Die Ärzte wollten ihn von den Maschinen trennen
Sechs Monate nachdem er den Ironman-Triathlon geschafft hatte (3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren sowie ein Marathon von 42 km), brach Wayne Mote beim Laufen in einem weniger anstrengenden Triathlon in Peachtree City zusammen.
Er hatte das Schwimmen und das Radfahren absolviert und lief auf die Ziellinie zu, als er zusammenbrach…
Die Liebesgeschichte
Doch blicken wir zunächst ein wenig zurück. An einem Sonntagmorgen im Jahr 1984 sagte ein Pastor in einem Gottesdienst zu Beginn: «Dreh dich um und lerne jemanden kennen.» - «Ich bin Lori», stellte sich eine junge Frau vor. «Ich bin Wayne.». So lernte sich die beiden kennen.
Lori erinnert sich: «Wir studierten beide an der technischen Hochschule Georgia 'Georgia Tech'. Am nächsten Morgen stellten wir fest, dass wir in der gleichen Klasse waren. Wir begannen, gemeinsam zu studieren und verliebten uns schliesslich ineinander.» Sie heirateten, vier Kinder folgten.
Nach vorne schauen
Als die Kinder erwachsen waren und Wayne und Lori etwas mehr Zeit hatten, entschied Wayne, dass er einen Ironman bestreiten will. Unter anderem, um die Kinder zu inspirieren. «Ich möchte auch, dass unsere Kinder immer nach vorne schauen, dass sie weiterhin grosse Dinge erreichen und sich auf neue Ziele konzentrieren, egal in welchem Lebensabschnitt sie sich befinden.»
Dann folgte der eingangs erwähnte Zusammenbruch kurz vor dem Zieleinlauf. Lori war an jenem schicksalhaften Tag gerade auf einer Hochzeitsfeier im Norden der Stadt, als sie den Anruf erhielt, dass Wayne beim Rennen einen schweren Zwischenfall erlitten hatte und ins Krankenhaus gebracht werden musste.
Als sie in der Klinik ankam, teilte ihr der Arzt mit, dass Wayne nicht hirntot war, aber dass sein Gehirn schwer geschädigt worden war.
«Von den Maschinen trennen»
Er überlebte einen 22-minütigen Herzstillstand. Ein Arzt sagte: «Wir müssen ihn von den lebenserhaltenden Massnahmen abtrennen.» Lori fragte, ob es nicht noch andere Möglichkeiten gäbe. Ein zweiter Arzt antwortete: «Ich bin bereit, in drei Monaten einen erneuten Scan bei ihm durchzuführen.»
«Ich wusste, dass wir drei Monate Zeit hatten, um zu sehen, was Gott tun konnte», erinnert sich Lori. «Ich versuchte, Waynes Gehirn mit allen möglichen Sinnesobjekten zu stimulieren, die ich finden konnte. Eines Tages erlaubte der Palliativmediziner, dass ich einen Hund mit auf die Intensivstation nahm. Ich legte Waynes Hand auf den Kopf des Hundes, und er streichelte ihn.» Er machte zusehends Fortschritte. Und Gott tat das Wunder: Nach zehn Wochen wurde er aus dem Krankenhaus entlassen.
Der Segen
Noch immer hat Wayne Schwierigkeiten beim Sprechen. Kürzlich sprach das Ehepaar in einem Gottesdienst. Und der Pastor sagte: «Dies ist nicht die erste Herausforderung, die die Motes im Leben erfahren haben. Vor einigen Jahren wurde bei Lori ein grosser Hirntumor entfernt in einer 14-stündigen Operation mit einem langwierigen Genesungsprozess und einer Therapie, um wieder laufen und sprechen zu lernen. Loris Eltern starben beide in relativ jungem Alter. Ihr Vater starb an der spontanen Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, einer seltenen Krankheit, von der nur einer in einer Million Menschen betroffen ist, und ihre Mutter hatte Eierstockkrebs und starb vier Jahre später.»
Auch Waynes Genesung war, so der Pastor weiter, «gelinde gesagt, eine Herausforderung. Während seiner Rehabilitation machte er zwei Schritte vorwärts und dann vier zurück, weil er eine Lungenentzündung, Covid-19, Nierensteine und Infektionen bekam.»
Pastor inspiriert
Der Pastor schloss: «Wayne ist heute hier, weil seine Frau nie aufgegeben hat. Sie war unermüdlich in ihrem Bestreben, ihm zu helfen, sein körperliches und geistiges Wohlbefinden wiederzuerlangen. Das ist nicht das Märchen, das wir uns gewünscht haben, aber sie beide haben Gottvertrauen bewiesen. Sie haben Entschlossenheit gezeigt. Ihr habt mich inspiriert und meinen Glauben als euer Pastor gestärkt. Ich soll euren Glauben stärker machen, aber ihr habt meinen Glauben stärker gemacht, und ich möchte euch für euer Beispiel danken.»
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