Starb Jesus auch für Homosexuelle?

Die Frage um die Homosexualität beschäftigt viele Kirchen.
Homosexualität und die gesamte Gender-Thematik wird auch in Kirchen immer mehr und sehr heftig diskutiert. Was dachten eigentlich Juden – und insbesondere Jesus – über das Thema? Ein Faktencheck.

Wenn Jesus für alle Menschen starb, dann starb er auch für Homosexuelle. Das ist bemerkenswert, denn Jesus war Jude, und das jüdische Gesetz verhängte lange vor Jesus die Todesstrafe für Homophile. Tatsächlich schuf Jesus die Todesstrafe prinzipiell ab, als er sagte: «Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.» Niemand ist ohne Sünde. Also hat seit Jesus niemand das Recht, andere zu verurteilen, auch nicht Homosexuelle.

Doch weshalb forderte dann das jüdische Gesetz, welches zur gleichen Bibel gehört, die Todesstrafe? Eigentlich waren die Juden ja gar nicht lebensfeindlich. Im Gegensatz zu den anderen Völkern des Altertums töteten sie weder überzählige, noch schwache oder behinderte Babys. Sie setzten sie nicht aus und opferten keine Menschen in religiösen Zeremonien. Könnte es doch sein, dass es damals ganz andere Gründe für diese harte Ablehnung der Homosexualität gab, die uns heute nicht mehr bewusst sind?

Gefahr von sexuellen Verhaltensweisen

Tatsächlich geht es auch im Gesetz des Mose nicht um die Ablehnung Homosexueller, sondern der Gefahren, welche mit gewissen sexuellen Verhaltensweisen verbunden sind. Das zeigt sich daran, dass auch Ehebruch unter Todesstrafe gestellt wurde. Es geht zuerst einmal um den Schutz vor körperlichen Krankheiten. Der moderne Mensch kann sich bei wechselnden sexuellen Beziehungen durch Kondome einigermassen vor Geschlechtskrankheiten schützen. Zudem gibt es inzwischen Medikamente, welche einige dieser Krankheiten heilen können. Mit Risiken bleibt ein derartiger Lebensstil trotz allem bis heute verbunden. Geschlechtskrankheiten sind nach wie vor «eine stille und gefährliche Epidemie» (WHO).

Weltweit gibt es mehr als 30 verschiedene Geschlechtskrankheiten. Besonders verbreitet sind Chlamydien, mit denen sich jährlich weit über 100 Millionen Menschen anstecken. Aber auch Trichomonaden, Gonorrhö (Tripper) oder Syphilis sind stark verbreitet. Auslöser können Viren, Bakterien, Pilze oder Parasiten sein. Infektionen, Geschwüre und Entzündungen aller Art sind die Folge. «Unbehandelt können Geschlechtskrankheiten schwere Folgen haben, zum Beispiel Unterleibs-, Hoden- oder Nebenhodenentzündungen, Unfruchtbarkeit oder bestimmte Krebsarten.» Trotz moderner Medizin ist gemäss einer Studie «Syphilis heute die zweithäufigste Todesursache für Babys».

Wieviel gefährlicher war das erst im Altertum! Es gab weder schützende Kondome noch Medikamente zur Heilung. Zwar erscheint die Todesstrafe im Gesetz des Mose nicht als eine schöne Sache. Wenn man bedenkt, dass die Praxis der Homosexualität, die ja fast immer mit wechselnden Partnern verbunden ist, zwangsläufig Krankheiten verbreitet, welche über die Jahrtausende zum Tod von Millionen Menschen führte, sieht die Sache schon etwas anders aus.

Socrates und Xantippe

Das zweite mit der Homosexualität verbundene Problem war, dass es keine Kinder gab. Es fehlte die natürliche Leibesfrucht. Die moderne Technik macht es zwar möglich, trotzdem Kinder zu haben. Doch das gibt es erst seit wenigen Jahrzehnten. Früher führte die Praxis der Homophilie entweder dazu, dass ein Mensch sein Leben lang ohne Nachkommen blieb, oder dass er um der Kinder willen heiratete und seine Frau betrug.

Wie problematisch dies war, zeigt sich beispielsweise in der altgriechischen Kultur, wo Homosexualität ganz offiziell praktiziert wurde. So etwa auch vom hoch respektierten Philosophenvater Sokrates. Als nicht respektabel wird uns dagegen seine Frau Xantippe geschildert, welche als zänkisches Weib in die Geschichte einging. Doch das ist ungerecht. Denn sie hatte allen Grund, unzufrieden zu sein. Ihr Mann verachtete sie, überliess ihr die Auferziehung der Kinder, philosophierte lieber, als Geld zu verdienen und suchte seine sexuelle Befriedigung bei seinen Jüngern anstatt bei ihr.

Identitätsprobleme

Dabei muss man sich bewusst sein, dass auch die moderne Technik die Probleme nur scheinbar löst. Es darf nicht vergessen werden, wie sensibel die menschliche Psyche ist. Die Tatsache, dass ein Kind von der eigenen Mutter verkauft, und vom Vater gekauft wurde, bzw. das Vater und Mutter nur eine Geschäftsbeziehung miteinander hatten, muss als schwere Hypothek ernst genommen werden. Zu behaupten, dass es nur darauf ankomme, dass irgendjemand das Kind «harmonisch» aufziehe, ist zu kurz gegriffen. Identitätsprobleme gehören zu den Problemen, welche uns Menschen lebenslang plagen können. Die körperlich- familiären Wurzeln kann niemand aus seinem Leben löschen.

Zwar bietet sich die Leihmutter freiwillig an. Sie ist durch Armut «gezwungen» oder redet sich ein, etwas Gutes zu tun. Doch welch eine unnatürliche Situation, ein Kind in ihrem Leib zu tragen, um es dann zu verkaufen. Sie muss also die Muttergefühle unterdrücken. Sie muss ihr Kind als eine Sache ansehen, an die sie sich nicht binden darf. Es ist ein grosser Schritt auf dem Weg zur Verrohung und geradezu ein Rezept dazu, wie man den Menschen zu einer Maschine umfunktioniert.

Es fehlen Vater oder Mutter

In die gleiche Richtung geht auch das dritte Problem: Homosexuelle Beziehungen sind einseitig. Es fehlt das Weibliche beziehungsweise bei lesbischen Beziehungen das Männliche. Allfällige Kinder wachsen ohne Mütterlichkeit, beziehungsweise ohne das väterliche Element auf. Damit verarmt die Familie. Die Ergänzung von Mann und Frau führt erst zur vollständigen Menschlichkeit. Ein Mann kann eine Frau letztlich nicht ersetzen, noch umgekehrt. Der Homosexuelle lebt mit der halben Menschlichkeit.

Psychische Probleme und Selbstmorde sind unter Homophilen besonders häufig. Dies auf Diskriminierung und die böse Gesellschaft abzuschieben, funktioniert nicht, denn das Problem besteht auch bei Akzeptanz weiter. Die sture Behauptung, dass Veränderung nicht möglich sei, oder sogar die Stigmatisierung derjenigen, welche dazu verhelfen wollen, zeugt nicht gerade von grosser Toleranz! Anstatt diejenigen zu verteufeln, welche nach Wegen suchen, um Homophilien den Zugang zur zweiten Hälfte der Menschlichkeit zu öffnen, sollten wir vielmehr die wissenschaftliche Forschung auf diesem Gebiet ermutigen. Was sind die wahren Hintergründe dessen, dass gewisse Menschen nicht zur zweiten Hälfte der Menschlichkeit durchdringen? Ängste, Traumata, Vorurteile, Verletzungen? Projektionen?

Keine Schande mehr, aber…

Toleranz ist urchristlich, denn Jesus hat sie vorgelebt. Auch wenn die Bibel das Ausleben homoerotischer Gefühle ablehnt, sind gerade Christen an vorderster Front dazu aufgerufen, Gleichgeschlechtliche zu lieben. Aber auch in einer Gesellschaft mit höchster Toleranz werden sich Homosexuelle immer als benachteiligte Minderheit fühlen. Sie reagieren häufig übertrieben empfindlich und klagen vorschnell an. Ihre Andersartigkeit als Menschenrecht einzufordern ist möglich, löst aber letztlich die Probleme nicht. Sogar wo die Homoehe erlaubt ist, wird sie nicht zur Norm. Beziehungen bleiben grösstenteils brüchig. Psychisch ist das homosexuelle Leben um einiges anstrengender als das heterosexuelle, gerade auch, weil das Aufziehen der Kinder, wenn es überhaupt gewagt wird, ungeahnte Probleme mit sich bringt. Die Chance, dass die Kinder «Elter 1» und «Elter 2» eines Tages anklagen, ist gross, denn auch sie müssen mit der unnatürlichen Situation zurechtkommen, welche sie nicht gewählt haben.

Vom christlichen Standpunkt her ist nicht nur die Todesstrafe, sondern jede Verurteilung in dem Moment abgeschafft worden, als Jesus ein für alle Mal für die Sünde starb (Römer Kapitel 6, Vers 10). Homoerotisch zu fühlen ist keine Schande mehr, denn Jesus hat den Platz der Schande und der Verurteilung bereits belegt. Allerdings bleibt Gott aber auch im Neuen Testament bei seiner Meinung, dass Homosexualität zu praktizieren trotzdem keine gute Idee sei. Und es ist gut, dies ernst zu nehmen.

Sachbezogene Kommentare zu diesem Text sind erwünscht; wir bitten aber, auf persönliche Angriffe gegen unsere Autorinnen und Autoren zu verzichten.

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Autor: Kurt Beutler
Quelle: Livenet

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