«Wir Menschen brauchen die Orientierung an Gott»
1956 begann Georg Hipp die industrielle Herstellung von Babynahrung in Dosen und wurde durch Dr. Hans Müller zur ökologischen Erzeugung inspiriert. Nach Georg Hipps Tod übernahm Claus Hipp im Alter von 29 Jahren die Firmenleitung und baute die ökologische Idee seines Vaters aus. HiPP Babynahrung wurde unter der Führung der Brüder Claus, Georg und Paulus Hipp zu einer der bekanntesten Marken Deutschlands und einem Symbol für eine Wirtschaftsweise, die von ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit geprägt ist. Hipp dazu: «Der saubere Umgang mit der Schöpfung ist das Hauptthema.»
«Arbeit ist Gebet»
Sein christlicher Glaube und die kirchliche Gemeinschaft prägen sein Leben. Er engagiert sich sozial, unter anderem als Schirmherr der Münchner Tafel und zum Erhalt der Wallfahrtskirche Herrnrast. Er beginnt den Tag mit einem Gebet in der Wallfahrtskirche und versteht seine Arbeit im benediktinischem Sinne als Gebet. Gegenüber dem Portal Promisglauben.de erklärt er: «Wenn man die Arbeit zur Ehre Gottes macht, dann ist es Gebet.» Er weiss: «Es gibt viele Dinge, wo man beten muss und wo die menschliche Kraft nicht ausreicht.»
Hipp erstellte eine Ethik-Charta für HiPP und glaubt, dass die zehn Gebote der Bibel zur Unternehmensführung ausreichen: «Die zehn Gebote beinhalten alles, was unser Leben ausmacht.» Die Kreuze an den Wänden des Firmensitzes in Pfaffenhofen stehen für die Einstellung, dass menschliche Kraft nicht immer ausreicht und Gebet Hoffnung und Vertrauen gibt. Seinen Glauben pflegt er auch durch den regelmässigen Besuch der Heiligen Messe und seinen Dienst als Ministrant und Lektor im Münchner Dom: «Der Sonntag ist heilig. Da wird nichts gemacht.»
Für Claus Hipp sind Familie und anständiges Handeln wichtig. Ehrbares Handeln sei für ihn der einzige Weg zu dauerhaftem Erfolg. Er misst auch dem schulischen Religionsunterricht hohe Bedeutung bei: «Wir Menschen und vor allem auch die jungen Leute brauchen die Orientierung an Gott.»
Manager, Musiker, Maler
Claus Hipp ist vielseitig begabt und war von 1960 bis 1977 im Reitsport aktiv. Heute ist er ein Mann der «3 Ms»: Manager, Musiker, Maler. Seit 1970 ist er unter dem Künstlernamen Nikolaus Hipp als freischaffender Künstler tätig. Seit 2001 ist er Professor an der staatlichen Kunstakademie Tbilisi, Georgien, und seit 2018 an der Technischen Universität Tbilisi, Lehrstuhl für Design. Er weiss: «Nicht der mit der besten Fachausbildung ist wichtig, sondern der gebildete Mensch.»
Ein Werk von ihm hängt im Seitenaltar des Münchner Doms. Seine Kreativität half ihm auch in der Wirtschaft: «Wer neue Ideen hat, kann neue Produkte bringen. Und wer nichts Neues bringt, der wird bald weg sein.» Sein katholischer Glaube ist die tragende Komponente in seinem Leben: «Ich habe immer gemerkt, dass es mit Glauben besser geht als ohne. Warum soll man ihn dann weglassen?»
Zu seiner Vorstellung von Gott sagt er, dass Gott für ihn «die Liebe» ist und «jemand, der es gut mit uns meint». Grundlegende Orientierung gibt ihm der Apostel Paulus: «Blick nach oben, nicht nach unten.» Er betont: «Es gibt im Leben nichts Wichtigeres als den Glauben an Gott.» Dieses Bewusstsein helfe ihm auch, bei Niederlagen im Leben wieder aufzustehen und weiterzumachen.
Sehen Sie sich das Video vom Interview mit Claus Hipp an: