Gott bewegt die Herzen eines lesbischen Paares
Schon als Kind hatte Patti Height ihrer Mutter immer wieder gesagt, sie hätte ein Junge sein sollen. Sie genoss es, für einen Jungen gehalten zu werden, spielte mit den Jungs auf der Strasse und raufte sich mit ihnen. Ihre Kindheit war aber auch geprägt von Unsicherheit und Schmerz, denn sie wurde sexuell missbraucht.
Als sie älter wurde, wurde Patti Height gezwungen, in Mädchenmannschaften zu spielen, was sie als langweilig empfand. «Frauen sind keine guten Sportlerinnen», dachte sie. Die Lösung war, gegen ältere Mädchen zu spielen, die konkurrenzfähiger waren. Aber das hatte seinen Preis. Die «großen Mädchen» führten sie an Alkohol und Drogen heran.
Bewusstlos getrunken
Im Alter von zwölf Jahren fand man Patti bewusstlos hinter ihrem Haus – betrunken. Der Drogenmissbrauch begleitete sie durch ihre Jugend bis ins Erwachsenenalter. Auf Partys tauschte sie Sex gegen Drogen.
Als Erwachsene bezeichnete sich Patti Height als «Butch», ein Begriff aus den 70er und 80er Jahren. «Ich kleidete mich wie ein Mann, trug Männerparfüm und Männerunterwäsche. In dieser Rolle fühlte ich mich zum ersten Mal sicher, weil ich meine Rüstung trug. Diese männliche Fassade gab mir das Gefühl, alles unter Kontrolle zu haben – niemand würde mir mehr etwas antun.»
Das Leben auf der Überholspur
Patti führte ein glamouröses Leben als Stewardess bei «Continental Airlines». Sie reiste um die Welt, feierte, ging flüchtige Beziehungen ein und trieb weiterhin Sport. Ihre sportliche Leidenschaft führte sie zu den «New York Sharks», einem Frauen-Footballteam, in dem sie aufblühte.
Doch ihr Leben änderte sich, als ihr Bruder an Krebs erkrankte und sich kurz vor seinem Tod dem christlichen Glauben zuwandte. Patti erwartete, dass er sie wegen ihres Lebensstils verurteilen würde, aber das tat er nicht. Stattdessen teilte er seine Freude und seinen Frieden mit ihr. Diese Begegnung hinterliess einen tiefen Eindruck, aber Patti war noch nicht bereit, den Schritt zum Glauben zu wagen.
Neues Kapitel nach dem 11. September
Dann kam der 11. September. Patti und ihre Partnerin waren erschüttert. Zwei Tage später, an Pattis Geburtstag, feierten sie in einer lokalen Lesbenbar. Doch statt zu feiern, hatte Patti das Bedürfnis zu beten. Bei ihrem letzten Bier und einem Jägermeister sang sie «God Bless America» – ein Gebet in Liedform.
Gott begann in den Herzen der beiden Frauen zu wirken. Unerklärlich, aber gleichzeitig fingen sie an, ihren Lebensstil in Frage zu stellen.
«Hast du dich auch schon gefragt…?»
Gott bewegte die Herzen von ihr und ihrer Geliebten. Bis sich Patti Height eines Tages im Bett zu ihrer lesbischen Partnerin umdrehte und fragte: «Schatz, hast du schon einmal darüber nachgedacht, ob die Art, wie wir leben, falsch ist?» Ihre Augen wurden gross, als sie die Antwort hörte: «Ich kann nicht glauben, dass du das fragst, ich wollte dich gerade dasselbe fragen!»
Dieser unerwartete Moment führte dazu, dass die beiden dreimal eine christliche Gemeinde besuchten. Schliesslich entschieden sie sich, Christus in ihr Leben zu lassen. «Wir gingen als Verliebte hinein und verliessen die Kirche als Schwestern in Christus.»
Christlicher Dienst gegründet
Das war im Jahr 2003. Drei Jahre später gründete Patti Height «Out of Egypt Ministries», ein christlicher Dienst, der Christen befähigt, Menschen aus der LGBTQ+-Gemeinschaft zu erreichen und ihnen zu dienen.
Ihre persönliche Erfahrung ist ihr Antrieb. Zu den Schwerpunkten gehören Vorträge, Seminare und Bildungsmaterialien. Durch diese Plattform leitet Patti Height christliche Gemeinden und Christen an, mitfühlend auf LGBTQ+-Menschen zuzugehen.
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