Muslimischer Geistlicher: 2/3 der Moscheen geschlossen

Ein islamischer Geistlicher in Mehran
Das Wachstum der iranischen Kirche ist im Westen seit Jahren bekannt. Nun gab ein einflussreicher islamischer Geistlicher aus dem Iran zu, dass zwei Drittel aller Moscheen geschlossen seien – und er ist sich der Gründe bewusst.

Seit Jahren beobachtet die christliche Welt das enorme Wachstum der iranischen Kirche, die auch schon als «schnellst wachsende Kirche der Welt» bezeichnet wurde. Laut der Organisation Open Doors gibt es aktuell 1,2 Millionen Christen im Land, das entspricht etwa 1,4 Prozent der Bevölkerung. Gleichzeitig befindet sich das Land auf Rang 8 vom Weltverfolgungsindex, der die Länder auflistet, in denen es am gefährlichsten ist, als Christ zu leben.

Beides – sowohl die starke Christenverfolgung im Iran als auch das enorme Wachstum der Kirche – macht die Angst der iranischen Regierung deutlich, mehr und mehr Einfluss zu verlieren, welchen sie vor allem über die muslimische Religion ausübt. Und die Angst ist berechtigt: Zwei Drittel der Moscheen des Landes sind geschlossen, erklärte der iranische Geistliche Mohammad Abolghassem Doulabi.

50'000 geschlossene Moscheen

Laut dem Internetportal «Iran International» sagte der muslimische Geistliche, der als Bindeglied zwischen der Regierung von Ebrahim Raisi und den islamischen Seminaren des Landes dient: «Wenn die Menschen den Istwert der Relgion anschauen, entscheiden sie sich für oder gegen die Religion.» Zur Folge habe dies eine extreme Abwendung vom Islam gehabt: Von den 75'000 Moscheen des Landes seien 50'000 geschlossen, so Doulabi.

Gründe für diese enorme Abwendung vom Islam sieht der Geistliche in «der Demütigung der Menschen im Namen der Religion», «Fälschung von religiösen Konzepten und Lehren» sowie darin, «den Menschen ein dezentes Leben vorzuenthalten und Armut im Namen der Religion zu erzeugen». Und genau diese Gründe sowie die allgemeine Unzufriedenheit, die im Land spürbar ist, bringt immer mehr Iraner dazu, Antworten im Christentum zu suchen.

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Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Iran International

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