«Ich sah Jesus neben meinem Bett stehen»

Petros und Shiva aus dem Iran
Petros und Shiva aus dem Iran lernten Jesus an ihrem neuen Wohnort in Zypern kennen. Schon da erlebte Petros ein Wunder, das ihn zum Glauben brachte. Wenige Jahre später musste er eine schwere Operation über sich ergehen lassen. Würde er überleben?

Petros und Shiva sind beide im Iran geboren. Vor 22 Jahren zog das muslimische Ehepaar mit ihrem damals 1,5-jährigen Sohn nach Zypern auf der Suche nach besseren Arbeitsmöglichkeiten und einer Zukunft für ihren Sohn. «Als wir nach Zypern kamen, kannten wir niemanden», erinnert sich Petros. Kurz nach ihrer Ankunft lernten die beiden eine christliche Familie kennen, die ihnen von der Bibel und dem christlichen Glauben erzählte und sie in ihre Gemeinde mitnahm. «Das war sehr schwierig für uns, weil wir Muslime waren», erzählt Shiva. «Wir sind mit einem ganz anderen Glauben aufgewachsen.»

Völlig durcheinander

Petros las den Koran immer aufmerksamer, las aber gleichzeitig die Bibel, um beide Bücher miteinander zu vergleichen. Doch nach sechs Monaten war er völlig verwirrt. Laut dem Islam kommen sowohl die Bibel als auch der Koran von Gott, der Koran wird einfach als letzte, kompletteste und vertrauenswürdigste Offenbarung angesehen. Petros fragte sich: Hatte Gott sein Wort in der Bibel offenbart, um seine Meinung dann ein paar Jahrhunderte später zu ändern und einem neuen Propheten völlig andere Offenbarungen zu geben? «Letztlich kam ich zu dem Schluss, dass es überhaupt keinen Gott gibt», so Petros. «Ich wurde Atheist.» Doch irgendwie wollte er immer noch die Wahrheit herausfinden und beschloss, weiter die Kirche zu besuchen.

Als Petros zum ersten Mal die örtliche orthodoxe Kirche besuchte, verstand er noch nicht viel Griechisch und fragte sich, wie viel er wohl verstehen würde. Doch sobald der Priester seine Predigt begann, geschah etwas Seltsames: Der Priester predigte auf Griechisch, aber Petros hörte die Worte auf Farsi, seiner Muttersprache, und verstand alles haargenau. «Er sprach Griechisch, ich hörte Farsi!», das ist die einzige Erklärung, die er dazu hat. Und genau dasselbe geschah noch zwei weitere Male. «Wir fragten uns, was los ist», erinnert sich Shiva, «und das brachte uns dazu, noch häufiger die Bibelstudien der Kirche zu besuchen. Vierzehn Monate später bezeugten wir, dass wir an Jesus glauben und getauft werden wollten.» Shiva, Petros und ihr älterer Sohn wurden alle zusammen am 26. Februar 2002 getauft.

Keiner wollte ihn operieren

Doch damit war ihr Leben nicht plötzlich ohne Probleme – so wie sie es sich irgendwie vorgestellt hatten. Insbesondere auf gesundheitlicher Ebene hatten sie schwer zu kämpfen. 2011 bekam Petros starke Herzprobleme, die ihn arbeitsunfähig machen. «Alle Ärzte sagten, dass eine Operation zu 80 Prozent negativ ausgehen würde. Deshalb wollte niemand die OP durchführen, obwohl sie notwendig war», erklärt Petros. Ein Arzt begann, Kollegen in aller Welt zu kontaktieren, um zu sehen, ob jemand ihnen helfen konnte. Irgendwann fand er einen Herzchirurgen in Genf, der über die Landesgrenzen hinaus bekannt war. Der Arzt wollte Petros kennenlernen und so reiste das Paar in die Schweiz.

«Engel, die Gott uns schickte»

Inmitten dieser schwierigen Situation erlebte die Familie Gottes Hilfe. Etwa als zwei Frauen sich anboten, während der Reise in ihrem Haus zu wohnen und sich um die zwei Söhne zu kümmern. «Sie waren wie Engel, die Gott uns in unserer schwierigen Situation schickte», so Shiva. Ein ihnen fremder Mann, der von Petros Situation hörte, gab ihnen einen Scheck und schickte einem Freund in Genf Petros‘ Telefonnummer. Dieser Freund – auch ihn kannte das Ehepaar nicht – wartete am Flughafen auf sie, brachte sie zu sich nach Hause und half dabei, dass Petros ein Privatzimmer in der Klinik bekam. «Wir erhielten auch finanzielle Unterstützung von Kirchen aus Zypern und dem Libanon. Bis heute kennen wir die Menschen nicht, die uns geholfen haben!»

Ringen um eine Entscheidung

Der Herzspezialist, ein überzeugter Christ, erklärte Petros ganz ehrlich, dass die Chance einer erfolgreichen OP bei weniger als 10 Prozent liegt. «Für mich persönlich war es egal, ob ich starb oder nicht», erinnert sich Petros, «aber ich dachte an Shiva und die Kinder. Wie würde es ihnen gehen, wenn ich nicht mehr da war?» Aber auf der anderen Seite wusste er auch nicht, wie die Familie weitermachen konnte mit der aktuellen Situation. Für Shiva, die jetzt als einzige arbeitete, war es zu schwierig.

Eines Abends beim Bibellesen stachen ihm die Worte aus Matthäus, Kapitel 6 in die Augen, dass er sich nicht um den nächsten Tag sorgen sollte. «Ich wurde gezwungen, in mich zu gehen und mich zu fragen, ob ich wirklich glaubte, dass Gott mein Leben in seiner Hand hat.» Er hatte seine Entscheidung getroffen, schrieb seinen Freunden, dankte ihnen für ihre Freundschaft und bat sie um Vergebung, falls es etwas gab, das vergeben werden musste. Am nächsten Tag, dem 11. Dezember 2013, trafen eine Unmenge an Nachrichten ein von Menschen aus aller Welt, die für ihn beteten. Als der Arzt ihn fragte, ob er bereit war, antwortete er mit einem klaren Ja: «Ich hatte meine Familie in Gottes Hände übergeben.»

Jesus an seiner Seite

Im OP-Saal dachte er über sein Leben nach. «In dem Moment sah ich Jesus – den wahren Jesus. Es war kein Traum, ich sah ihn mit meinen eigenen Augen.» Wirklich beschreiben kann er den Moment nicht – «alles war hell!» Die OP selbst dauerte acht Stunden. Nur eine Stunde nach der OP wachte er schon wieder auf – viel früher als die meisten Patienten nach so einer schwierigen Operation. Schnell war der Raum voller Ärzte und Krankenschwestern, die ihren Augen nicht trauten. So etwas hatten sie noch nie erlebt, dass jemand so schnell und in so gutem Zustand aufwacht. «Das ist ein Wunder!», sagte eine Krankenschwester. Und Shivas Antwort: «Wenn das für Sie ein Wunder ist, wieviel mehr ist es das für mich!»  

Heute ist Petros völlig gesund und braucht auch keine Medikamente mehr. Aktuell arbeitet er für den christlichen Satellitensender SAT-7 in Limassol. Die OP war für ihn ein Wendepunkt, denn er ist überzeugt, dass Gott ihm aus einem bestimmten Grund das Leben zurückgeschenkt hat. «Wir wissen nicht, wie viele Tage uns bleiben», sagt Petros heute. «Aber wir müssen tun, was wir können, damit die Gute Nachricht diejenigen erreicht, die von Gottes Rettung hören und Ewigkeitshoffnung finden müssen.»

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Autor: SAT-7 USA / Rebekka Schmidt
Quelle: SAT-7 USA / Übersetzt und gekürzt von Livenet

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