«Niemand kann Gottes Pläne für dein Leben aufheben»
«Zuallererst bete ich für die Ukraine, insbesondere um Gottes Schutz für die Menschen, für die Familien und die Kinder», erklärt Lika Roman im Interview mit Livenet – und sie erklärt weiter: «Ausserdem wenden sich Menschen in schwierigen Situationen an mich. Zum Beispiel Ludmila aus Cherson. Sie ist über 70 Jahre alt und hat alles verloren. Ihr Haus wurde zerstört, als der Kachowka-Staudamm explodierte.» Zusammen mit ihrem Team vor Ort suchte Roman nach einer Lösung für Ludmila.
«Gerne ermutige ich die Menschen durch meine Radioprogramme», berichtet Lika Roman. «Die teilen unserer Sendestation mit, dass sie neue Hoffnung erhalten haben; dazu gehören auch viele Ukrainer, die in verschiedenen Ländern Europas und in den USA verstreut sind. In meinen Programmen spreche ich darüber, dass niemand Gottes Pläne für unser Leben aufheben kann.»
Lebensverändernde Begegnungen
Lika Roman traf diverse ukrainische Gemeinschaften in Europa und in den USA. «Viele Leute sagten mir, dass diese Begegnung für sie lebensverändernd war. Einige von ihnen hatten Selbstmordgedanken wegen der Hoffnungslosigkeit und der vielen Kämpfe, die sie an ihren neuen Orten weit weg von ihren Verwandten und Freunden durchmachen müssen.»
Nach den Treffen sah man die Veränderung in ihren Gesichtern. «Sie lächelten wieder. Die Heilung des Herzens durch Liebe ist für jeden notwendig, besonders für diejenigen, die durch schwere Zeiten gegangen sind.»
Evangelium ist eine reale Sache geworden
Das Evangelium sei für die Menschen in der Ukraine eine sehr reale Sache geworden. «Zum Beispiel bei einem Treffen meiner Freunde in einer Stadt, die seit mehreren Monaten täglich bombardiert wurde.» Viele Menschen kamen zu den Gottesdiensten. «Aber in diese Kirche passten gar nicht so viele Menschen rein. So schlossen die Gemeindeleiter die Türen, als die Kirche voller Nicht-Christen waren. Da wollte eine weitere Frau herein, sie schrie: ‘Lasst mich herein, ich will Gott kennenlernen, denn morgen bin ich vielleicht nicht mehr am Leben und ich kenne Gott noch nicht. Bitte lasst mich auch herein.’ So real ist das Evangelium in der Ukraine jetzt.»
Die Menschen spüren, dass sie sich an der Schwelle zwischen Leben und Tod befinden, erklärt Lika Roman. «Sie könnten Gott jeden Tag begegnen. Es geht nicht nur um Ungläubige, sondern auch um Gläubige. Viele meiner Freunde sagen, dass sie jetzt bewusster mit Gott umgehen als vor dem Krieg.»
Hoffen auf Frieden
Gegenwärtig durchläuft Lika Roman eine Bibelschule in den USA. «Ich möchte sicher sein, dass mein Herz und mein Leben vom allmächtigen Gott geleitet werden und nicht von den Umständen, mit denen ich konfrontiert bin. Deshalb möchte ich mich mehr auf die Bibel und auf seine Gegenwart konzentrieren.» Gleichzeitig setzt sie sich für die Menschen in der Ukraine ein.
«Meine Hoffnung für die Ukraine ist, dass diese üble Invasion auf wundersame Weise und schnell gestoppt wird. Es bricht mir das Herz, wenn ich weiss, dass jeden Tag, auch jetzt, während ich diese Fragen beantworte, Menschen in der Ukraine sterben. Meine Hoffnung für die Ukraine ist definitiv der Sieg. Und auch, dass die Menschen durch alle Verluste und schweren Zeiten des Krieges ihre Herzen nicht verhärten, sondern dass sie sich von der Liebe Gottes inmitten dieser verrückten Umstände finden lassen.»
Auf die Frage, was wir im deutschsprachigen Raum von den Christen in der Ukraine lernen können, betont Lika Roman: «Dass man nicht aufgeben soll, egal was passiert. Lasst euer Licht inmitten der schwierigsten Momente leuchten. So wie es in der Bibel steht, in Johannes Kapitel 15 in Vers 13: ‘Niemand liebt mehr als einer, der sein Leben für die Freunde hingibt.’»
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