Kann ein Christ Götzen haben?

Beispiel eines Götzen
Auch Christen können, so seltsam das klingen mag, Götzenbilder haben. Oft sind diese nicht aus Holz oder Stein, sondern es sind falsche Vorstellungen von Gott, die wir uns selbst machen – Bilder, die nicht dem wahren Gott der Bibel entsprechen.

Johannes Calvin schrieb einmal, das menschliche Herz sei eine «Götzenfabrik». Aber für Christen sind diese Götzen oft nicht aus Holz oder Stein; es sind keine physischen Bilder, die wir in unseren Häusern aufstellen, um sie anzubeten. Viel häufiger sind es Vorstellungen von Gott, die wir uns selbst machen – Bilder, die nicht dem wahren Gott der Bibel entsprechen.

Mit anderen Worten: Es kann leicht passieren, dass wir eine verzerrte Version von Gott anbeten, die zwar seinen Namen trägt und einige seiner Eigenschaften besitzt, aber letztlich unserem eigenen Geschmack und unseren eigenen Wünschen angepasst ist.

Klingt kompliziert? Das ist es auch. Und doch neigen wir dazu, Gott nach unseren eigenen Vorstellungen zu formen. Etwas Kleineres. Etwas, das wir kontrollieren können. Aber woher wissen wir, ob wir wirklich den Gott der Bibel anbeten oder nur ein Zerrbild, das wir in unserem Herzen geschaffen haben?

Drei Fragen, die dabei helfen können

1. Wie gehen wir mit der Bibel um?

Als Christen glauben wir, dass die Bibel Gottes Wort ist – von ihm inspiriert und die Quelle aller Wahrheit. Sie offenbart uns Gottes Wesen und seinen Willen. Welche Haltung nimmst du also ein, wenn du die Bibel aufschlägst? Wenn du Gottes Wort nur liest, um Argumente zu finden, die deine bereits bestehenden Meinungen stützen, dann hast du dir vielleicht deine eigene Version von Gott gemacht. Das ist nicht die richtige Art, die Bibel zu lesen.

Stattdessen sollten wir mit offenem Herzen und offener Hand an die Bibel herangehen. Wir sollten bereit sein, uns von Gottes Wort korrigieren zu lassen, anstatt es zu benutzen, um unsere eigenen Gedanken und Pläne zu bestätigen.

2. Widerspricht dein Gott dir jemals?

Das «Praktische» an falschen Götzen ist, dass sie uns immer genau das sagen, was wir hören wollen. Diese Idole, die nach unseren eigenen Vorlieben und Wünschen geformt sind, sagen uns:

  • dass wir immer Recht haben.
  • dass unser eigenes Verhalten kein grosses Problem darstellt.
  • dass das Wichtigste im Leben ist, unseren momentanen Wünschen zu folgen – egal, was sie sind.

Diese Idole lassen uns glauben, dass wir der Mittelpunkt des Universums sind. Sie bestärken uns in der Überzeugung, dass jeder, der nicht unsere Meinung oder unsere Wünsche teilt, im Unrecht ist. Darüber hinaus erlauben sie uns, andere Menschen als Mittel zum Zweck zu betrachten – als Werkzeuge, um unsere Ziele zu erreichen.

Der wahre Gott aber konfrontiert uns mit unseren falschen Überzeugungen. Er zeigt uns unsere Sünde und ruft uns zur Umkehr. Ein Gott, der uns nie widerspricht, ist kein Gott – er ist nur ein Spiegelbild unserer selbst.

3. Kostet es dich etwas, deinem Gott zu folgen?

So sollte es sein. Jesus sagte, dass jeder, der ihm nachfolgen will, sein Kreuz auf sich nehmen muss. Das bedeutet, dass wir sterben müssen – sterben an uns selbst, an unseren Wünschen, Hoffnungen und Träumen.

Wenn es dich nichts kostet, deinem Gott zu folgen, dann wäre es weise, ihn noch einmal zu prüfen. Es könnte sein, dass du nicht dem wahren Gott der Bibel folgst, sondern einer Version, die du dir selbst gemacht hast.

Die gute Nachricht

Wir müssen uns nicht mit selbstgemachten Götzen zufrieden geben. Der wahre Gott hat sich uns offenbart: «Christus ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes. Als sein Sohn steht er über der ganzen Schöpfung und war selbst schon längst vor ihr da. Durch ihn ist alles erschaffen, was im Himmel und auf der Erde ist: Sichtbares und Unsichtbares, Königreiche und Mächte, Herrscher und Gewalten. Ja, alles ist durch ihn geschaffen und vollendet sich schliesslich in ihm. Denn Christus war vor allem anderen; und alles hat nur durch ihn Bestand.» (Die Bibel, Kolosser Kapitel 1, Verse 15–17).

Blicke auf Jesus – dann wirst du den wahren Gott finden.

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Autor: Michael Kelley / Daniel Gerber
Quelle: Outreach Magazine / Übersetzung: Livenet

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