Mark Shortlands «bezauberndes» Evangelium
Alles begann damit, dass der kleine Mark wie viele andere Kinder einen Zauberkasten geschenkt bekam. Und schon bald fanden bei Familie Shortland im britischen Northampton Aufführungen statt, bei denen Verwandte und Freunde erlebten, wie er Karten erriet und Ringe miteinander verband. Wie bei den meisten Kinderzauberern ebbte die Begeisterung allerdings schnell wieder ab und der Zauberkasten verschwand auf dem Dachboden.
Neue Begeisterung für ein altes Hobby
Vielleicht waren Marks Eltern gar nicht traurig darüber, denn die bekennenden Christen wünschten sich für ihren Sohn natürlich, dass er «etwas Ordentliches» lernen sollte. So ging er an die Universität St. Albans, etwas nördlich von London, und studierte dort, um Designer zu werden. Sein Studium schloss er in doppelter Hinsicht erfolgreich ab, denn während dieser Zeit lernte er auch Jesus Christus auf eine für ihn neue Weise kennen und entschied sich, sein Leben auf ihn zu bauen.
Nach dem Studium wollte Mark jedoch nicht in eine Agentur gehen – es zog den jungen Mann in die Natur. So arbeitete er zehn Jahre lang in verschiedenen christlichen Outdoor-Zentren unter anderem als Kanulehrer. Irgendwann sah er während dieser Zeit einen US-Zauberkünstler im Fernsehen und erinnerte sich sofort an seine früh abgebrochene Magier-Karriere. Er war neu fasziniert, kaufte ein paar Tricks, übte sie ein und erlebte, wie er damit Menschen begeistern konnte. 2001 war er 26 Jahre alt. Damals brach in Grossbritannien die Maul- und Klauenseuche aus und unterband alle Aktivitäten draussen. Mark wurde arbeitslos und entschied sich für einen Berufswechsel. «Arbeitslos sein kann ich auch als Zauberer», dachte er sich. «Das klingt glamouröser.» So zog er zurück in die alte Heimat und wurde Profizauberer.
Als Profi und Christ auf der Bühne
Mark liebt es, Tricks aufzuführen, aber in erster Linie ist er Entertainer. Er unterhält sein Publikum und geniesst es, mit Menschen in den Dialog zu gehen. Zunächst trat er auf Geburtstagen, Firmenfeiern und kleinen Bühnen in der Gegend von Northampton auf, doch im Laufe der letzten Jahre war er auch bei der Talentshow «Britain’s got Talent» und zweimal bei der US-Zaubershow «Fool us» mit den internationalen Grössen Penn & Teller zu sehen. Er gewann die britischen Zaubermeisterschaften und reiste eine Weile auf Kreuzfahrtschiffen als Zauberkünstler um die Welt. Seine Leidenschaft gilt aber den Auftritten auf christlichen Festivals oder bei Alphakursen. Auch hier verblüfft er mit seinen Tricks, doch er spricht dabei auf seine humorvolle Art und Weise genauso über seinen Glauben. Comedy und Illusion gehören für Mark untrennbar zusammen. Gleichzeitig verschafft er sich damit den Respekt und das Interesse, um seinem Publikum Glaubens- und Lebensfragen zu stellen.
Kann ein Zauberer zu Jesus einladen?
Immer wieder begegnet Mark der Frage anderer Gläubiger, ob man als Christ überhaupt zaubern darf, immerhin wird Zauberei in der Bibel scharf verurteilt und von Paulus zu den «Werken des Fleisches» gezählt. Doch für Mark ist seine Art der Magie ein Werkzeug und Ausdrucksmittel wie andere Kunstformen. Mit düsteren Mächten hat das nichts zu tun. Wie ein Geschichtenerzähler oder Schauspieler nimmt er sein Publikum mit auf eine Reise und bringt Menschen zum Staunen und Nachdenken.
Vor einigen Jahren gründete Mark mit anderen christlichen Zauberkünstlern die «Christian Magicians UK». Diese Gruppe christlicher Unterhaltungskünstler hat es sich auf die Fahne geschrieben, mit ihren Fähigkeiten die Gute Nachricht von Jesus Christus zu verbreiten. Die vorgeführten Tricks werden entweder als «visuelle Hilfen» verwendet, wenn man sich zum Beispiel aus einem Paar Handschellen befreit, um darüber zu sprechen, dass «uns Christus befreit hat» (Galater, Kapitel 5, Vers 1). Oder sie dienen einfach dazu, das Interesse des Publikums zu wecken. Mark und seine Kollegen stellen klar: «Wir würden nie behaupten, dass wir ‘besondere Kräfte’ haben. Es wird lediglich eine wirksame Methode angewandt, um das Evangelium auf klare und einprägsame Weise zu präsentieren.» Egal, auf welcher Bühne er steht, ob im Fernsehen oder in einer Kirche, Marks Ziel ist es, «Freude zu entfachen, Glauben zu wecken und ein Gefühl des Staunens hervorzurufen». All das gelingt ihm.
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