Bibelvers aus 5. Mose, Kapitel 28, Vers 13, den ihm seine Familie zum 30. Geburtstag in seine Armbanduhr eingravieren liess: «Und der HERR wird dich zum Haupt setzen und nicht zum Schwanz; und es wird mit dir immer nur aufwärtsgehen und nicht abwärts, wenn du den Geboten des HERRN, deines Gottes, gehorchst, die ich dir heute gebiete, dass du sie bewahrst und tust.» Diese Uhr ist keine Karrierezusage, aber die Zusage Gottes, bei ihm zu bleiben. Wer die Serie «Diplomatische Beziehungen» sieht, wird diese Uhr an seinem Handgelenk entdecken.
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