Wenn niemand weiss, dass ich Christ bin

Menschen auf einem Markt in Marokko
Offiziell gibt es in Algerien nur noch eine geöffnete Kirche. Auch in Marokko bleiben Christen im Untergrund. Doch trotz der vielen Schwierigkeiten bleiben sie treu im Glauben – und immer mehr entscheiden sich für Jesus.

Nur noch eine Kirche hat in Algerien die offizielle Erlaubnis, ihre Türen zu öffnen. Das zeigt ein Bericht der «United States Commission on International Religious Freedom» (dt. US-Kommission für Internationale religiöse Freiheit), der vor zwei Wochen veröffentlicht wurde.

Erst kürzlich wurde wieder ein algerischer Pastor fälschlich beschuldigt, die nationale Sicherheit zu gefährden, und inhaftiert. Dabei habe er nichts Unerlaubtes getan, berichtet Yernathen vom Missionswerk A3. «Es ist einfach der Fakt, dass er Christ ist. Er spricht über seinen Glauben, aber auch über das Recht, als Christen in Algerien zu existieren, und der Regierung gefällt das nicht.» Aktuell befänden sich 15 bis 20 Pastoren in Haft, alle hätten gegen ihr Urteil Berufung eingelegt, doch bis Fälle vom Obersten Gerichtshof behandelt werden, könne es bis zu zehn Jahre dauern.

Immer mehr wenden sich vom Islam ab

Dennoch gibt es Positives zu berichten. Yernathan arbeitet seit mehreren Jahren unter Muslimen Nordafrikas und berichtet, dass immer mehr Menschen vom Islam enttäuscht sind, «weil sie feststellen, dass der Islam oder der Koran viele Lügen beinhalten und nicht für die Zeit steht, in der wir leben», so Yernathen. «Viele andere drehen dem Islam den Rücken zu, weil sie glauben, dass es noch andere Optionen gibt und sie Entscheidungsfreiheit haben. Und wenn sie die Entscheidungsfreiheit haben, könnten sie gut das Christentum und Jesus annehmen, weil er Liebe anbietet, Chancen für ihr Leben und Freiheit.» Er ist überzeugt, dass trotz der Verfolgung die Arbeit Frucht tragen wird.

Sie dachten jahrelang, sie sind allein

Auch im Nachbarland Marokko ist das Leben für Christen nicht leicht. Ihnen droht Arbeitslosigkeit, Haft und sogar Probleme beim Heiraten. Viele, die Jesus etwa über das Internet oder im Urlaub in einem westlichen Land kennenlernen, wissen gar nicht, dass es noch andere Christen im Land gibt. So etwa ein Ehepaar, das auf einer Urlaubsreise in Europa zum Glauben an Jesus kam. Nach dem Urlaub lebten sie ihren Glauben heimlich aus und nur sie selbst und ihre Kinder wussten davon, berichtet Bruce Allen vom Missionswerk «Forgotten Missionaries International» (FMI).

Erst als ihr Sohn an einer europäischen Uni studierte und dort einen anderen Marokkaner kennenlernte, der ebenfalls Christ war, wurde es ihnen klar. «Der Sohn rief Mutter und Vater in Marokko an und sagte: ‘Es gibt noch mehr von uns’…» Sie bekamen Kontakt zu anderen Christen und konnten endlich Gemeinschaft erleben, wenn auch nach wie vor im Untergrund.

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Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Mission Network News

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