«Gott hat mich komplett geheilt»
Mein Leben fing schon schwierig an. Als meine Mutter im sechsten Monat mit mir schwanger war, versuchte sie, sich das Leben zu nehmen. Der Versuch misslang, ich kam drei Monate zu früh auf die Welt. Doch ich überlebte.
Jahrelang missbrauchte mich mein Vater sexuell. Aber schlimmer als das Körperliche waren die seelischen Auswirkungen. Ich ging dadurch kaputt. Immer wieder verletzte ich mich selbst und versuchte, mich umzubringen. Mit 16 Jahren kam ich in die Psychiatrie, in die geschlossene Anstalt. Man diagnostizierte Schizophrenie und Depressionen, ausserdem hatte ich immer wieder epileptische Anfälle. 20 lange Jahre verbrachte ich in der geschlossenen Abteilung. Ich war am Ende.
In tiefer Finsternis
Meine Seele weinte. Ich wollte nicht mehr leben. Ich sah keinen Sinn darin. Es gelang mir, Beruhigungstabletten zu besorgen und aus der Klinik zu entkommen. Ich wartete, bis es dunkel war, nahm die Tabletten und als ich ihre Wirkung spürte, legte ich mich auf Bahngleise. Langsam dämmerte ich weg. Doch wieder misslang der Selbstmordversuch.
Drei Tage später wachte ich im Spital Zürich wieder auf. Zufällig waren Gleisarbeiter an der Stelle vorbeigekommen, an der ich lag. Fünf Minuten später wäre der nächste Schnellzug gekommen. Die Polizei sprach von einem Wunder. Aber ich war totunglücklich.
Auch mein nächster Selbstmordversuch scheiterte. Ich sprang aus einem Fenster und zertrümmerte mir die Beine. Aber ich überlebte.
Auszeit bei einer Bekannten
Drei Monate lag ich im Krankenhaus. Eine Bekannte, die immer wieder für mich betete, besuchte mich und bot mir an, dass ich zehn Tage bei ihr Urlaub machen kann. Als ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, bewilligten die Ärzte, dass ich zu ihr darf und erst danach wieder in die Anstalt komme. Diese zehn Tage sollten mein Leben verändern.
Gemeinsam lasen wir viel in der Bibel und beteten. Und wir gingen zu einer Veranstaltung, in der zwei Pastoren aus den USA predigten. Ich spürte: Hier ist der Friede Gottes! Den wollte ich auch haben. Nach der Predigt ging ich zu den Männern und wollte wissen, wie das geht. Sie sagten, dass Jesus diesen Frieden schenkt.
Entscheidung für Jesus
An diesem Abend lud ich Jesus in mein Leben ein und wartete voller Spannung darauf, dass sich etwas in mir verändern würde. Während die Amerikaner mit mir beteten, hatten sie den Eindruck, ich sei von bösen Mächten gebunden. Von Schizophrenie, Epilepsie und von starken Depressionen. Ich war total überrascht, woher sie das wussten – die kannten mich doch gar nicht! Sie beteten, dass ich frei werden soll, im Namen von Jesus Christus. Und sofort spürte ich, wie eine Freiheit in mich einzog und etwas anderes verschwand. Ich legte mein Leben in Gottes Hände und erlebte, wie Freude und Frieden in mich hineinkam. In diesem Moment wurde ich frei und gesund.
Zurück in der Klinik
Als ich nach zehn Tagen zurück in die psychiatrische Anstalt ging, erzählte ich dem Arzt, wie gut es mir geht und das Jesus mich geheilt hat. Er war sehr skeptisch und ordnete an, mir die Medikamente weiter zu geben.
Doch ich hatte mich wirklich verändert. Mein Herz war so voller Freude, dass ich allen anderen Patienten von Jesus erzählen musste. Es dauerte nicht lange, da durfte ich aus der geschlossenen Abteilung in die offene wechseln. Es war offensichtlich: Ich war nicht mehr die alte. Nach und nach begannen die Ärzte, die Medikamente abzusetzen und nach einem Jahr wurde ich entlassen. Ich war nun auch offiziell gesund.
Dem Vergewaltiger vergeben
Zur selben Zeit las ich in der Bibel, dass wir den Menschen vergeben sollen, die an uns schuldig geworden sind. Ich spürte ganz klar, dass auch ich vergeben muss. Auf Knien legte ich Gott diesen Bereich meines Lebens hin und vergab meinem Vater. Endlich hatte ich mit meiner Vergangenheit abgeschlossen.
Das ist nun mehr als dreissig Jahre her. Aber der Friede Gottes ist bei mir geblieben. Gottes Güte hat mich frei gemacht und geheilt. Hätte ich das nicht erlebt, wäre ich immer noch in der Klinik oder tot. Aber Jesus hat mich aus der tiefsten Tiefe herausgerissen und gerettet.
Sehen Sie sich den Beitrag von WunderHeuteTV mit Gisela Heer an:
Bei diesem Artikel handelt es sich um eine Neuauflage. Er erschien bereits am 11.03.2017 bei Livenet.
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