Gottes geliebter «Granitschädel»
Zu Hause erlebte Jakob Wampfler einen «gottlosen» Vater, in der Schule wurde er ausgeschlossen. Um sich dem ganzen zu entziehen, griff er mit 14 Jahren erstmals zu einer Weinflasche. Damit begann eine Abwärtsspirale aus Alkoholsucht, Minderwertigkeit und Suizidgedanken. Als Jakob «Köbi» Wampfler seinen Gift-Cocktail für den dritten Suizidversuch gemischt hatte, hörte er mehrmals eine Stimme, die ihn rief. Diese Stimme stellte ihm drei Fragen: «Warum führst du dein Leben? Warum hast du versucht, es zu beenden? Denkst du, du hast das Recht, das Leben, das ich dir geschenkt habe, einfach wegzuwerfen? Ich gebe dir noch eine Chance. Ergreife sie!» Wenig später wachte er im Krankenhaus auf – nach einer ganzen Woche im Koma. Die Ärzte konnten es sich nur mit einem Wunder erklären und auch er verstand langsam, dass Jesus ihn nicht gehen lassen wollte – und dass diese Stimme Gottes Stimme war.
Jakob Wampfler hatte durch das Erlebnis eine neue Motivation gefunden. Die Stimme Gottes begleitete ihn auch durch die nächsten Lebensjahre – die gar nicht nur perfekt waren. Weiterhin behandelten ihn viele Menschen schlecht und gaben ihm keine Chance. Und auch er musste erst lernen, auf die Stimme Gottes zu hören und ihr zu folgen. Gott hatte viel Arbeit damit, seinen «Diemtigtaler Granitschädel» zu erreichen. Aber er hat es geschafft!
Weg zur Besserung
Köbi kam durch seinen «persönlichen Engel», wie er ihn nennt, Doktor Heinrich Kohler – der ihn auch später im Leben immer wieder unterstützt und nicht aufgegeben hat – an einen Job als Briefträger im Bundeshaus. Das war der erste stabile Job, den er hatte. Rund 17 Jahre führte er ihn aus, bis er wieder von der Stimme in eine Herberge der Heilsarmee gerufen wurde. Gerufen, um den Menschen dort zu dienen und ihnen die Botschaft weiterzugeben, die ihn selbst vor ein paar Jahren gerettet hatte: dass sie geliebt sind, «ein Juwel Gottes» und nicht an Minderwertigkeitsgefühlen leiden müssen, die menschengemacht ist.
Im Talk merkt man schnell, dass Köbis Herz mit denen mitleidet, die sich minderwertig fühlen. Mehrmals betont er, dass wir «Gottes Juwel» sind und dass viel mehr – oder besser gesagt viel weniger – nötig ist, um dieses Bild in die Gesellschaft zu bringen. Es reiche, wenn man den Menschen in die Augen schaut, wenn sie ihre Geschichte erzählen, man ihnen ein Kaffee bringt oder ihnen eine Umarmung schenkt. Genau diese Dinge machen ihn an seiner Arbeit in der Herberge – und auch bei seinen Reden in Konfklassen – so glücklich. Diesen Unterschied, den er machen darf.
Sein Leben als Zeugnis
Wenn Köbi auf sein Leben zurückblickt, sieht er ein Wunder nach dem anderen. Er sagt: «Die totale Sicherheit gibt es im Prinzip nie, aber was ich mit Jesus erleben durfte, das gibt mir Sicherheit.»
Mit seinem Leben ermutigt Köbi viele Menschen. Die abschliessenden Worte überlassen wir dem «Granitschädel» selbst: «Ihr lieben Menschen: Seht nicht auf das, was ihr mitmachen müsst. Schaut auf die Wahrheit. Vielleicht denkst du, dass du nichts bist oder nichts kannst – schiesse das weg! Jesus sagt zu dir: Ich will dich in meinen Armen lieben. Du bist ein Unikat Gottes. Dein Leiden bringt mich zum Weinen. Komm in meine Arme, du wirst es nie bereuen.»
Sehen Sie sich den Talk mit Jakob Wampfler an:
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