Uigurische Christen: «Wir wollen Xinjiang erreichen»

Muslime in Xinjiang
Bei einem Treffen einer Gruppe uigurischer Christen in England kündigten diese an, die nordöstliche chinesische Region Xinjiang mit dem Evangelium erreichen zu wollen. Dieses chinesische Gebiet, auch Uigurien genannt, hat es in sich.

Zu den Konferenzteilnehmern gehörten auch Konvertiten, die vom Islam zum Christentum übergetreten sind. Sie erklärten, dass ihre neue Vereinigung, die «World Uyghur Christian Union», die Volksgruppe der Han erreichen will. Diese macht in Xinjiang zwar «nur» rund 40 Prozent der Einwohner aus (die Uiguren rund 45 Prozent). Doch die Unterdrückung durch die kommunistische Partei Chinas ist immens.

Die Han-Ethnie macht in ganz China rund 92 Prozent der Bevölkerung aus und in Taiwan sogar 97 Prozent, in Singapur 70 Prozent und Malaysia 24 Prozent. In den USA leben bis zu 5,1 Millionen Han und in Deutschland rund 200'000.

Die Han-Chinesen erreichen

Xinjiang ist rund 4,5-mal so gross wie Deutschland und liegt im Nordosten Chinas. In den letzten Jahren wurde das mehrheitlich muslimische Volk der Uiguren, die vorwiegend in Xinjiang leben, von Pekings kommunistischem Regime mittels zunehmend repressiven Massnahmen verfolgt.

Dazu gehört die Inhaftierung von Millionen von Uiguren in Internierungslagern in der Wüste, von denen einige zu langen Haftstrafen verurteilt wurden. China macht geltend, dass es sich bei den Lagern um «Umerziehungszentren» handelt, die die lokale muslimische Bevölkerung «entradikalisieren» sollen. Es gibt jedoch zahlreiche bestätigte Beweise für Bestrafungen, sexuelle Folter und Todesfälle in den Lagern.

Ziel: Versöhnung

«Unser Ziel ist es, uns mit dem chinesischen Volk zu versöhnen, nicht mit der kommunistischen Partei», sagte der Organisator der Konferenz, Enver Tohti: «Wir sind Menschen wie alle anderen auch und haben nichts falsch gemacht. Unsere Aufgabe ist es, den Chinesen zu sagen, dass wir nicht so schreckliche Menschen sind, wie sie denken.»

Enver Tohti konvertierte selber zum Glauben an Christus, nachdem er die Bibel gelesen und während seiner Arbeit in einem chinesischen Krankenhaus direkte Berührungen durch den Heiligen Geist erfahren hatte.

Er sagt, dass die Menschen in der Region Ostturkestan – die von 1944 bis 1949 eine sozialistische Republik für Turkvölker war – bereit sind, «den 'Hass' hinter sich zu lassen: Im Christentum lehrt uns Jesus Christus, zu lernen zu lieben. Und das ist es, was wir brauchen!»

Einst grosse Gemeinde

Auf der Konferenz wurden Beweise vorgelegt, wonach es in Zentralasien über 1'400 Jahre lang eine bedeutende Anzahl von Christen gab, nachdem das Evangelium von Jerusalem in die Region gekommen war.

Der ehemalige britische Abgeordnete und Christ David Burrowes sagte auf der Konferenz: «Die doppelte Verfolgung als Uiguren und Christen ist der Grund, warum wir heute hier versammelt sind. Wir dürfen nicht zulassen, dass sich die Aufmerksamkeit der Welt von Xinjiang entfernt. China würde das zweifellos wollen, aber diese Konferenz erinnert uns daran, dass das nicht passieren darf.»

Zu Gott fliehen

David Burrowes forderte die Gruppe auf, den Rat des Anti-Sklaverei-Kämpfers William Wilberforce zu befolgen: «Bete, bete, bete!» Er sagte, dass die Uiguren angesichts der Verfolgung zum Thron der Barmherzigkeit und Gnade Gottes fliehen sollten: «Gott schaut auf die Welt, die er geschaffen hat, und was sieht er? Er sieht in Grossbritannien und China Gottlosigkeit und Menschen, die die Wahrheit durch ihre Schlechtigkeit unterdrücken.»

Weiter hielt er fest: «Unsere Welt steht unter dem Zorn Gottes. Aber denken wir daran, dass er ein Gott der Barmherzigkeit ist. Er sieht die verzweifelte Not. Deshalb hat unser barmherziger Gott an unserer Stelle gehandelt.»

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Autor: Premier / Daniel Gerber
Quelle: Premier / ergänzte Übersetzung: Livenet

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