Der Knipser und die Kirche

Wie Ruben Vargas zum Glauben kam.
Ruben Vargas, 25, ist in der Schweizer Fussball-Nationalmannschaft. Er ist erfolgreicher Stürmer und Torschütze, der einen stetigen Aufstieg hinter sich hat. Er macht klar, dass er mit Gott vor Augen spielt. Wie es dazu kam...

Vor vier Jahren erklärte der deutsche Champions-League-Sieger Heiko Herrlich (Borussia Dortmund), dass er einen Zusammenhang zwischen den hohen Einkünften im Profifussball und der Hinwendung vieler Spieler zum christlichen Glauben erkenne. Mit den extrem hohen Gehältern können sich die Fussballer fast alles leisten. Sie stellen dann fest, dass sie der ganze materielle Reichtum nicht glücklich und zufrieden macht und ihren Herzen keinen inneren Frieden schenkt. So rücke der Wert des Glaubens wieder ins Zentrum.

Diese These bestätigte der Sohn eines Nigerianers und einer Deutschen und mehrfacher Nationalspieler Felix Uduokhai, der in der Fussball-Bundesliga für den FC Augsburg spielt. Gegenüber der Online-Plattform «Fussball mit Vision» und dort auf Instagram sagte der 26-Jährige: «Aussenstehende können zur Auffassung kommen, dass man als Fussball-Profi alles hat und man gefühlt alles kaufen kann. Aber das ist nicht das, was dein Herz wirklich erfüllt.» Felix Uduokhai erlebte einen Perspektivwechsel durch die Hinwendung zum christlichen Glauben: «Was mich am meisten fasziniert ist, wie der Glaube an Jesus den Blick verändert. Was mir letztendlich Frieden und Erfüllung schenkt, ist allein in Jesus zu finden.»

Mannschaftskollege öffnete die Tür

Felix Uduokhai ist in Augsburg Teamkollege von Ruben Vargas, der in einem Interview mit der Aargauer Zeitung erklärte: «Ich bin als Christ aufgewachsen, meine ganze Familie ist gläubig. Wobei ich als Kind einfach einiges davon gehört habe – wirklich verstanden habe ich aber nicht viel davon. So richtig zum Glauben fand ich eigentlich erst in Deutschland, durch meinen Mannschaftskollegen bei Augsburg, Felix Uduokhai. Er hat mich darauf angesprochen, gefragt, wie viel ich weiss.» Die Antwort von Ruben Vargas: «Noch nicht so viel. Ich wusste schon immer, Gott ist da. Das habe ich auch auf Social Media gezeigt. Aber durch Felix habe ich viel mehr erfahren. Er hat mich auch ermuntert, einer christlichen Gemeinschaft beizutreten.» Seither besucht er öfters die Kirche. Vargas: «Wobei Gottesdienste am Sonntag natürlich schwieriger sind wegen unseres Spielplans. Aber ich gehe unter der Woche ein- bis zweimal in die Kirche. Und es gibt auch Möglichkeiten, Online-Gottesdienste zu verfolgen. Oder eben, die Aktivitäten in der Gemeinschaft. Wir lesen in der Bibel oder singen Worship-Songs. Ich habe dadurch meinen Glauben gestärkt – und Kraft gefunden für mein Leben.»

Unten durch und am Boden bleiben

Ruben Vargas hatte es nicht immer einfach im Leben. Seine Wachstumsschübe kamen spät und er musste als Junior öfters mal tränenreich zu Hause bleiben. Er war zwar technisch gut und spielte frech nach vorne. Doch war er schmächtig, immer der Kleinste, musste unten durch. In einem Bericht auf dem Portal Zentralplus steht: «Wenn es einem jungen Sportler traumwandlerisch gut läuft, liegt die Gefahr nahe, die Bodenhaftung zu verlieren. Bei Vargas scheint das nicht so zu sein.» Ruben Vargas sagte dazu: «Ich bin so erzogen worden, dass ich auch in guten Zeiten schön am Boden bleibe. Und das wird mich durchs Leben begleiten. Ich bin von meinen Eltern im christlichen Glauben an Gott erzogen worden, dazu gehört die Demut und das Wissen, woher man kommt.» Kein Wunder, dass er ein christliches Ritual hat: «Ich bete vor jedem Spiel.»

Dieser Artikel erschien bei Dienstagsmail.

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Autor: Markus Baumgartner
Quelle: Dienstagsmail

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