«Erst in schweren Situationen gewinnt Vertrauen an Bedeutung»

Bita leitete ein Zentrum für Kinder mit Behinderungen.
13 Jahre lang leitete Bita aus dem Iran ein Zentrum für Kinder mit Behinderungen – bis die Polizei es beschlagnahmte und die Christin ins Gefängnis steckte. Doch selbst dort setzte sie sich weiter ein.

Bita wurde im Iran geboren. Schon früh hatte die Christin den Wunsch, sich für Kinder oder auch Senioren einzusetzen. Sie arbeitete in einem Kinderzentrum, das vom Staat finanziert wurde, fühlte sich dort aber recht eingeschränkt. «Gott legte es mir aufs Herz, etwas Eigenes zu starten», berichtete Bita im Programm «New Identity» des christlichen Satellitensenders SAT-7 PARS.

Sie eröffnete ein Zentrum für Kinder mit psychischen und körperlichen Behinderungen und nannte es «Haus der Freundlichkeit». In 13 Jahren erlebte sie Gottes Wunder und seine Führung und Fürsorge – wenn etwa Fremde dem Heim grosse Schecks überreichten oder Kinder geheilt wurden. «Wenn der Herr wirken möchte, ist das weit höher als unsere Gedanken, Vorstellungen, Logik oder Rechenfähigkeit», so Bita.

Und dann kam die Polizei

Eines morgens tauchten fünf Beamte des Sicherheitsdienstes auf, während Bita und ihr Sohn noch schliefen. «Sie brachten mich ins Gefängnis und beschlagnahmten das Kinder-Zentrum. Diese Kinder, die dort zum ersten Mal Liebe erlebt hatten, wurden mir plötzlich weggenommen. Ich wurde befragt, woher das ganze Geld gekommen war und man beschuldigte mich aufgrund meines christlichen Glaubens.»

Dienst unter Inhaftierten

Mehrmals wurde sie verhört, einmal wurde sie mit verbundenen Augen eine Treppe heruntergestossen und verletzte sich am Rücken. Doch trotz all diesen Rückschlägen wollte sie weiter dienen – und begann, mit den Mitgefangenen zu arbeiten, die alle Kinder unter drei Jahren bei sich hatten. «Wir konnten ihnen Salben besorgen sowie Kleidung für die Kinder, aber auch für die Mütter. Gott gab mir die Kraft und wirkte unter den Frauen.»

Vertrauen in Gott

Nach einem Jahr wurde Bita wie durch ein Wunder aus der Haft entlassen und zu ihrem Sohn gebracht, mit dem sie bald darauf nach Deutschland floh. In dem Programm von SAT-7 ermutigt sie andere Frauen, die ebenfalls unter Verfolgung leiden. «Erstens, wissen wir nicht alles. Es macht keinen Sinn zu fragen, ‘Warum?’, denn die vielen Warum-Fragen werden zu einem Sumpf, in dem wir ertrinken könnten. Und zweitens, sollten wir dem Herrn vertrauen. Erst in schweren Situationen gewinnt das Vertrauen in Gott an Bedeutung.»

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Autor: SAT-7 / Rebekka Schmidt
Quelle: SAT-7 / Übersetzt und bearbeitet von Livenet

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