Worte zum 1. August von Markus Hänni
Froh, weil die Schweiz ein Land mit einer prägenden christlichen Tradition ist. Froh, weil ich glaube, dass es uns guttut, uns immer wieder die moralischen Grundlagen in Erinnerung zu rufen, auf denen unsere Demokratie und unser Miteinander aufbauen. Und ich bin speziell froh darüber, weil ich es für wichtig halte, uns immer wieder auf Gott den Allmächtigen zu berufen, damit wir uns weniger verlaufen. Denn mit ihm an unserer Seite haben wir einen Kompass zur Hand, der uns Orientierung ermöglicht.
Berge und Gebet
Orientierung finden wir auch in unserer Nationalhymne (dem Schweizer Psalm), die einen Aufruf zum Beten beinhaltet: «Wenn der Alpenfirn sich rötet, betet, freie Schweizer, betet!» Wenn die Berge in sanftem Abend- oder Morgenrot erstrahlen, lädt dieser majestätische Anblick förmlich dazu ein, Gott, den Schöpfer, anzubeten und in Ehrfurcht vor ihm zu verweilen. Ich bin überzeugt, schon viele andere Menschen haben so empfunden. Offenbar ist es auch Leonhard Widmer ähnlich ergangen, als er 1840 den Text für die Nationalhymne verfasste.
Nicht aus eigener Kraft
Martin Luther deutete die Wichtigkeit des Gebetes wie folgt: «Christen, die beten, sind die Säulen, die das Dach der Welt tragen.» Christen sind dazu berufen, Säulen zu sein, Ermutigerinnen und Ermutiger, die den Fokus weg von den Problemen hin zu den Lösungen richten. Nicht allein, nicht aus eigener Kraft, mit Gott an der Seite und im Wissen um seine Verheissungen. Der erste Vers des 121. Psalms in der Bibel lautet: «Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt meine Hilfe? Meine Hilfe kommt von dem Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.» Was für eine starke Verheissung! Meine Hilfe kommt von Gott, der Himmel und Erde gemacht hat. Von Gott, dem Allmächtigen.
Ruhe finden
Wer oder was prägt mein Denken? Wo suche ich Hilfe? Gebe ich Gott dem Allmächtigen Raum in meinem Leben? Meine Botschaft für Sie ist: «Kommen Sie herunter!» Im Lukas-Evangelium, Kapitel 19 wird die Geschichte von Zachäus erzählt, einem reichen Zöllner. Er war eher klein und kletterte deshalb auf einen Baum, um Jesus sehen zu können. Als Jesus beim Baum vorbeikam, schaute er hinauf und rief: «Zachäus, komm herunter! Ich soll heute dein Gast sein!» Zachäus kletterte schnell herunter und nahm Jesus fröhlich bei sich auf. Diese Einladung gilt auch heute noch für Sie und für mich: «Kommen Sie herunter – kommen Sie zu Jesus!» Verlassen Sie den Baum Ihrer Leistungsansprüche, To-Do-Listen, Sorgen, Ängste und Probleme! Bei Jesus finden Sie Ruhe, er möchte Ihnen Klarheit und neue Kraft schenken.
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