Gott hat vervielfacht

Eine Schule in Uganda
Waswa ist ein Beispiel für Resilienz. Von zu Hause vertrieben, erlebte er Hunger und Gewalt auf Ugandas Strassen. Dann wurde er als Waise von einem Pastor aufgenommen. Heute ist er Leiter eines Waisenhauses. Sein Zeugnis gibt den Kindern neuen Mut.

Waswa wuchs nicht in einem christlichen Elternhaus auf. Erst als seine Mutter Christin wurde, erfuhr er, wer Jesus wirklich war. «Sie erzählte uns von Jesus, der sie von ihrer Krankheit geheilt hatte. Aber mein Vater war ein wichtiger muslimischer Führer in unserer Gemeinschaft, und ich sollte in seine Fussstapfen treten», erinnert er sich. 

Waswas Vater und die anderen Muslime zerstörten das Geschäft seiner Mutter und versuchten, alle seine Kinder zu töten. Daraufhin flohen sie, um sich in Sicherheit zu bringen.

Im Exil

Das Leben wurde für die mittlerweile alleinerziehende Mutter und ihre Kinder extrem schwierig. «Wir schliefen in zerfallenen Gebäuden und mussten um Essen betteln, weil unsere Familie uns alles gestohlen hatte, was wir hatten. Ich hatte das Gefühl, dass meine Welt zusammenbrach. Ich dachte sogar daran, meinem Leben und dem meiner Brüder und Schwestern ein Ende zu setzen.» 

Die Familie war schutzlos auf der Strasse. Eines Nachts griff ein Unbekannter Waswas Mutter an, schlug sie und vergewaltigte sie. Ein schreckliches Erlebnis für sie und ihre Kinder. «Selbst nach allem, was sie durchgemacht hat, hat meine Mutter weiterhin auf Gott vertraut. Wir haben ihren Glauben gesehen und uns entschieden, auch Jesus nachzufolgen», erzählt der junge Mann. «Wir begannen, die Botschaft von Jesus mit Muslimen zu teilen. Während meine Mutter predigte, entschieden sich 80 Muslime, Jesus nachzufolgen.» 

Doch das Predigen von Waswas Mutter versetzte die muslimische Gemeinschaft in Aufruhr, und sie bestachen einen Verwandten, damit er sie vergiftete. Der plötzliche Tod ihrer Mutter stürzte Waswa und seine Geschwister erneut in Ungewissheit.

Zerstreut aber nicht verlassen

«Nach dem Tod meiner Mutter wurden wir alle zu verschiedenen christlichen Familien geschickt. Ich hatte das Glück, von der Familie des Pastors aufgenommen zu werden.» 

Nachdem die Partner von Open Doors über die örtliche Kirche vom tragischen Tod von Waswas Mutter erfahren hatten, nahmen sie Kontakt zu ihm auf. «Dank der Unterstützung von Open Doors konnte ich meine Schulgebühren bezahlen, konnte essen und mich kleiden. Sie sind mir mit Rat und Tat zur Seite gestanden und haben mir eine Traumabehandlung geboten, was mir sehr geholfen hat. Dank eurer Hilfe konnte ich meinen Universitätsabschluss in Betriebswirtschaftslehre und Buchhaltung machen.» 

Waswa entdeckte sein Herz für Waisenkinder. Er gründete seinen eigenen Dienst für Kinder. Um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, arbeitete er anfangs auf einer Farm in der Umgebung. Dann stieg sein Einkommen allmählich an. «Gott hat mich gesegnet, weil ich seinen Willen tue, indem ich hilfsbedürftige Kinder unterstütze.»

Kindern wieder Hoffnung geben

In seinem Waisenhaus ist Waswa von fröhlichen Kindern umgeben, die kichernd den jungen Mann umarmen, der für sie zu einer Vaterfigur geworden ist. Er hofft, dass er sein Waisenhaus nach und nach vergrössern und mehr Kinder betreuen und unterrichten kann. «Ich verstehe das Leid dieser Kinder, weil ich es selbst gespürt habe. Ich habe beschlossen, sie das Wort Gottes zu lehren, ihnen neue Hoffnung zu geben und ihnen Gottesfurcht beizubringen.» 

Resilienz wächst durch Schwierigkeiten, Gnade, Hoffnung und dem beharrlichen Beispiel der Menschen um einen herum, sich wieder aufzurichten und weiterzumachen. Dank der Unterstützung hat Waswa in den schwierigsten Zeiten Gottes Kraft gefunden, und viele bedürftige Kinder erleben die lebendige Hoffnung Jesu in ihrem eigenen Leben. 

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Quelle: Open Doors CH

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