«Wir brauchen ein Umdenken»
Im August feierten die Christlichen Geschäftsleute Schweiz (CGS) in Baar ihr 40-jähriges Jubiläum (Livenet berichtete). Livenet-Chefredaktor Florian Wüthrich feierte zusammen mit ungefähr 100 Geschäftsleuten. Ein Referat an der Feierlichkeit hielt Dominic Prétat, welcher in der Folge auch im Livenet-Talk begrüsst wird.
Ein Umdenken in der Arbeitswelt
Dominic setzt sich dafür ein, dass Arbeiten und Beten am Arbeitsplatz gleichermassen ihren Platz haben. Und er betont, welch gute Botschaft Christen haben. «Eine gute Botschaft ist einfach. Es kann ja nicht kompliziert sein.» Und dann bringt er diesen Sachverhalt mit dem Zitat auf den Punkt: «Machen ist wie wollen, nur krasser.» So einfach. «Entweder habe ich Gottesfurcht oder Menschenfurcht. Und am Montagmorgen kann ich wählen.» Das äussere sich dann beispielsweise dadurch, dass Kunden oder Lieferanten Gebet angeboten wird.
Eine Veränderung in der Geschäftswelt wird angestrebt, der Prozess hat bereits begonnen. «Natürlich funktioniert es. Denn durch die Liebe können wir die Welt verändern. Wenn wir damit beginnen, Menschen zu lieben und ihnen Gutes zu tun, beginnt eine Veränderung.» Dominic füllt sich mit Gutem und erwähnt den Entscheid, am Sonntagabend die Bibel zu lesen, anstatt Tatort zu schauen – und dies führe zu einem entsprechenden Output von guten Taten. Sendungen wie Tatort zu schauen, sei hingegen etwas für «faule Menschen».
Am Montag mit Gebet starten
«Angefangen hat das Ganze bei Upgreat, einer IT-Firma im Zürcher Oberland mit 120 Mitarbeitern.» Hier ist Dominic Chief Prayer Officer (CPO). Als solcher kümmert er sich um die Mitarbeitenden. «Wir dachten, dass es Sinn macht, am Montag mit Gebet zu starten. Und wir machten gute Erfahrungen.» Es gehe darum, das eigene Denken zu verändern. So führt die Stiftung LabOra in allen Regionen «Umdenk-Kurse» durchführen.
Letztlich gehe es nicht um die Durchführung kirchlicher Programme, sondern ums Jünger-machen. Diese Erkenntnis prägt Dominics Handeln schon länger. «Kann ich alles, was ich am Sonntag mache, auch am Montag tun?» Diese Frage sei entscheidend. «Nur dann ist es für mich authentisch und glaubwürdig.» Das griechische Denken habe uns geprägt und so erklärt Dominic die Haltung vieler Christen, dass das Verhalten am Sonntagmorgen nicht für den Arbeitsplatz gedacht sei. Im hebräischen Denken würde hingegen gefragt, wie diese beiden Dinge zusammenkommen können.
Senioren und eine einschneidende Gotteserfahrung
Im Talk erzählt Dominic von einer Gottesbegegnung. Eines Nachts habe Gott zu ihm gesprochen und ihn aufgefordert, Busse dafür zu tun, dass er zwar Programme, aber keine Jünger gemacht hat. Und dann erhielt er den Auftrag, diese Aufforderung auch an christliche Führungskräfte zu bringen: Macht Jünger und nicht Programme!
Gottesfurcht ist für Dominic wichtig. «Wenn wir Ehrfurcht vor Gott haben, erhalten wir auch Weisheit», ist er überzeugt. Diesbezüglich profitiere er von älteren Menschen, die oftmals eine ausgeprägtere Gottesfurcht haben als dies bei Jüngeren der Fall ist. Irgendwann hat Dominic den wertvollen Beitrag von Senioren erkannt. Er führt sie durch Firmengebäude, wodurch sie ganz neu fürs Gebet inspiriert werden.
Mutter Theresa habe einmal gesagt, dass wir, wenn wir Menschen verurteilen, keine Zeit mehr haben, um sie zu lieben. Deshalb plädiert Dominic, am Sonntagmorgen zu überlegen, wie er Menschen am Montag lieben kann. Dies dürfe etwas kosten, könne aber auch eine Ermutigung oder ein Telefonanruf sein.
Einsame Führungskräfte
«Viele Unternehmer und Führungskräfte sind einsam; einsam an der Spitze.» Dominic erkennt das verbreitete Problem. «Einsamkeit ist eine grosse Krankheit, viel grösser als andere suboptimale Dinge. Viele Menschen sind einsam.» Und Dominic weiss auch von der Bedeutung davon, ein Gegenüber zu haben, «einen CPO, der einfach da ist, zuhört und vielleicht eine Frage stellt.» Gewisse Themen bei einem Spaziergang ansprechen zu können, ist wichtig; aber auch als Geschäftsleitung in die Stille zu gehen, vors Kreuz von Jesus und dann zu fragen: «Was haben wir falsch gemacht? Was haben wir gut gemacht?» Und dann würden sie Gott um seinen Willen fragen. Dies sei auch relevant, wenn es um Schulden oder ähnliche Themen geht.
Auf jeden Fall träumt Dominic Prétat von mehr. «Wir haben einen grossen Gott!» betont er und will gerade im Blick auf die heutige, verrückte Welt damit rechnen, noch viel mehr Wunder zu erleben und zu sehen, wie unsere Gesellschaft transformiert wird.
Sehen Sie sich hier den Talk mit Dominic Prétat an:
Zum Thema:
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