Ein Leuchtturm des Glaubens in Malaysia

Es gibt mutige Christen in Malaysia
Inmitten strenger Religionsgesetze und wachsender Spannungen blüht die kleine «Seremban Church of Christ» in Malaysia auf. Trotz aller Herausforderungen bleibt die Gemeinde ein Symbol des Glaubens und des Zusammenhalts.

Die «Seremban Church of Christ», etwa eine Stunde südlich der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur gelegen, versammelt sich in einem überwiegend muslimischen Land, das strenge Anti-Konversionsgesetze hat. Doch die Gottesdienste finden nicht im Verborgenen statt. Im Gegenteil: Ein grosses Schild mit der Aufschrift «GEREJA» (malaiisch für «Kirche») prangt vor dem Gebäude und kündigt die drei sonntäglichen Gottesdienste in Mandarin, Tamil und Englisch an.

Trotz der in der Verfassung garantierten Religionsfreiheit steht die Kirche vor Herausforderungen. Das Gesetz verbietet die Mission unter Muslimen und sieht harte Strafen vor. Dennoch ist die «Seremban Church of Christ», deren Mitglieder vorwiegend chinesischer und indischer Herkunft sind, aktiv und engagiert in der christlichen Gemeinschaft sowohl innerhalb Malaysias als auch in Südostasien.

Widerstand von innen und aussen

Die Geschichte der Gemeinde reicht bis in die 1960er Jahre zurück, als sich einige Malaysier auf eine Zeitungsannonce hin meldeten, in der Bibelkorrespondenzkurse angeboten wurden. John Loh, heute 80 Jahre alt und dienstältestes Mitglied der Gemeinde, erinnert sich gut an die Anfangsjahre. «Jeder hier ist sehr freundlich. Wir unterstützen uns gegenseitig.»

Doch in den vergangenen sechs Jahrzehnten haben die Kirchen in Malaysia auch schwierige Zeiten durchlebt. Streitigkeiten und Lehrunterschiede führten zu inneren Spannungen, die das Wachstum der Kirche hemmten.

Gleichzeitig beeinflusst ein wachsender Nationalismus, der mit dem Islam in Verbindung gebracht wird, die Gesellschaft und erschwert die Arbeit der christlichen Gemeinden.

Abwanderung und die Sehnsucht der Jugend

Eine weitere Herausforderung ist die Abwanderung der jungen Generation. Von den zwölf jungen Männern aus der Peergroup von Dr. Naveen Vikraman, dessen Vater die tamilischen und englischen Gottesdienste leitet, leben heute nur noch vier in Malaysia. Die anderen haben ihre Zukunft in Ländern wie Singapur, Hongkong oder Australien gesucht.

Dennoch sieht Vikraman in der Jugend keine verlorene Generation. Im Gegenteil: Viele junge Menschen seien verzweifelt auf der Suche nach einer Kirche, die authentisch ist und die Werte lebt, die sie predigt. «Es gibt so viele junge Menschen, die einfach eine Kirche suchen, die so ist, wie sie immer sein sollte», erklärt er. Die Gemeinde bietet ihnen eine neue geistliche Heimat.

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Autor: Erik Tryggestad / Daniel Gerber
Quelle: Christian Chronicle / gekürzte Übersetzung: Livenet

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