Über 15ʼ000 Bekehrungen in Thailand
Diese geistliche Erweckung, über die der Missionar Marten Visser berichtet, weist zwei unterschiedliche statistische Muster auf: Eine deutliche Mehrheit (70 Prozent) der Neubekehrten sind Frauen, und die Altersgruppe mit der höchsten Bekehrungsrate ist zwischen 60 und 65 Jahren.
Diese Tendenz entspricht der verbreiteten Auffassung, dass Frauen spirituell interessierter sind als Männer. Das verstärkte geistliche Engagement von Frauen in Thailand hat eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung und Akzeptanz des Christentums in den Gemeinschaften gespielt.
Viele der Konvertiten schliessen sich Hauskirchen an, die ihnen eine Gemeinschaft zur Unterstützung und zum Wachstum in ihrem neu gefundenen Glauben bieten. Um dieser Bewegung noch mehr Schwung zu verleihen, wurde vor kurzem in Chon Daen ein Taufgottesdienst abgehalten, bei dem sich 2’399 Personen taufen liessen.
Eine Erweckung der Älteren (60+)
Die zweite bemerkenswerte Beobachtung ist, dass der grösste Teil der Neubekehrten zwischen 60 und 65 Jahre alt ist! Visser sieht dafür zwei Gründe: Erstens gehört es zur thailändischen Kultur, sich in diesem Lebensalter mit geistlichen Fragen zu befassen; das befördert die Neigung älterer Menschen, das Christentum zu erkunden und anzunehmen.
Zudem, so Visser, ist man in Thailand stolz auf die eigene Kultur; westliche Einflüsse (und dafür hält man den christlichen Glauben) sind nicht besonders attraktiv, insbesondere für junge Leute – ganz anders als zum Beispiel in Singapur, wo westliche Ideen und auch das Christentum bei der jüngeren Generation mehr Anklang zu finden scheinen. Auch lässt in Thailand, je älter man ist, der Gruppendruck nach; so fühlt man sich freier, über den Tellerrand hinauszuschauen, was ebenfalls zu mehr Bekehrungen von älteren Menschen führt.
Es ist also nicht immer so, dass Erweckungen von der Jugend getragen werden. Die Bekehrungen in Thailand unterstreichen – besonders in Anbetracht von Geschlecht und Lebensalter – die Einzigartigkeit der Kultur dieses Landes.
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