Trotz Malaria-Fieber auf Buschflugzeug verzichtet
Wes Bentley zog nach dem Zusammenbruch des Kommunismus nach Russland. Die Bewohner dieses unvorstellbar riesigen Landes hatten erstmals die Möglichkeit, das Evangelium zu hören – nachdem ihnen dieses von einer Reihe repressiver Regimes komplett verweigert worden war. Der Hunger nach der Guten Nachricht war riesig. Wes Bentley verbreitete es unter anderem in Gefängnissen.
Fünf Jahre später sah er sich von Gott berufen, in den vom Krieg zerrissenen Südsudan zu ziehen. Dort heiratete er Vicky, die wöchentlich 13 Bibelstudien mit südsudanesischen Frauen abhielt.
«Der Südsudan ist ein extrem heisses Land. Man schläft nicht komfortabel, man schwitzt buchstäblich die ganze Nacht lang.»
Essen war nicht tot
«Wenn man bei den Stämmen unterwegs ist, geben sie einem manchmal Essen, das gekocht und tot ist, und manchmal bringen sie einem Essen, das nicht tot ist», erklärt Wes. Einmal wurden ihm und fünf Gastpastoren lebende Insekten zum Abendessen gebracht. «Die Gastpastoren fühlten sich an diesem Abend zum Beten und Fasten aufgerufen», erinnert sich Wes Bentley.
Er selbst sah sich nicht zum Fasten bewegt, sondern kämpfte sich durch die lokale Mahlzeit aus fliegenden Ameisen.
Inzwischen hat Wes Bentley seinen eigenen Dienst «Far Reaching Ministries» aufgebaut, dieser hilft tausend Seelsorgern in der südsudanesischen Armee. Hunderte Menschen fanden dadurch zu Christus. «Ich wollte ihnen einen 'moralischen Kompass' geben. Was die Araber ihnen antun, tun sie auch den Arabern an. Sie erwidern all die Gräueltaten.» Kämpfen und Töten geschieht im Krieg. «Mord, Vergewaltigung, Plünderung und Brandschatzung gehören nicht dazu.»
35-mal an Malaria erkrankt
In seiner Zeit im Südsudan ist Wes Bentley etwa 35-mal an Malaria erkrankt und musste vier Mal auf die Intensivstation. Im ersten Jahr der Ausbildung von Seelsorgern erkrankte er an Malaria und beschloss, den Sturm zu überstehen. «Ich hätte in ein Buschflugzeug steigen und in ein westliches Krankenhaus fliegen können, aber ich hörte sehr deutlich, wie der Herr sagte, ich solle im Dorf bleiben», blickt er zurück. «Ich wusste, dass dies ein Zeugnis für die Menschen sein würde.»
Er wurde bei hohem Fieber immer wieder bewusstlos. Dass er überlebte, schreibt er einem Wunder zu. Während seiner Erholungszeit erhielt er Besuch von den prominenten südsudanesischen Kommandeuren Obuto Mamur und Paul Malong. Beide sind heute Generäle. Paul Malong war ein brutaler Kriegsherr, der als «Schlächter des Sudan» bekannt war und der Gefangene in einer Reihe aufstellte und willkürlich entschied, wer leben oder sterben sollte.
«Du bist bereit, dafür zu sterben»
«Weisst du, Wes, als ich dich so sah, dachte ich, dass du sterben würdest», sagte der damalige Kommandeur Mamur. «Ich verstehe dich nicht. Dies ist nicht dein Land, aber du bist bereit, für dieses zu sterben.»
Wes Bentley erklärte: «Wenn ich sterbe, gehe ich nach Hause zum Herrn. Aber wenn du stirbst, wirst du in alle Ewigkeit untergehen.» Bei einem nächsten Besuch zeigte Mamur mehr Interesse am Evangelium und Wes schenkte ihm Kassetten und Videos mit christlichen Inhalten. Diese hörte und schaute sich der hochrangige Militär immer wieder an.
Einmal sagte Wes zu Mamur: «Commander, ich muss mit Ihnen über die wichtigste Entscheidung sprechen, die Sie je in Ihrem Leben treffen werden. Wollen Sie, dass Ihnen Ihre Sünden vergeben werden? Wollen Sie in Gottes Reich kommen, wenn Sie heute Nacht sterben?»
Zwei völlig veränderte Menschen
Mamur nahm Jesus in sein Leben auf! «Wes, ich verstehe vollkommen, was ich getan habe», sagte Mamur danach. «Ich habe die volle Erfahrung der Wiedergeburt gemacht. Ich werde nicht mehr umkehren. Ich möchte, dass du mich taufst.»
Als Wes später zu seinem eigenen Gelände zurückkehrte, wartete dort der andere Kommandant, Malong, auf ihn. Dreissig Minuten später war auch Paul Malong ein veränderter Mensch.
Die Rettung dieser beiden prominenten Militärs wurde durch Wes' Bereitschaft bewirkt, etwas Unbequemes zu überstehen und eine kurze Zeit des Leidens für eine ewige Belohnung zu ertragen.
Hätte er sich für den einfachen Weg entschieden, in ein Buschflugzeug zu steigen und sich in ein westliches Krankenhaus bringen zu lassen, ist es schwer zu sagen, wann diese beiden Männer ihre Erlösung gefunden hätten.
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