Nahost-Christen aller Seiten suchen Einheit
Mehr als hundert evangelische Christen aus Israel, den palästinensischen Gebieten, Jordanien und dem Libanon kamen Anfang September in der jordanischen Hauptstadt Amman zusammen, um inmitten des andauernden Gaza-Krieges für Einheit und Frieden zu beten.
Das dreitägige Treffen, organisiert von der «Alliance of Evangelical Councils in Jordan and the Holy Land» stand unter dem Thema «Damit sie eins seien» – inspiriert vom letzten Gebet Jesu in Johannes Kapitel 17. Die Teilnehmer teilten ihre Sorge und ihren Schmerz über die Gewalt, die nicht nur Muslime, sondern auch die kleine christliche Gemeinschaft im Gazastreifen trifft.
Klage über die Gleichgültigkeit der Weltkirche
Palästinensische Christen wie der Journalist Daoud Kuttab beklagten die weltweite Ignoranz gegenüber ihrem Leid. Seit dem Angriff der Hamas am 7. Oktober und der Reaktion Israels fühlen sich viele Christen in der Region von ihren Glaubensbrüdern vergessen.
Kuttab beschreibt, wie Tränen flossen, als die Teilnehmer Fotos von christlichen Familien aus Gaza betrachteten, die im Krieg umgekommen sind.
Ein Ruf zur Einheit in Zeiten der Zerrissenheit
Trotz dieser Spannungen riefen Redner wie der libanesische Pastor Charlie Costa dazu auf, Meinungsverschiedenheiten unter Christen nach biblischen Prinzipien zu lösen und die Einheit zu suchen.
Auch Matt Nance von der «Holy Land Foundation» betonte, dass die Kämpfe der Christen im Heiligen Land ein Spiegelbild der weltweiten Herausforderungen der Kirche seien. «Die Christen im Nahen Osten spielen eine Schlüsselrolle im globalen Friedensprozess», betonte er.
Hoffnung auf Einheit
Das Treffen in Amman endete mit der Hoffnung auf eine grössere Einheit unter den Christen in der Region und weltweit. Doch die brutale Realität holte die Teilnehmer schnell ein, als Israel nach einem gewalttätigen Zwischenfall alle Grenzübergänge schloss.
Während einige Teilnehmer nach stundenlanger Verspätung zurückkehren konnten, mussten andere zwei Tage in Jordanien bleiben, bis sie die Heimreise antreten konnten – betreut von gastfreundlichen jordanischen Familien.
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