Jude sah in Vision leeres Jesus-Grab

Richard Harvey
College-Dozent und Evangelist Richard Harvey sah sich während seiner Schulzeit im britischen Winchester mit gleich zwei grossen Hindernissen konfrontiert, als er darüber nachdachte, ob das Christentum wahr sein könnte…

Den christlichen Glauben betrachtete Richard Harvey gleich aus zwei Gründen mit grosser Skepsis. Erstens war er Jude. Seine Familie, die früher Hirschland hiess, floh mit dem Aufstieg der Nazis aus Deutschland; viele seiner Verwandten kamen in den Konzentrationslagern um. Und dann war da – als zweiter Punkt – noch die Frage der Auferweckung Jesu, mit der er sich nicht anfreunden konnte.

Die meisten Jungen an der Eliteschule, die er besuchte, waren auf dem Papier Christen, aber nur wenige nahmen dies ernst. Jene, die dies taten, versuchte Richard vom Gegenteil zu überzeugen.

In Bibel gläubigem Juden begegnet

Er besuchte regelmässig Gottesdienste, obwohl dies für jüdische Schüler nicht vorgeschrieben war. Unter anderem liebte er es, das Lied des Simeon (aus dem Lukasevangelium, Kapitel 2, Vers 22-35) zu singen. Simeon war ein gläubiger Jude, der von Gott die Verheissung erhalten hatte, dass er den Messias sehen würde, bevor er sterben würde. Und als Jesus als Kind in den Tempel gebracht wurde, um gesegnet zu werden, drückte Simeon seine Freude darüber aus, «in Frieden zu gehen ... denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen.» (Lukas, Kapitel 2, Vers 30)

Richard fragte sich damals, ob er jemals das gleiche Gefühl von Frieden finden würde. Er debattierte mit seinen christlichen Freunden und hatte als Jude starke Vorbehalte. Ein grosser Stolperstein war zum Beispiel die Auferstehung, die er lange ablehnte. Doch das änderte sich, als er plötzlich, während er darüber diskutierte, ein leeres Grab «sah»...

Das leere Grab

«Nennt es einen Traum oder eine Vision oder einfach nur meine Fantasie, aber für mich wirkte es sehr real. Ich wusste, dass Jesus nicht mehr dort im Grab war und dass er tatsächlich von den Toten auferstanden war.»

Zu dieser Zeit ereignete sich an der Schule eine christliche Erweckung. Bis zu 70 Jugendliche trafen sich regelmässig zum Gebet und Bibelstudium. Auch Richards Vater und sein Bruder Nick kamen zum Glauben. Auch Richard Harvey erlebte mitten in diesen Aktivitäten seine persönliche Erweckung und konnte Zweifel aufgrund seiner jüdischen Abstammung sowie Stolz hinter sich lassen. «An einem Abend fiel ich neben meinem Bett auf die Knie und bat Jesus unter Tränen, in mein Leben zu kommen und mir meine Sünden zu vergeben.»

Hin- und hergerissen

Richard studierte Theologie. Nach seiner persönlichen Hinwendung zu Christus war längst nicht alles geklärt. Er geriet in eine Art Identitätskrise, als er von jüdischen Freunden bearbeitet wurde, wieder zum Judentum zurückzukehren. Gleichzeitig suggerierten ihm Christen, er sei nun kein Jude mehr. Von diesen verschiedenen Stimmen fühlte er sich hin- und hergerissen. «Als ich die Geschichte der frühen Kirche studierte, fragte ich mich: 'Was ist aus den ersten Judenchristen geworden? Warum sind sie verschwunden, und wie können sie heute wieder auftauchen?' Ich wusste noch nicht, dass Gott mich berufen würde, Teil der Antwort auf meine eigene Frage zu sein.»

Später wurde er Evangelist bei «Jews for Jesus». Heute erklärt er: «Wenn jüdische Menschen an Jesus glauben, 'konvertieren' sie nicht von Juden zu Nichtjuden. Im Gegenteil, der Glaube an Jesus ist die wahre Erfüllung dessen, was es bedeutet, Jude zu sein.» Heute gibt es im Vereinigten Königreich etwa 10’000 jüdische Gläubige (allgemein als messianische Juden bekannt) und in Nordamerika fast eine Million.

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Autor: Charles Gardner / Daniel Gerber
Quelle: Godreports / gekürzte Übersetzung: Livenet

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