Lebensgrosse Krippe erfreut ganzes Dorf

Die Figuren der Krippe in Wolfwil
In der Adventszeit gibt es alle möglichen Dekorationen. Die meisten haben mit den Ursprüngen der Geburt von Jesus in der Krippe wenig zu tun. In der Gemeinde Wolfwil wurde aber eine lebensgrosse Krippe aufgestellt.

Idyllisch am Aarelauf in Wolfwil SO sind Maria und Josef schon angekommen. Und zwar in Form von lebensgrossen Holzfiguren, umgeben von Ochs und Esel, einer Schafherde mit Hirten und den Engeln. Auch die Drei Könige dürfen nicht fehlen. Die Holzfiguren sind zum Teil mehrere Hundert Kilo schwer. Die Krippe steht vor dem ehemaligen Gasthof Kreuz – einem historischen, 1740 bis 1743 erbauten Haus. Hier leben seit fünf Jahren der Unternehmer und Musiker Ralph Martens alias Martin Jaggi und seine Lebenspartnerin Ursula Wenk. Ralph Martens spielt seit dem vierten Lebensjahr Akkordeon, ist Komponist von über 200 Songs und wurde bisher mit drei goldenen Schallplatten ausgezeichnet. 

In den Ferien am Bodensee hatte das Paar die lebensgrosse Krippe entdeckt. Sie war damals als Weihnachtsdekoration vor ihrem Hotel ausgestellt. «Wow, haben wir beide gedacht, so etwas wäre doch auch bei uns toll», sagt Ursula Wenk zur «Solothurner Zeitung». Martin Jaggi ergänzt: «Jahrelang haben wir uns Gedanken gemacht und nach einer Krippe gesucht, um so ein Vorhaben bei unserem alten Haus zu realisieren. Nachdem wir den Künstler kennengelernt haben und die Chemie stimmte, war alles noch doppelt so schön.» Dies nachdem klar war, dass die Krippe neu in Wolfwil stehen wird. Weil sich das Hotel am Bodensee in diesem Jahr für eine andere Weihnachtsdekoration entschieden hat, erhielten Martin Jaggi und Ursula Wenk nun die ganze Krippe. 

Erinnerungen an die Kirche

Die lebensgrosse Krippe ist nicht irgendein Kunstwerk, sondern stellt die Geschichte aus der Bibel vor 2000 Jahren dar. Martin Jäggi: «Es ist die Prägung aus meiner Kindheit, welche mich hier geleitet hat. Es sind Erinnerungen, Emotionen und die Begeisterung, welche ich als Kind bei der Betrachtung einer kleineren Krippe hatte. Vor allem die Krippe in der Sonntagsschule sehe ich noch vor mir.»

Es waren für ihn immer ganz besondere Momente in der Kirche, wenn diese von einer Krippe verziert wurde. «Konkret bin ich von der Vergangenheit geleitet und habe bezüglich der Geschichte viele positive Emotionen.» Was ihn an Weihnachten besonders berührt: «Für mich ist die Zeit um die Weihnacht immer noch die Zeit, wo die Familie zusammen ist. Die Kombination von Gerüchen, Tannenbaum und Kerzenduft sowie gemeinsam singen macht die Weihnachtszeit zu etwas ganz Besonderem. Konkret ist es auch nach so vielen Jahren immer noch die Zeit innezuhalten, zu reflektieren aber auch die leuchtenden Kinderaugen der Grosskinder zu geniessen.»

Krippe für alle

Beim Aufstellen der lebensgrossen Krippe half auch Gemeindepräsident Georg Lindemann. «Die Gemeinde findet das Projekt eine tolle Idee und hilft gerne mit», sagt er zum «Solothurner Zeitung». So wurde vor den Aufbauarbeiten auf der Gemeindewebsite auf den Anlass aufmerksam gemacht und nach weiteren Helfern gesucht. Die Tannenbäume sind ein Geschenk der Bürgergemeinde Wolfwil. Weil es wenig Parkplätze rund um das Haus hat, stellt die Kirchgemeinde die Parkplätze bei der Kirche zur Verfügung. Georg Lindemann freut sich über das Gemeinschaftswerk: «Die Krippe kommt schliesslich allen Wolfwilerinnen und Wolfwilern zugute.» Das ist auch die Idee von Martin Jaggi und Ursula Wenk: Alle Passantinnen und Passanten dürfen sich am Anblick der Krippe erfreuen.

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Autor: Markus Baumgartner
Quelle: Dienstagsmail

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