«Ich hatte alles und doch nichts»

Amada Rosa Pérez
Modenschauen, Fotoshootings, Filmangebote – Amada Rosa Pérez lebte, wovon andere träumen. So glamourös ihr Leben schien, innerlich war sie leer und kaputt. Als sie nicht mehr weiter wusste, wandte sie sich an Jesus. Hier lesen Sie ihre Geschichte.

Ich bin in einem kleinen Dorf in Kolumbien geboren. Meine Eltern waren sehr streng, Moral war ihnen überaus wichtig.

Mit zwölf Jahren wurde ich vergewaltigt, traute mich aber nicht, meinen Eltern davon zu erzählen. Ich verstand gar nicht, was da mit mir passierte, ich war ja noch ein Kind. Aber in mir ging dadurch etwas kaputt. Plötzlich hatte ich Ängste und Depressionen. Eigentlich war ich immer eine sehr gute Schülerin, jetzt gelang mir nichts mehr. Niemand ahnte warum. Mit viel Mühe kämpfte ich mich durch die Schulzeit.

Eintritt in die Glamour-Welt

Ich wäre nie auf die Idee gekommen, Model zu werden. In einem Fitnessstudio sprach mich jemand darauf an und tatsächlich, die ersten Jobs liessen nicht lange auf sich warten. Ich fand mein neues Leben aufregend, hungerte noch mehr Kilos herunter und machte jeden Tag fünf Stunden Sport. Mit Erfolg – ich wurde für Modenschauen gebucht, für Covershootings und Werbeaufnahmen und gewann sogar vier Model-Wettbewerbe. Ich war noch so jung, aber zählte schon zu den Schönen und Reichen und war auf jeder Party der High Society zu finden.

Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Es war schwer für mich, mein neues Leben mit meinen alten Werten zu vereinen. Ich verliebte mich, wurde enttäuscht und beschloss, es mit der Liebe von nun an nicht mehr so ernst zu nehmen, sondern einfach nur Spass zu haben. Ich zog in die USA, arbeitete viel in Mailand und bekam schliesslich eine Rolle in einer kolumbianischen Fernsehserie.

Doch obwohl ich ein Leben lebte, von dem andere träumen, war alles gar nicht so toll. Dieses Leben machte mich kaputt: Das exzessive Training, um die Figur zu halten – schliesslich modelte ich hauptsächlich für Unterwäsche und Bademoden –, Schlaf- und Schlankheitstabletten, Partys, Alkohol und Drogen. Zwei Mal wurde ich ungewollt schwanger und trieb ab. Danach hatte ich schlimme Schuldgefühle und Depressionen. Nachts träumte ich von weinenden Babys. Und wenn ich Kinder auf der Strasse sah, dachte ich immer daran, wie alt meine Kinder jetzt wären. Eigentlich hatte ich alles erreicht: Berühmtheit, Geld, ein toller Job, interessante Freunde. Doch ich war überhaupt nicht glücklich. Ich hatte alles und doch nichts, ich war emotional total leer.

Die Suche nach Frieden

Ich glaubte, in der Esoterik Antworten zu finden und tauchte voll ein: Kartenlegen, Feng Shui, Astrologie, Pendeln, Engelsbefragungen, Besuche bei Schamanen… Aber es ging mir nur immer schlechter. Irgendwann wandte ich mich an Gott: «Was soll ich tun, warum fühle ich mich wie in einem Mühlrad eingeklemmt? Wie komme ich da raus?» In einem Gebetbuch las ich die Worte von Jesus, aus Matthäus, Kapitel 11, Vers 28: «Kommt zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, ich werde euch Ruhe verschaffen.» Das war genau, wonach ich mich sehnte!

Doch die finsteren Mächte, auf die ich mich eingelassen hatte, wollten mich nicht so einfach ziehen lassen. Bei mir zu Hause fing es an zu spuken. Die Stereoanlage ging von selbst an, ich hörte Stimmen und spürte immer wieder einen solchen Druck auf der Brust, der mich fast lähmte. Das Einzige, was half, war, zu Jesus zu beten. Nachts ging ich mit einem Messer und der Bibel ins Bett.

Endlich frei

Die Bibel half mir zu verstehen, um was es wirklich im Leben geht. Einmal las ich, dass mein Körper der Tempel des Heiligen Geistes ist und schlagartig wurde mir klar, wie viel Schuld ich auf mich geladen hatte. Es drängte mich in die Kirche zum Beichten und ich fing mit den Abtreibungen an. Danach konnte ich nichts mehr sagen, weil ich so weinen musste. Aber der Priester half mir. Er zählte alle meine Sünden auf, so dass ich nur «ja» sagen musste. Es war erstaunlich, wie viel ihm Gott offenbarte, obwohl er mein Leben gar nicht kannte. Und dann sagte er stellvertretend für Jesus: «Ich vergebe dir deine Sünden, weil ich dich liebe.» Das war überwältigend. Ich spürte die Gegenwart von Jesus. Er war wirklich da. Mit einer Liebe, die meine Seele umarmte.

In diesem Moment erkannte ich, wie gross die Gnade Gottes ist. Alle Schuld der Welt ist nur wie ein winziger Tropfen im Meer von Gottes Barmherzigkeit. An diesem Tag durfte ich meine Schuld in Gottes Hände abgeben und war endlich frei. An diesem Tag entschied ich mich, Christ zu sein und mit Jesus zu leben. Durch ihn habe ich eine Freude gefunden, wie ich sie nie zuvor erlebt habe und den inneren Frieden, nach dem ich mich so gesehnt habe. Jesus ist die Antwort auf alle unsere Sehnsüchte.

Bei diesem Artikel handelt es sich um eine Neuauflage. Er erschien zuerst am 02.05.2017 auf Jesus.ch

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Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch / kath.net

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