«Jeder kann ein Ninja sein»
«Meine Eltern kamen aus Nigeria in die USA, ich lebte in zwei Welten», erinnert sich Akbar Gbajabiamila. «Zu Hause lebte ich in dieser nigerianisch-amerikanischen Welt.» Die Schule sei zwar überwiegend afroamerikanisch gewesen, «aber meistens aus der amerikanischen Perspektive».
«Ich wurde unablässig gehänselt. Wenn man einen Namen wie Akbar Gbajabiamila hat und nigerianische Klamotten trugen, während alle anderen Jordans und die coolsten Nike-Shirts anhatten, fühlte man sich wie ein Aussenseiter.»
Der Vater sagte ihm: «Bring sie dazu, deinen Namen zu sagen.» Er solle Dinge tun, durch die sich die Leute positiv an ihn erinnern werden.
Tränen unter dem Football-Helm
Ein Trainer riet ihm, Football zu spielen. «Nach dem ersten Training weinte ich unter dem Helm. Ich hatte blaue Flecken und Beulen. Das war barbarisch.» Er wollte gleich wieder aufhören. Doch der Coach sprach mit seinem Vater.
Bald verzeichnete er erste Erfolge und erhielt in seinem letzten High-School-Jahr gleich fünf Football-Stipendienangebote. Er spielte einfach seine Rolle auf dem Feld. «Manchmal sehen andere etwas Besonderes in einem, das man selbst nicht sehen kann. Und das erinnert mich daran, wie Gott Menschen beruft.»
Ramadan
Seine Eltern lernten sich als Muslime kennen. «Meine Mutter konvertierte zum Christentum, und so wuchsen wir mit zwei Religionen auf. Mein Vater hat auf Arabisch gebetet. Meine Mutter hat auf Englisch die Bibel gelesen und gebetet.»
Akbar Gbajabiamila entschied sich für die «San Diego State University». «Wir waren vier Muslime im Team, und wir begingen gemeinsam den Ramadan. In der Mannschaft waren viele Christen.» Er versuchte selbst herauszufinden, wer er eigentlich war. «Nach meinem ersten Studienjahr sagte ich einfach: 'Wisst ihr was? Ich bin kein Muslim, ich bin kein Christ. Ich glaube einfach an Gott'.»
Der Sprung
Akbar Gbajabiamila: «Ich fand jemanden, der genau wie ich war, Pastor Miles McPherson von der Rock Church. Er ist Afroamerikaner und er war Footballspieler gewesen und ähnlich aufgewachsen wie ich. Mir wurde klar, dass ich nie wirklich etwas über die Bibel gelernt hatte. Und so begann er, mich zu unterrichten, meine Beziehung zu Christus wurde besser.»
Schliesslich gelang ihm der Sprung für rund fünf Saisons in die NFL, wo er mit verschiedenen Teams antrat. Eines Tages klopfte er unangekündigt beim örtlichen NBC-Sender an. Er sagte, dass er bei der Sport-Sendung mitmachen wolle. Tatsächlich erhielt er den Job.
«Jeder kann ein Ninja sein»
Heute moderiert Akbar Gbajabiamila die TV-Show «American Ninja Warrior» und die «CBS»-Sendung «The Talk» sowie neu «Fight to Survive». «Als Kind aus dem Süden von Los Angeles hätte ich nie gedacht, dass ich einmal drei Shows haben würde.»
Der vierfache Familienvater verfasste vor einiger Zeit das Buch «Everyone can be an Ninja» («Jeder kann ein Ninja sein»). Sein Vater habe immer gesagt: «Du bist ein Botschafter für die Familie und du bist ein Botschafter für Gott.» Das werde er nie vergessen. Heute ist Akbar Gbajabiamila überzeugter Christ und ein Ermutiger für viele. Ein Gedanke aus seiner Lebensgeschichte sticht besonders hervor: dass manchmal andere in einem etwas sehen, das man selbst nicht erkennt. Und insbesondere für Gott ist jeder Mensch etwas ganz Besonderes.
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