Inneres Feuer eines Fussball-Goalies

Keilor Antonio Navas Gamboa
Nicht selten stecken hinter einem Ausnahmekönner auch eine starke Berufung und eine innere Gewissheit, dass eine bestimmte Aufgabe auf einen wartet. Das Biopic «Keylor Navas» malt die Geschichte des Costa Ricaners in kräftigen Bildern.

Das Markenzeichen des top-erfolgreichen Torhüters ist seine kniende Pose, die er vor jedem Match einnimmt, während er mit angewinkelten Armen betet. Es ist alles andere als nur Show, denn sein Leben hat er Gott geweiht und das lebt er auch auf dem (Arbeits-)Platz aus. Dazu sagt er: «Der Glaube ist das Wichtigste in meinem Leben.»

Der Film über den Costa Ricaner namens Keylor Navas ist ein ausdrucksstarker, farbenprächtiger Streifen für die ganze Familie – und zurzeit im Fernsehen zu sehen.

Nicht ganz auf der Höhe

Keylor Antonio Navas Gamboa wurde am 15. Dezember 1986 geboren und wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Sein Vater musste später ins Ausland, um genug Geld zu verdienen. Selber war der kleine Keylor bereit, anzupacken und beispielsweise bei den Pferden auszumisten.

Sehr wichtig waren ihm stets die Familie und Freunde. Und schon bald wurde ihm sein inneres Feuer für einen Job als Goalie bewusst – aber war er auch bereit seine Familie zu verlassen, um richtig Karriere zu machen?

Ebenfalls im Film schön gezeigt wird seine Not aufgrund der unterdurchschnittlichen Körpergrösse, besonders als Torwart ein mühsames Hindernis.

Alles zu seiner Zeit

Mit den aktuellen 1.85 Metern hütet der Spätzünder heute international den Fussball-Kasten. Damals meisterte er diverse Stationen, obwohl es nicht nur aufwärts ging. Einmal ging es auch zu hoch, um dann nochmals eine Stufe weiter unten neu zu starten. Auch eine Lebenslektion, die filmisch gut aufgegriffen wird. Denn das Äussere täuscht immer wieder und lockt.

So lautet im Fussball eine Standard-Entscheidung für Spieler: «Gehe ich zu einem Klub, der auf hohem Niveau spielt, bei dem ich aber nur selten zum Einsatz komme? Oder bleibe ich bei einer bescheideneren Mannschaft, dafür komme ich auch zum aktiven Einsatz?»

Genau, wir Schweizer haben hierfür ein aktuelles Beispiel, und zwar Spitzentorhüter Yann Sommer. Er ging zu einem der weltbesten Klubs (Bayern München), hatte aber kein Glück und musste bald wieder die Sporttaschen packen, obwohl er bei seinem vorherigen Engagement herausragend erfolgreich war – und in der Bundesliga mehrmals zum Torwart des Jahres gekürt wurde.

«Ich fühle mich unter dem Tor zu Hause»

Ein echter Lebens-Taucher des jungen Keylors ging vom Wegzug seines Vaters aus. Es kam zu einer Pause, zuerst bedeutete sie sogar das Ende, da ihm der Fussball sinnlos erschien. Auch daraus fand er einen Ausweg, nicht zuletzt durch Schlüsselpersonen, die ihn förderten, weil sie das Potenzial in ihm sahen. Das äusserte sich in Aussagen wie: «Ich fühle mich unter dem Tor zu Hause.»

«Wenn ein Traum von Glauben begleitet wird, dann ist die Entfernung nur ein Teil vom Weg … Für mich war es entscheidend, dass Gott die Kontrolle hat», kommentiere einen seiner Wechsel, die seine Karriere-Leiter zeichnete. Ein fussballerischer Gipfel holte er mit Real Madrid, wurde zur Saison 2013/14 zum Stammspieler und am Saisonende als bester Torhüter der Liga ausgezeichnet. 104 Ligaspiele gewann er später mit Real Madrid und mit den Madrilenen holte er den Champions-League-Titel dreimal hintereinander.

Seit dem Jahr 2008 spielt er in der Nationalelf von Costa Rica. Nun ist er seit 2019 bei PSG (Paris) unter Vertrag. «Wenn Gott unsere Pläne ändert, bedeutet das, dass sich etwas verbessern wird», sagte er nach seinem Wechsel zu Frankreich.

Auf Knien und gegen den Strom

«Viele beschimpfen mich, wenn sie mich auf den Knien sehen, und sagen mir, dass Gott nicht existiert. Aber ich werde einfach in jedem Stadion weiter beten», so Navas.

Vom Willen gegen den Strom zu schwimmen und von Bescheidenheit zeugt auch, dass er Lester Morgan als sein Goalie-Idol erwähnt – auch ein Costa Ricaner und keiner der üblichen Promi-Namen, die jeweils auf der ganzen Welt präsent sind.

«Mit Kraft und Glauben arbeiten»

Immer wieder setzt der Fussballer den Glauben als erste Priorität in seinem Leben: «Da ich Christus in mein Herz aufgenommen habe, ist mein Hauptziel, das ewige Leben zu erreichen und mit Christus zusammen zu sein… Christus gibt mir Weisheit, einen friedvollen Geist und ein starkes Herz, um in schwierigen Zeiten zu kämpfen, meine Füsse auf dem Boden zu behalten und in Zeiten von Segen und Glück demütig zu sein.» Ebenfalls von Navas, der im Film als sturer Kumpane bezeichnet wird, stammt folgendes Erfolgs-Rezept: «Mit Kraft und Glauben arbeiten.»

Frau, Familie und Fussball

Keylor will möglichst wenig Privates preisgeben, was seine Herzdame Andrea Navas anders handhabt. Die Ehefrau und Mutter der gemeinsamen Kinder schreibt offenherzig über ihren Liebsten auf Instagram: «Herzlichen Glückwunsch für diese Beständigkeit, die du während deiner Karriere aufrechterhältst. Für die Mühe und Liebe, die du in alles investierst, was du tust. Für diese Demut und dafür, dass du auch mit Beharrlichkeit und Exzellenz für Gott Dinge tust. Denn was wir sind, ist am Ende nur ein Spiegelbild von dem, was wir tun. Herzlichen Glückwunsch dafür, dass du ein guter Freund, Partner, guter Vater und guter Ehemann bist.»

Im Markenzeichen des Kreuzes

Ein Höhepunkt des Films ist das Finale, als Real Madrid den Champions League-Titel gewinnt. Dabei sind auch die Original-Kicker wie Zidane, Modric oder Marcelo zu sehen. Nach einem mageren Jahr bei Real Madrid spielte Navas mit dem Gedanken, sich zu verabschieden. Er hatte nicht einmal mickrige fünf Einsätze. Doch dann folgte das Finale – und führte ihn zum zweiten Titel mit den Madrilenen.

Die Klammer schliesst sich, als Keylor im Tor auf die Knie geht, das Kreuzzeichen macht und seine Arme ausbreitet.

Zum Film:
«Keylor Navas - Die wahre Geschichte des Champions League Siegers»

Der Trailer zum Film:

 

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Autor: Roland Streit
Quelle: Livenet

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