«Bewegig, Bewegig, Bewegig!» – «super gmacht!» – «häsch Ziit!»: Ich bin beeindruckt, wie engagiert die 22 Männer bei der Sache sind – und mittendrin mein «Hope»-Redaktionskollege Flo Wüthrich. Wenn er pfeift, folgen sie ihm alle. Es gibt kaum Diskussionen, seine Entscheide werden akzeptiert.
Mit Vergnügen beobachte ich das Geschehen auf dem Fussballplatz, wo sich zwei Mannschaften aus unteren Ligen gegenüberstehen und Florian als Schiedsrichter amtet. Während das Spiel hin- und herwogt, denke
ich: Interessant eigentlich, dass heutzutage, da Selbstbestimmung über allem zu stehen scheint, sich Menschen so selbstverständlich den Urteilen eines anderen Menschen unterordnen. Wie ist das bei mir, wem oder was folge ich? Den Anweisungen des Chefs? Dem Rat der Ärztin? Den Regeln im Strassenverkehr? Ich stelle fest: Leben und vor allem Zusammenleben mit anderen geht nicht, ohne mich da und dort unterzuordnen. Das heisst aber nicht, dass meine Person und mein Denken nicht gefragt wären oder dass ich nicht eigene Entscheidungen treffen soll.
Pfostenschuss – und an der Seitenlinie schreit einer aus voller Kehle: «Oh mein Gott!» Ja genau, so ist es doch auch mit Gott: Er wünscht sich einerseits, dass die Menschen sich ihm unterordnen. Dass sie seine Göttlichkeit und ihre Menschlichkeit anerkennen. Dass sie ihm nachfolgen, wie Jesus gemäss der Bibel die Menschen immer wieder einlädt: «Folge mir nach!» Andererseits verleiht Gott den Menschen die grösstmögliche Anerkennung: Die Bibel nennt sie mehrfach Gottes Ebenbild und «wenig niedriger gemacht als Gott».
Wem oder was die Protagonisten in ihrem Leben folgen – abgesehen vom Pfiff des Fussball-Schiedsrichters?