Gods move in Bern!?
«Vor zwölf Jahren haben wir als Kirche eine Halle für vier Millionen Franken gekauft – das brauchte Mut!», gesteht Chläusu Burkhalter, Senior Pastor vom ICF Bern. Schon als Schüler hatte er Mut bewiesen. Anstatt die Aufnahmeprüfung für die Sekundarschule zu absolvieren, verliess der Bauernsohn den Bus, um an der Viehschau teilzunehmen. Blüemli, ihre beste Kuh, wurde bewertet – das mitzuerleben war ihm wichtiger als die Prüfung.
Obwohl er die Realschule besucht hatte, wollte er anschliessend Lehrer werden. An der Aufnahmeprüfung fürs Seminar erzielte er das beste Resultat – der Direktor quetschte ihn daraufhin aus, wo er betrogen habe... «Ich habe nicht betrogen, sondern gelernt!», kam die Antwort. Später wurde Burkhalter Berufsschullehrer und bekam vor 25 Jahren angeboten, deren Leitung zu übernehmen. Doch er spürte, dass Gott ihn in eine andere Richtung zog. «Mich für den vollzeitlichen Dienst zu entscheiden, auf Spendenbasis und mit meiner Familie nun im Schaufenster zu leben, war ein mutiger Schritt.» Er habe Gott zweimal um eine Bestätigung gebeten, weil er Angst hatte vor diesem Schritt. Dann hat er ihn gewagt und bereut ihn nicht.
Kino und Studenten
Chris leitet das Kino im Westside und arbeitet mit vielen jungen Leuten zusammen. «Oft sind es Studenten, die immer wieder mit tiefen Fragen auf mich zukommen.» Hier für den Glauben einzustehen, brauche Mut, auch wenn er es liebe, mit ihnen auszutauschen. Mutig war damals die Entscheidung, die er als 20-Jähriger gefällt hatte. Eine Kollegin motivierte ihn, in Hawaii eine Jüngerschaftsschule zu besuchen. Zuerst lehnte er ab: «Ich bin schnell von etwas begeistert, es aber umzusetzen, ist eine andere Sache…», gesteht Chris. Doch dann entschloss er sich doch dazu und verkündete anschliessend während eines Einsatzes das Evangelium.
Zweimal reiste er nach Indonesien, danach sogar nach China. «Dort ist das verboten, wir arbeiteten aber mit Untergrund-Kirchen zusammen – das war sehr eindrücklich», erinnert er sich. Er lernte seine Frau kennen, eine Kanadierin. Das Paar wollte zwei Jahre in der Schweiz bleiben und danach wieder nach Hawaii in die Mission. Wegen Corona blieben sie jedoch hier, bekamen zwei Töchter. «Wir fragen immer wieder: 'Gott, wo willst du uns haben?' Auf seine Stimme hören wir.» So hat er eine Worshipschule absolviert, mit dessen Team Chris 15 Länder bereiste, wo sie Anbetungsanlässe leiteten. Sie tourten quer durch Europa, von Gibraltar bis Israel. «Das war genial, obwohl ich manchmal nicht wusste, wo wir auftraten, es ging so schnell.» Heute leitet Chris das Worshipteam des ICF Bern.
Gott bewegt Bern
«Wir erleben Gottes Wirken wie nie zuvor, obwohl wir nichts anders machen als zuvor, aber es geschieht viel», erklärt Chläusu Burkhalter. Der ICF Bern habe einen Alphalive-Kurs angeboten, an dem 80 Personen bis zum Schluss teilnahmen. Ein Jüngerschaftskurs wurde von der gleichen Anzahl Teilnehmenden besucht. Bei einem Musical wurde aufgefordert, das Leben Jesus zu übergeben. Wer das tat, durfte beim Abschied ein kleines Kreuz als Erinnerung mitnehmen – 420 Stück gingen weg. «Vielleicht haben einige es auch einfach so mitgenommen, aber es ist doch ein Hinweis: Die Menschen sind offen fürs Evangelium!», bestätigt Chläusu und hat noch eine Zahl parat: «1000 Personen nahmen eine Scherbe mit. Sie drückten damit aus, dass etwas in ihrem Leben zerbrochen ist und sie Heilung dafür suchen wollen.»
Send revival
Im Hinblick auf den Eurovision Song Contest, wo blasphemische und satanistische Äusserungen und Symbole gezeigt worden waren (Livenet berichtete), fordert Chläusu Burhalter auf: «Für Christen ist es Zeit, aufzustehen. Wir müssen unsere Stimme für Jesus erheben und nicht den Kopf runterhalten wie Soldaten im Schützengraben.» Er erwarte Erweckung und bete dafür, dass Bern seine Türen nicht für solche Demonstrationen öffne, wie am ESC gezeigt. «Da würden wir gemeinsam aufstehen», ist er überzeugt. Als er einmal für Jesus eingestanden sei, wurde er als Fundi betitelt. «Ich habe jedenfalls ein Fundament – wie sieht das bei dir aus?», fragte er zurück.
Worship
Chris Kummer kann am besten nah zu Gott kommen, während er ihn singend anbetet. Er weist auf die Szene hin, wo Paulus und Silas im Gefängnis anfangen zu singen. «Sie waren zu zwei dort, haben sich damit angesteckt, Gott zu loben. Und danach gingen nicht nur ihre Zellentür auf, sondern auch die der anderen.» Es gebe Studien, dass Angst und Dankbarkeit, Lobpreis einander ausschliessen. «Wer singt, kann keine Angst haben», betont der Worship-Pastor. Er wird am 25-Jahre-Jubiläum des ICF Bern dazu auffordern, gemeinsam Gott zu loben.
Bleibt mutig!
Nächstes Jahr feiert auch Livenet sein Vierteljahrhundert-Jahr-Jubiläum. Chläusu freut sich mit und betont, dass diese Stimme wichtig sei. «Ihr weist auf das Fundament hin – bleibt dabei! Bleibt mutig, steckt nicht zurück, die gute Nachricht zu bringen, egal, ob daraus ein Shitstorm entsteht. Steht die nächsten 26 Jahre weiter dafür ein – ich bin dankbar, dass ihr da neue Wege geht.» Chris ergänzt: «Mit Gott ist nichts unmöglich – ich möchte euch die Aufforderung mitgeben, die ich in einem Buch gelesen habe: «Träumt gross! Wenn euer Traum euch nicht Angst macht, ist er nicht gross genug.»
Sehen Sie sich den Talk mit Chlöisu Burkhalter und Chris Kummer an:
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