Über 50 Gebäude in der Schweiz werden rot beleuchtet

Die beleuchtete Jesuitenkirche in Luzern
An der «RedWeek» beteiligen sich in der Schweiz so viele Kirchen wie noch nie: Über 130 Pfarreien und Kirchgemeinden haben die Aktionswoche (16. – 24. November) in ihr Programm aufgenommen, fast die Hälfte von ihnen lässt ihre Gebäude rot erstrahlen.

«Die ‘RedWeek’ heisst so, weil wir die Pfarreien und Gemeinden einladen, ihre Gebäude rot anzustrahlen», erklärt Ivo Schürmann, Kommunikationsleiter von «Kirche in Not», im Gespräch mit Livenet. Rot steht als Symbol für das, was Christen angetan wird und für den Blutzoll, den sie zahlen müssen.

Dieses Jahr beteiligen sich so viele Pfarreien wie noch nie. «Es sind über 130 reformierte und katholische Kirchen, die mitmachen», bilanziert Ivo Schürmann. «Sei es mit Gebeten, Gottesdiensten oder Besuchen von Gästen. Und rund die Hälfte dieser Kirchen wird aus Solidarität mit den armen und bedrängten Christen in aller Welt innen oder aussen rot angestrahlt.»

Kolosseum, Sacré-Cœur und Christus-Statue

In der Schweiz werden vor allem Kirchen in rotes Licht getaucht. «Im Ausland werden zum Teil auch Regierungsgebäude rot angestrahlt. In Rom wurden einmal die Fontana di Trevi und das Kolosseum rot angestrahlt, in Paris die Basilika Sacré-Cœur auf dem Montmartre», blickt Ivo Schürmann auf die letzten Ausgaben zurück. Hinzu kamen verschiedene Gebäude in London oder die weltberühmte Christusstatue in Rio de Janeiro.

«Die ‘RedWeek’ gibt es seit 2015. Sie wurde in England als ‘RedWednesday’ entwickelt.» Daraus ist in weniger als zehn Jahren eine weltweite Solidaritätsaktion im November geworden.

Gäste berichten aus ihrer Heimat

Darüber hinaus empfängt «Kirche in Not» Gäste, die aus ihrer Heimat berichten. Dazu gehört der katholische Priester Kamil Samaan aus Ägypten. «Dort hat sich die Situation in den letzten Jahren verbessert, aber es gibt immer noch viele Christen, die im Alltag diskriminiert werden. Deshalb haben wir ihn eingeladen, damit er über die versteckten Diskriminierungen und Verfolgungen berichtet.»

Der zweite Gast ist Bischof Bruno Ateba aus Nordkamerun. «Wenn er die Hauptstadt in seiner Region verlässt, muss er von Militär und Polizei beschützt werden.» Denn in der Region treiben gefährliche Dschihadisten ihr Unwesen. «Der Staat will zwar die Religionsfreiheit schützen, aber es gibt Gruppen, die den Norden islamisieren wollen.» Immer wieder sickern Terrororganisationen aus Nigeria in den Norden Kameruns ein. «Daran sieht man, dass es nicht selbstverständlich ist, seinen Glauben zu bezeugen.»

350 Millionen Christen diskriminiert

«Weltweit werden schätzungsweise 350 Millionen Christen diskriminiert und verfolgt», gibt Ivo Schürmann einen Überblick. «Mit der Red Week wollen wir in der Schweiz und in den Ländern, in denen wir mit Büros präsent sind, ein Zeichen setzen und uns dafür einsetzen, dass das Schicksal der Diskriminierten und Verfolgten wahrgenommen und zum Thema gemacht wird.»

In der Schweiz wurden reformierte und katholische Kirchgemeinden sowie Freikirchen angeschrieben, um das Anliegen bekannt zu machen.

Zur Website:
RedWeek

Zum Thema:
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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