Fünf Anregungen von C.S. Lewis
Als Christ zu leben bedeutet, auf Gottes Weise zu leben. Man könnte hier eine Unmenge an «Du sollst» und «Du sollst nicht» auflisten. Vermutlich wäre da auch das tägliche Bibellesen, Gebet, Nächstenliebe oder der regelmässige Gottesdienstbesuch drunter. Das sind alles wichtige Aspekte im Leben eines Christen, aber der bekannte Apologet und Autor C.S. Lewis erwähnte in seinem Buch «Pardon, ich bin Christ» ganz praktisch anwendbare Dinge, die für das Leben als Christ wichtig sind – auch heute noch.
Demütig sein
«Wahre Demut bedeutet nicht, gering von sich selbst zu denken, sondern weniger an sich selbst zu denken.»
Wir haben eine Botschaft des Evangeliums und eine Mission und wandern auf dem schmalen Grat zwischen dem Werben für die Botschaft, die auf Jesus hinweist, und dem Werben für uns selbst. Wir leben in einem Zeitalter, in dem Selbstvermarktung, Selfies und Selbsthilfebücher vorherrschen, was nicht unbedingt schlecht ist. Aber wir kämpfen damit, dass wir entweder zu gut oder zu schlecht über uns denken – und bei beiden Extremen geht es um «uns».
Die Worte von C.S. Lewis sind so wunderbar einfach und stark: Wer wirklich demütig sein möchte, muss weniger an sich selbst denken.
Wahrheit statt Originalität
«Auch in der Literatur und Kunst wird niemand, der sich angestrengt um Originalität bemüht, je originell sein. Versucht man hingegen, einfach nur die Wahrheit zu sagen (ohne sich einen Deut darum zu scheren, wie oft sie schon gesagt worden ist), wird man in neun von zehn Fällen originell sein, ohne es überhaupt zu merken.»
Immer wieder heisst es: «Sei du selbst!» Ja, es ist wichtig, sich selbst treu zu bleiben, aber man kann davon eingenommen werden, einzigartig, originell und anders sein zu wollen.
Ich liebe Lewis' Rat: Wenn wir einfach die Wahrheit der Bibel weitergeben, sind wir originell, ohne es überhaupt zu merken. Deshalb sollte ein Christ auch heutzutage Wahrheit statt Originalität wählen.
Nach Gott streben und nicht nach Zufriedenheit
«Und aus diesem aussichtslosen Streben ist alles entstanden, was wir die Menschheitsgeschichte nennen: Geld, Armut, Ehrgeiz, Krieg, Prostitution, Klassengesellschaft, Imperien, Sklaverei – die ganze lange, schreckliche Geschichte des Versuchs des Menschen, etwas anderes neben Gott zu finden, das ihn glücklich macht.»
Egal, ob online oder im Auto, überall begegne ich Menschen, Orten und Dingen, die mir Zufriedenheit und Glück versprechen. Ich möchte glücklich sein – wir alle wollen das – und oft jagen wir schon der nächsten Sache nach, die uns sicherlich glücklich machen wird. Wenn ich doch nur dies oder das hätte, wäre mein Leben perfekt…
Doch wer als Christ leben möchte, muss Gott nachjagen und nicht dem Glück oder der Zufriedenheit. Winzige Einblicke auf Gott zu bekommen, wird dann wichtiger als Glücksgefühle zu erhaschen. Eigentlich ironisch: Erst wenn wir Gott suchen, erleben wir wahre und anhaltende Freude.
Wissen, dass Fortschritt oft auch Umkehr bedeutet
«Aber Fortschritt heisst doch, dass wir dem Ort näher kommen, den wir erreichen wollen. Und wenn man falsch abgebogen ist, kommt man diesem Ort gerade nicht näher, wenn man weiter vorwärtsgeht. Wenn man auf der falschen Strasse ist, heisst Fortschritt, eine Kehrtwende zu machen und zurück zur richtigen Strasse zu gehen; in diesem Fall ist derjenige, der als erstes umkehrt und zurückgeht, der Fortschrittlichste.»
Umkehren oder Zurückgehen ist im Grunde genommen die Definition von Busse, was ja bedeutet, dass man sich weg von der Sünde und hin zu Gott wendet.
In unserer Gesellschaft begrüssen wir den Fortschritt. Wir wollen höher, weiter, schneller hinaufsteigen. Wir beschreiten neue Wege, sogar wenn wir wissen, dass es eigentlich die falsche Richtung ist. Denn wenn wir falsch abbiegen, wird uns das GPS eine neue Route heraussuchen.
Ganz anders ist das im Leben eines Christen. Hier ist derjenige der Fortschrittlichste, der merkt, dass er sich auf dem falschen Weg befindet und dann am schnellsten umkehrt.
Auf den Heiligen Geist hören
«(...) in dem Moment, in dem Sie jeden Morgen aufwachen, stürzen sich all Ihre Wünsche und Hoffnungen für den Tag auf Sie wie wilde Tiere. Und die erste Aufgabe besteht jeden Morgen einfach darin, sie alle von sich zu schieben und auf jene andere Stimme zu hören, jenen anderen Blickwinkel einzunehmen, jenes andere, grössere, stärkere, stillere Leben in sich hineinfliessen zu lassen. Und so geht es den ganzen Tag über weiter. Es geht darum, zurückzutreten von all Ihrem natürlichen Aufruhr und Herumgewirbel und dort hereinzukommen, wo Sie vor dem Wind geschützt sind.»
Wir sind beschäftigt, überwältigt, gestresst, besorgt. Wir richten uns nach unserer To-Do-Liste, nach unseren Freunden, die es ja nur gut meinen, und nach uns selbst.
Doch wenn ein Christ wirklich für Jesus leben will, hält er an und hört in jedem Moment jedes Tages auf den Heiligen Geist. Das bezwingt jede Geschäftigkeit und hilft, ruhig zu bleiben, selbst mitten im Chaos.
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