Worauf zeigt der Kompass Ihres Lebens?
Ein Kompass ist ein interessantes Gerät. Man kann das Ding schütteln und umdrehen, so dass die Nadel wild herum hüpft. Aber sobald man ihn wieder still hält, zeigt er immer nach Norden.
Wohin zeigt der Kompass, wenn ich still bin?
Im ersten Gebot fordert Gott: «Du sollst ausser mir keine anderen Götter verehren!» (2. Mose, Kapitel 20, Vers 3) Hier hilft das Bild von der Nadel im Kompass. Unsere Gedanken sind wie diese Nadel. Sie können sich im Laufe eines Tages auf unterschiedliche Dinge ausrichten. Aber wenn wir zur Ruhe kommen, werden sie sich auf die Dinge ausrichten, die uns am wichtigsten sind. Worauf richten sich in solchen Momenten Ihre Gedanken? Auf Ihre Arbeit? Auf Ihre Freundin oder Ihren Freund? Auf sportliche Leistungen? Auf Ihr Traumhaus? Auf Geld? Auf mögliche Erfolge? Auf Freizeit und Vergnügen? Lassen wir diese Frage mal so stehen, um sie später wieder aufzugreifen.
Ihre Antwort(en) werden offenbaren, wo die Priorität in Ihrem Leben liegt, oder, in anderen Worten, wer die wahren Götter in Ihrem Leben sind. Der Mensch, der wirklich «keine anderen Götter» ausser dem lebendigen Gott hat, wird merken, dass seine Gedanken zunächst hin und her wandern, bis sie sich schliesslich auf Gott einpendeln. Ein solcher Mensch denkt an Gott. Er denkt an die Wahrheiten über Gott, die er kennt.
Gottes Vorrangstellung kann Fragen aufwerfen
Das erste Lebensprinzip, das Mose drei Monate nach dem Auszug aus dem Land der Ägypter für das Volk Israel erhielt, handelt also von Gottes Forderung, allein angebetet zu werden. In einer Epoche, in der die Verehrung vieler Götter an der Tagesordnung war, verlangte der Gott Israels eindeutige Treue – an ihn selbst. Zweifellos hinterfragten viele der Israeliten an diesem Punkt das, was Mose sagte, so wie auch heute noch Menschen dieses Gebot in Frage stellen. «Hatte Gott Angst?», fragen sie. «Fühlte er sich durch die Konkurrenz bedroht? Warum musste er einen so exklusiven Anspruch erheben?»
Gottes Absicht ist, dass es uns gut geht
Wir können sicher sein, dass Gott gute Gründe hatte, uns diese Gebote zu geben. Gottes Absicht ist, dass es seinem Volk gut geht, wie er in 5. Mose, Kapitel 5, Vers 29 deutlich macht: «Mögen sie immer so grosse Achtung vor mir haben und stets bereit sein, nach meinen Geboten zu leben! Dann wird es ihnen und ihren Nachkommen für alle Zeiten gut gehen.» In einer anderen Bibelstelle heisst es, Gottes Gebote seien niemals schwer zu befolgen (1. Johannesbrief, Kapitel 5, Vers 3). Damit ist nicht gemeint, dass sie immer leicht zu halten sind. Vielmehr bedeutet dieser Vers, dass die Lebensprinzipien, die uns Gott durch die zehn Gebote auf den Weg gab, niemals unklug, unnötig oder reine Willkür sind. Sie sollen uns eine Hilfe für ein gelingendes Leben sein.
Die Herausforderung für jeden Einzelnen von uns besteht darin, jeden Tag in so enger Verbindung mit Gott zu bleiben, dass wir erkennen, wie die Bibel auf die jeweilige Situation, in der wir uns befinden, anzuwenden ist. Wir dürfen erwarten, dass seine Worte – und auch seine Gebote – uns leiten. Aber zuerst müssen wir wissen, was er eigentlich gesagt hat. Wissen Sie es?
Ich lade Sie an dieser Stelle zu einer Serie ein, in der wir die Zehn Gebote Gottes genau unter die Lupe nehmen. An den folgenden Donnerstagen beschäftigen wir uns mit je einem dieser zeitlosen Lebensprinzipien – und versuchen herauszufinden, was sie uns heute sagen wollen.