Weihnachten bedeutet Liebe

Die «Soul Strirrers» nahmen noch auf Schallplatten auf
Wir gehen nicht nur 2023 Jahre zurück, sondern auch ins Jahr 1968. Damals mischte das Quartett gross bei Gospel, Soul, Doo Wop, Motown und anderem mit. Natürlich durfte auch ein Weihnachtslied nicht fehlen: «Christmas Means Love», ein echter 68er.

Den Startschuss der einflussreichen Formation feuerte Senior Roy Crain ab, als er mit drei weiteren Teenagern ein Gesangsquartett gründete. Mit dem Feedback eines Zuhörers, der erzählte, wie ihre Musik seine Seele berührte, war auch der Bandname «The Soul Stirrers» geboren. Nicht zuletzt waren die Sänger prägend für das Soul- und Gospelgenre.

Singles, Sprungbrett und samtener Soul

Anfang der 30er-Jahre nach Houston gezogen, schloss sich Crain den New Pleasant Green Singers an – jedoch mit der Bedingung, dass sich diese in «Soul Stirrers» umbenannten. Gesagt, getan. Später zog die Band nach Chicago.

Ständig auf Tour, wurde die Gesangsformation immer populärer. Rund zehn Jahre später nahmen sie bei Specialty Records nacheinander die erfolgreichen Singles «By and By», «I’m Still Living on Mother’s Prayer» und «In That Awful Hour» auf. Der Abgang von Harris markierte eine wichtige Zäsur. Den Leadgesang übernahm ein damals noch unbekannter, 19jähriger Sänger namens Sam Cooke. Dies verlieh den Soul Stirrers einen weiteren Schub und wurde gleichzeitig zum Sprungbrett für Cooke.

Anerkennung: 1930 bis in die Gegenwart

Das Gospel-Lied «Jesus Gave Me Water» wurde 1951 ein grosser Hit, wohl ihr Top-Hit. Nachdem Bruster ausstieg, kam Bob King als Ersatz und wurde somit der erste Instrumentalist der Gruppe.

1956 verliess auch Sam Cooke die Band und startete seine äusserst erfolgreiche Solo-Karriere. Da bei weiteren Besetzungswechseln über die Jahre immer wieder auch jüngere Mitglieder in die Band aufgenommen wurden, blieben The Soul Stirrers bis in die weiteren Dekaden aktiv.

1989 wurden die Soulpioniere in der Kategorie «Early Influences» in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen und 2000 in die «Vocal Group Hall of Fame». «Jesus Gave Me Water» erhielt einen Platz in der Wireliste The Wire’s «100 Records That Set the World on Fire (While No One Was Listening)» (dt. 100 Platten, die die Welt angezündet haben).

«Innovation pur» für die ganze Szene

Die Gruppe «The Soul Stirrers»

Die frühen Stirrers benutzten den damals unbekannten Falsetto-Gesang und machten ihn populär. Ebenfalls wurde das Teilen der Leadstimme auf zwei Personen im Wechselgesang neu in die Popmusik getragen.

Die fünfteilige Gruppe, die sich immer noch Quartett nannte, erweiterte den alten Gospelstyle mit weiteren Elementen im Gesang, auch zum Hervorheben der einzelnen Stimmen oder Soli. So erhielt der Gospel, und weitere Musikstile, gesamthaft ein moderneres, zukunftsweisendes Klang-Kleid.

Brothers der Battles

Aus Chicago sandten die fleissigen Gospelmänner eine eigene Radioshow und arbeiteten mit dem «Golden Gate Quartet» oder den «Dixie Hummingbirds» zusammen. Der Gospel Quartett-Style wurde immer bekannter. Nicht zuletzt die «Song Battles» taten das Ihre dazu und liessen verschiedene Gruppen gegeneinander antreten.

Ganze 2,65 US-Dollar verdienten die Soul Stirrers, als sie für eine Erweckungs-Veranstaltung sangen – notabene für eine ganze Woche für die komplette Band… Während des Zweiten Weltkriegs blieben sie weiterhin aktiv und sangen im Weissen Haus einst für Präsident Roosevelt und Winston Churchill.

King Elvis kopierte sie

Harris verliess im späten 1950 die Gospelcrew, um eine neue Gruppe zu formieren. Er entfloh so dem beobachteten Bruch des Geschäftes und dem unmoralischen Benehmen diverser Musiker, die er auf der «Gospel Highway»-Tournee sah.

Noch davor hatten The Soul Stirrers mit Sam Cooke zusammen einen prächtigen Coup gelandet. Am 1. März 1951 entstand ihre erste gemeinsame Single «Peace in the Valley», die später nicht nur einmal, nein zweimal niemand Geringeres als der «King of Rock’n’Roll» Elvis Presley coverte.

Ein Weihnachts-Lied von The Soul Stirrers: «Christmas Means Love»

Zum Thema:
«Tochter des ewigen Vaters»: Gospel-Sängerin in «The Voice of Germany»-Finale
Pionierin Sister Rosetta Tharpe: Sie machte den Gospel zum Rock’n Roll
Nach Disco-Hit «I will Survive»: Gloria Gaynor präsentiert Gospel-Album – mit 69!

Autor: Roland Streit
Quelle: Livenet

Werbung
Livenet Service
Werbung