F/A-18 Pilot im australischen Outback
Schon als Teenager war Thomas Beyeler von der Fliegerei begeistert: «Ich wollte unbedingt Militärpilot werden.» Erfolgreich durchlief er die Selektion, wurde als Pilotenanwärter ins Militär aufgenommen und war nach beendeter Ausbildung stolzer F/A-18-Pilot.
Gott hat einen Plan für unser Leben
Thomas ist seit jeher überzeugt, dass Gott einen Plan für sein Leben hat. Deshalb begleitete ihn das Gebet um göttliche Berufung viele Jahre. Nachdem er geheiratet, eine Familie gegründet hatte und die drei Kinder eingeschult waren, sprach er dieses Gebet nicht mehr. Sein Platz als Militärpilot schien sich als seine Berufung bestätigt zu haben.
Doch dann geschahen interessante Dinge. Es ergaben sich Kontakte und Gespräche, die auf einen neuen Weg hinwiesen. Für Thomas und seine Frau war klar, dass Gott dahintersteckte und die Zeit reif war für Neuland. MAF (Mission Aviation Fellowship) hiess dieses, eine NGO für Buschpiloten. Thomas bestand den Bewerbungsprozess und wurde Teil der Missionsorganisation. 2015 reiste er mit seiner Familie nach Australien aus.
Internationale Hilfsorganisation
MAF ist ein internationales christliches humanitäres Flugunternehmen, das den Menschen in 26 Ländern (im globalen Süden) mit 130 Kleinflugzeugen Hilfe und Hoffnung bringt. «Die meisten Flüge erfolgen für Partnerorganisationen diverser Hilfswerke. Diese Organisationen brauchen unsere Dienstleistungen, um in schwer erreichbare Gegenden zu gelangen», erklärt Thomas. MAF deckt sozusagen die letzte Meile zu den Notleidenden ab. Dies beinhaltet auch Katastrophenhilfe, etwa Nahrungsmittel in überschwemmte Gebiete zu fliegen. Sehr oft werden medizinische Noteinsätze geflogen.
Ausreise nach Australien
Der Wechsel von einer F/A-18-Maschine zu einem Kleinflugzeug und die sichere Finanzierung durchs Schweizer Militär mit einer Anstellung in einer spendenbasierten Organisation einzutauschen, das war ein grosser Schritt. Ebenso das Wissen um wesentlich bescheidenere medizinische Versorgung vor Ort, so nah an der Genze zum Outback. Doch das Vertrauen in Gott und seinen guten Plan war grösser. «Ob hier oder dort: Letztlich liegt unser Leben ganz in Gottes Hand», bekräftigt Thomas.
«Ich erfüllte stets eine Mission»
Er fokussierte sich auf die Ausbildung von Buschpiloten: «Ich flog nur selten Einsätze und dies auch meist zu Ausbildungszwecken.» Rasch wurde Thomas Beyler zum Flugschulleiter ernannt und wuchs so in die organisatorische Leitung des Betriebs hinein. Nach vier Jahren kehrte die Familie Beyeler in die Schweiz zurück. Heute lebt sie in Langenthal, wo Thomas als Geschäftsführer von MAF Schweiz unter anderem angehende MAF-Piloten für Einsätze in aller Welt rekrutiert. Als Milizpilot der Schweizer Luftwaffe sitzt er noch immer regelmässig als Fluglehrer in einer PC-7-Maschine.
«Meine Einstellung zur Arbeit hat sich während den jeweiligen Tätigkeiten kaum verändert», blickt Thomas zurück. In allem erkannte und sah er stets einen Auftrag: Bei der Schweizer Luftwaffe ging es darum, die Sicherheit des Schweizer Luftraums zu gewährleisten, bei MAF Hilfe zu den Bedürftigen zu bringen. «Stets ging es darum, meine Mission zu erfüllen. Das fühlte sich immer gleich gut an.» Thomas war und ist jederzeit bestrebt, sein Bestes geben. «Eine qualitativ hochstehende Ausbildung ist uns wichtig», sagt er über MAF.
Von Gott geführt werden
Nach Gottes Willen zu leben, ist für Thomas und seine Familie oberstes Ziel. Angst, Gottes Führung zu verpassen, hat er nicht. Er weiss, dass Gott bei ihm ist, egal wo er sich befindet. Trotzdem ist er offen, sich an neue Orte führen zu lassen. «Du kannst den Willen von jemandem nur erfahren, wenn du in Beziehung mit ihm stehst.» Seine persönliche Freundschaft mit Gott ist für Thomas zentraler Bestandteil seines Lebens und schenkt ihm Erfüllung, die über die Aviatik hinausgeht. In und aus dieser Freundschaft heraus erfährt er die Führung Gottes immer wieder ganz praktisch.