Ex-Atheist entkam dem Horror des Kommunismus
«Ich bin ethnischer Armenier, mein Vater ist Armenier, meine Mutter wurde von einer armenischen Familie in Aserbaidschan, in Baku, adoptiert», erinnert sich Ruslan.
Die Region, sagt Ruslan, sei für ihre Spannungen bekannt. Der Völkermord an den Armeniern, der 1915 begann, ist eines der schrecklichsten Beispiele, das die Region heimgesucht hat. Der Völkermord fand während des Ersten Weltkriegs statt und führte zur Ermordung von 1,5 Millionen Armeniern durch die Türkei, die diese Ereignisse leugnet.
Als die Sowjetunion in den 1980er Jahren immer stärker erschüttert wurde, versuchten die Männer so schnell wie möglich das Land zu verlassen. «Mein Vater und mein Grossvater liehen sich von Freunden Polizeiuniformen, um so schnell wie möglich wegzukommen.»
Leben wie im Traum
Ruslan und seine Mutter blieben zurück. Irgendwann kamen Soldaten. «Sie hatten Berichte erhalten, dass wir Armenier seien. Meine Mutter leugnete das und sagte, wir seien Russen. Durch Gottes Gnade konnten wir Baku verlassen und nach Moskau ziehen. 1991, als ich sechs Jahre alt war, konnten wir in die USA ausreisen.»
Er erinnert sich, wie fasziniert er war, als er seinen ersten Lebensmittelladen in Amerika sah. Im Vergleich zu dem, was er aus seiner Heimat kannte, erschien es ihm wie ein Traum. «In Baku, in der Sowjetunion, standen wir für Lebensmittelrationen Schlange. Und die Badewanne voller Wasser mussten wir uns mit meiner Familie, meinem Vater, meiner Mutter und meinen Grosseltern teilen.»
Jahre ohne Halt
«In Baku sind wir nie in die Kirche gegangen», blickt Ruslan auf seine frühen Jahre zurück. Doch in den USA schloss sich die Familie der armenisch-orthodoxen Kirche an.
Als er sieben oder acht Jahre alt war, zeigte ihm eine Gruppe von Teenagern homosexuelle Pornos, um diese mit ihm nachzuspielen. «Das hat mich aufgewühlt, aber noch mehr hat mich gestört, dass die Kirche das einfach unter den Teppich gekehrt hat.»
Dann trennten sich seine Eltern, und seine Mutter begann zu trinken und sich auf toxische Männerbeziehungen einzulassen. Frustriert wurde Ruslan zum Atheisten.
«Wenn es einen Gott gibt, liebt er mich nicht»
Für ihn war klar: «Es gibt keinen Gott. Und wenn es doch einen Gott gibt, liebt er mich nicht.» Das führte in eine verhängnisvolle Spirale. «Mit elf Jahren wurde ich verhaftet, weil ich in Häuser eingebrochen war. Ich habe geraucht und Gras verkauft.»
Inmitten dieses Chaos musste er einige Stunden gemeinnützige Arbeit leisten – zusammen mit einer Frau, die im Gefängnis Christin geworden war. Durch sie hörte er das Evangelium. Sie ermutigte ihn: «Du wirst einmal Grosses für Gott tun.»
In der High-School lernte er ein christliches Mädchen kennen. Durch sie begann er, regelmässig in eine christliche Gemeinde zu gehen. Kurz darauf, bei seinem ersten Nebenjob bei «Pizza Hut», gab ihm sein Vorgesetzter ein Exemplar von Josh McDowells «Die Fakten des Glaubens». «Am Ende meines ersten High-School-Jahres habe ich mein Leben ganz Jesus Christus übergeben.»
Influencer für Jesus
Ruslan nutzte sein künstlerisches Talent, um ab 2015 YouTube-Musikvideos zu drehen. «Während der Pandemie fingen die Leute an, mich nach meiner Meinung zu verschiedenen Dingen zu fragen.» Er begann, Videos mit christlichen Inhalten zu verschiedenen Themen zu produzieren.
«Meine ersten Videos öffneten mir die Türen, um Leute wie Pastor Greg Laurie und Tyrese und alle möglichen Leute aus allen möglichen Lebensbereichen zu interviewen. Heute ist daraus eine Art Hybrid geworden, zum Teil redaktionelle Beiträge, Kommentare und dann einfach Podcasts und interessante Gespräche mit interessanten Leuten.»
Nicht in Jesus verwurzelt?
Moral und Werte in seiner neuen Heimat, den USA, sind ins Wanken geraten. «Vielleicht hat sich die Kultur verändert, weil der Glaube, den wir als Amerikaner hatten, nicht wirklich ein Glaube war, der in Jesus verankert war», bilanziert Ruslan.
Er glaubt, dass der Gott der Bibel persönlich ist und versucht, sich mit der Menschheit zu verbinden. «Was ich mit allem, worüber ich spreche, versuche, ist, Menschen zu ermutigen, zu befähigen und zu inspirieren, ein Leben zu führen, das von Gott gesegnet wird.»
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