Von der Viehfarm zum FBI … und auf die Kanzel

LaRae Quy war FBI-Agentin
LaRae Quy wuchs auf einer abgelegenen Rinderfarm mitten in Wyoming auf. Dort erhielt sie das Rüstzeug für ihre spätere Karriere als FBI-Agentin. In dieser Funktion lernte sie die dunkle Seite der Menschheit kennen.

Was sie auf der Rinderfarm in Wyoming lernte, half LaRae Quy auch in ihrer 24-jährigen Karriere als FBI-Agentin. Sie lernte Verantwortung, Fürsorge und Durchhaltevermögen. «Ein besonders einprägsames Beispiel erlebte ich, als ich etwa acht Jahre alt war. Mein Vater nahm mich mit zu Onkel Trey, um ihm zu helfen, mehrere hundert Rinder auf die Sommerweide zu treiben.»

Sie war begeistert, ein echter Cowboy zu sein. «Ich ritt eine Stute namens Sugar.» Aber sie konnte nicht aufsteigen. «Ich suchte verzweifelt nach einem grossen Stein oder etwas anderem, auf das ich steigen konnte, um auf Sugar zu kommen. Aber Sugar wich immer wieder aus. Vater war schon mit den anderen vorausgeritten. Ich hatte Angst, weil die Weide so gross ist. Panik stieg in mir auf.» Schliesslich klammerte sie sich am Hals des Pferdes fest, um sich hochzuziehen. Im Galopp holte sie die anderen ein. Dieses Zurückgelassenwerden weckte in ihr Zähigkeit, Integrität und Ausdauer.

Gott öffnet die Tür zum FBI

Bei einem späteren Vorstellungsgespräch beim FBI gefiel den Beamten scheinbar ihre Herkunft von der Ranch, ihr Mut und ihre Entschlossenheit, vermutet LaRae Quy. «Ich wurde innerhalb weniger Wochen eingestellt, was selten vorkam, da ich erst 25 Jahre alt war und das Durchschnittsalter eines neuen Agenten bei etwa 33 Jahren lag.»

Gott öffnete ihr diese Tür, und sie zweifelte nicht daran, dass dies der richtige Weg war. «Bei FBI-Ermittlungen geht es darum, unter die Oberfläche zu schauen, die Schichten abzutragen, um die Wahrheit zu entdecken. Es geht um das Gute, das Schlechte und das Hässliche. Es gab Zeiten, in denen es schwierig war, positiv und hoffnungsvoll zu bleiben.»

Was bei hässlicher Kehrseite tun?

In ihrer Zeit beim FBI hat sie viele schlimme Dinge gesehen. «Die Welt ist wie eine riesige Kloschüssel, kurz bevor gespült wird. Wir müssen an etwas glauben und irgendwo einen Wert finden. Das hilft uns, psychisch zu überleben und zu gedeihen.»

Der Glaube an Gott trägt sie dabei. «Es hat keinen Sinn, all das vor Gott zu verbergen, denn Gott kennt uns besser als wir uns selbst. Warum also nicht die letzte Weisheit und die Kraft, die Hoffnung bringt, in Anspruch nehmen?»

Die Bibelstelle aus Römer, Kapitel 5, Verse 3 und 4 habe ihr dabei immer wieder geholfen. Dort heisst es: «Aber nicht nur dafür sind wir dankbar. Wir danken Gott auch für die Leiden, die wir um unseres Glaubens willen auf uns nehmen müssen. Denn Leiden macht geduldig, Geduld aber vertieft und festigt unseren Glauben, und das wiederum stärkt unsere Hoffnung.»

Hoffnung, die nicht enttäuscht

Diese Hoffnung enttäusche nicht, weil Gottes Liebe in unsere Herzen ausgegossen sei, schreibt der Apostel Paulus weiter. LaRae Quy: «Bedrängnis und Not offenbaren tiefe Wahrheiten über uns selbst. Je besser wir uns selbst kennen, desto besser kennen wir den Gott, der uns geschaffen hat.»

Viele waren überrascht, als sie sich nach ihrer Kündigung beim FBI zur Pastorin ausbilden liess. Aber für sie war es der nächste logische Schritt. Heute schreibt sie viel über Trauma, mentale Stärke und Resilienz und stützt ihre Arbeit auf Neurowissenschaften und Sozialpsychologie. «Wissenschaftler haben herausgefunden, dass sich das Gehirn von Menschen, die beten oder meditieren, verändert.»

Gott hält seine Versprechen

Wir alle haben irgendwann in unserem Leben ein Trauma erlebt – LaRae Quy: «Obwohl der Begriff ‘posttraumatisches Wachstum’ neu ist, ist die Idee, dass aus Leid etwas Gutes entstehen kann, uralt. Die Geschichte zeigt, dass Leiden notwendig ist, um zu wachsen. Wenn das Leben immer glatt verlaufen würde, wären wir nie herausgefordert. Und wenn wir mit Gott verbunden sind, kommt Hoffnung in unser Leben. Ohne Hoffnung können wir nicht mutig sein.»

Im Gebet neigen wir dazu, Gott alles zu sagen: «Was in unserem Leben vor sich geht, was wir brauchen, warum wir uns einsam, deprimiert oder ängstlich fühlen. Aber wir nehmen uns selten die Zeit, auf eine Antwort zu warten. Diese Antwort kommt vielleicht nicht sofort. Manchmal dauert es Jahre, bis sie kommt. In einer Welt der sofortigen Antworten bittet Gott uns, geduldig zu sein. Er hält seine Versprechen.»

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Autor: Jesus Calling / Daniel Gerber
Quelle: Jesus Calling / Übersetzt und bearbeitet von Jesus.ch

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