Auf der Suche nach Identität
«Ich fühlte mich verlassen», erinnert sich Lakeishion Ganhs. «Ich fragte Gott, warum er meine Mutter weggenommen hat. Alle anderen haben eine Mutter.» Bis sie neun Jahre alt war, dachte sie, dass ihre Grossmutter ihre Mutter wäre. Einen Grossteil ihres Lebens verbrachte sie damit, ihre Identität zu finden.
Die Oma setzte sich eines Tages mit Lakeishion Ganhs und ihren zwei Geschwistern zusammen, um den drei mitzuteilen, dass ihre Mutter verstorben sei, als Lakeishion zwei Jahre alt war – und dass sie selbst eigentlich die Grossmutter sei. «Ich hatte das Gefühl, angelogen worden zu sein.» Sie fragte sich, warum die Oma mit dieser Mitteilung so lange gewartet hatte.
Bitterkeit und Hass
Nach Grossmutters Tod wurde Lakeishion an verschiedene Verwandte weitergegeben. Sie sollte einen monatlichen Erbschaftsscheck erhalten, aber er wurde meist von anderen beschlagnahmt. Als sie das herausfand, war sie sehr verletzt. Bitterkeit und Hass gegenüber ihrem Vater und ihrer Tante stiegen in ihr auf.
Da es in ihrem Leben keine starken männlichen Figuren gab, begann Lakeishion, diese Rolle selbst aufzufüllen. «Der Feind fing an, mir Lügen in den Kopf zu setzen, wie: 'Du wurdest nicht als Mädchen, sondern als Junge geboren.'» Also zog sie die Kleider ihres Bruders an.
Trost im Alkohol
Als Teenagerin begann sie, stark zu trinken und Pot zu rauchen. «Der Alkohol putschte mich auf – und wenn ich runterkommen wollte, rauchte ich Marihuana.» Lakeishion kleidete sich weiterhin wie ein Mann und sie begann, mit einer Frau auszugehen; später zog sie bei ihr ein. Ihren emotionalen Schmerz übertünchte sie mit Drogen und Alkohol.
Eines Abends wurde sie von einer Freundin in eine christliche Gemeinde eingeladen. Lakeishion Ganhs lehnte ab, doch die Freundin blieb hartnäckig. Schliesslich willigte sie ein, beschloss aber, auf der Hut zu sein; denn sie war ja angezogen wie ein Junge… «Ich trug eine Krawatte, Anzughose – all diese Dinge.»
Völlig überrascht
Doch dann war Lakeishion Ganhs völlig überrascht. «Ich fühlte eine überwältigende Liebe. Alle kamen auf mich zu und umarmten mich.» Dann wurden Lieder gesungen, die ausdrückten, wie sehr Jesus die Menschen liebt. Anschliessend stand der Pastor auf und begann buchstäblich über die Liebe Gottes zu reden. «Ich sass da und weinte und weinte.»
Später erklärte ihr der Pastor, dass Gott einen Sinn für ihr Leben habe. «Es wird dich einfach umhauen!»
Gott wirkte in ihrem Herzen und an ihrer Zerbrochenheit. Die Liebe brach durch. Ein anderes Mal sprach der Pastor erneut über die die Liebe Jesu. «Er erwartet nicht, dass du perfekt bist.» Lakeishion Ganhs: «An diesem Tag nahm ich Jesus in mein Herzen auf, ohne zu wissen, was das genau bedeutet.»
Identität weitergeben
Lakeishion Ganhs wuchs in ihrem neuen Glauben. Später lernte sie Brian kennen und heiratete ihn. Heute hat das Paar zwei Kinder und sie hat eine neue Identität in Christus gefunden.
«Ich möchte den Menschen einfach von Jesus erzählen, selbst wenn es nur eine Person berührt», sagt Lakeishion. Dies tut sie unter anderem mit Musik-Videos. «Ich möchte, dass die Menschen wissen, was die Liebe Gottes bewirken kann. Jetzt erlebe ich einen dauerhaften Frieden. Egal was mir begegnet, niemand kann ihn mir nehmen.»
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