Indisches Gericht entscheidet für Christen
Im vergangenen Jahr konvertierten in Indien zwei Familien vom Buddhismus zum Christentum. Das führte zu einem sozialen Boykott und in der Folge zu finanziellen Schwierigkeiten.
Lokale Stammesleiter behaupteten, dass es sich um erzwungene Bekehrungen durch Missionare handelte. Deshalb wurde in der Gegend verboten, den Konvertiten eine Arbeit zu geben, ihnen in irgendeiner Weise zu helfen oder anderweitig mit ihnen Kontakt zu pflegen, bis sie ihre neue Religion ablehnten und zum Buddhismus zurückkehrten. Wer sie einstellte, dem drohten sogar Geldstrafen.
Unerwartetes Urteil
Die beiden Familien suchten juristische Hilfe, nachdem sie mehr als sechs Monate unter diesem Ausschluss gelitten hatten. Vor Gericht forderten sie, die Gesetze des Landes aufrechtzuerhalten und verfassungswidrige Erlasse der Stammesleiter aufzuheben, die sie daran hinderten, ihr Leben zu leben und für ihre Familien zu sorgen.
Nach drei Monaten Warten fällte das Gericht ein unerwartetes Urteil, in dem es den Stamm für die Behandlung der beiden Familien rügte und mit Geldstrafen und sogar Verhaftung für jeden drohte, der sie weiterhin wegen ihrer Religion schikanierte.
Als Sieg gefeiert
Christliche Gemeinschaften haben dieses Gerichtsurteil als Sieg für die Christen in Indien gefeiert, da es zu einer Zeit kommt, in der die Verfolgung durch Hindu-Nationalisten so hoch ist wie nie zuvor. Darunter leiden verschiedene religiöse Minderheiten. Es kann aber auch geschehen – wie im vorliegenden Fall –, dass eine religiöse Minderheit in einer Gegend, wo sie in der Mehrzahl ist, andere (nicht-hinduistische) Minderheiten unterdrückt.
Die Kirchen hoffen, dass die Gerichte dieses Urteil als Beispiel nehmen werden und dass die in der Verfassung des Landes verankerte Religionsfreiheit für alle Religionsgruppen gleichermassen gewahrt wird.
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